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THEMA: Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite"

Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 02 Jan 2014 16:20 #1

  • Uwe Stehr
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Meine Baby Bullet „Chromite“

Passend, kurz vor Weihnachten, kam mein Bausatz der Baby-Bullet. Vor dem Weihnachtsurlaub habe ich erstmal nur einen Blick auf die hervorragend ausgefrästen Teile und das wirklich schöne Holz geworfen. Die Lektüre der umfangreichen und wirklich Klasse gemachten Anleitung verkürzten die Zeit bis zum Urlaub.

Aber nun geht es los !

Da ich mit der Dragonfly II schon ein Boot in Mahagoni habe wollte ich für die Baby-Bullet einen helleren Farbton verwenden. Die Wahl fiel dabei auf „Teak“, einem Farbton aus der Flasche von Clou (2528 teak). Damit habe ich ersteinmal alle Einzelteile gebeizt. Die Rippen werden etwas dunkler und werden mit „Mahagoni“ (2/529 mahagoni), andere Technikteile mit „Eiche“ (2525 eiche mittel), alle von Clou, nachbehandelt.



Ganz so „bunt“ wie auf dem Bild wirkt es in Realität gar nicht, die Farbtöne liegen m.E, viel dichter beieinander.

Als erstes habe ich den wirklich mehr als massiven Bootständer, der extra erhältlich ist, zusammengebaut. Die Teile habe ich dazu mit einen stabilen Cutter (Teppichmesser) ausgeschnitten, die verbliebenen Stege sind nicht sehr groß, das geht sehr gut. Diese Schnittstellen sind schnell versäubert und alle Teile einmal überschliffen. Nur zusammengesteckt ist das schon ein stabiles Gebilde. Ein wenig Weißleim und ein paar Kabelbinder, damit beim Abtrocknen nicht unerwartetes geschieht, und das war's auch schon. Das ging so schnell, davon habe ich keine Bilder…

Die Baby -Bullet ist somit mein erstes Modell dessen Ständer vor dem Boot fertig ist....

Zeit mit dem Boot selber zu beginnen.

Da gibt es ja eine Anleitung! Nun gehöre ich zu den Leuten die immer erst einen Blick in die Anleitung werfen wenn man nicht mehr weiter weiß um dann festzustellen das man schon an Anfang was verkehrt gemacht hat. Aber diesmal habe ich sie ja schon vorher ganz (!!!!) gelesen. Also erst einmal alle Spanten montieren.

Nun jaaaa, ich habe mich gleich schon bei Seite 4 nicht an die Anleitung gehalten... Der erste Spant ist beim Vorbild nicht geschlossen, zumindest konnte ich dafür keinen Hinweis finden. Den habe ich also offen gelassen und Teil 8.3 nicht montiert.


Ich vermute das dient als Schot und soll die Baby-Bullet unsinkbar machen. Nun finde ich persönlich geschlossene Kästen in die ich nicht gucken kann und so ein wenig Feuchtigkeit dem Rott Vorschub leistet eher unerotisch, da bin ich lieber für Offenheit. (Ich mag auch keinen Bauschaum...).

Beim zweiten Spant sieht das schon anders aus.


Da habe ich ein Bild das diesen Spant, zumindest zum Teil, verschlossen zeigt. Gut, das ist vermutlich die Rückenlehne der vorderen Sitzreihe, aber hier habe ich mich an die Anleitung gehalten. So ist auch die RC-Technik in diesem Bereich später nicht zu sehen. Gut gefallen haben mir die integrierten Löcher für die Goldkontakte des „Not-Aus“.

Auch der Heckspant wird gemäß Anleitung montiert.


Bis hier hin lief das alles völlig ohne Probleme, die Passung der Teile ist phantastisch und Nacharbeit praktisch nicht notwendig, selbst das Entgraten beschränkt sich auf das Verschleifen der Haltenasen.

Weil nun die Rippen trocken habe ich gleich auf Seite 9 mit dem Kiel weitergemacht.


Aber nur montiert, nicht eingebaut. Auch den Steven auf Seite 10 habe ich montiert und die Schleiflehre von Seite 11. Weil bis hierhin alles so gut passte habe ich auch gleich das RC-Board von Seite 19 montiert.

Tags drauf sind die Rippen trocken.


Nun wird es Zeit die Helling herzurichten. Mein Hellingbrett ist eine 22mm starke, beidseitig weiß beschichtete Hartfaserplatte mit den Dimensionen 700mm mal 400mm, also eigentlich etwas zu kurz...


Mittig ist noch die Mittellinie des Baues der Dragonfly und wird nun auch für die Baby-Bullet verwendet. Die Teile 1 bis 4 werden darauf ausgerichtet und mit Weißleim fixiert.

Die Rippen sind nur zur Fixierung eingesteckt. So ist später alles in Flucht mit der Mittellinie.


Nun wird der übersehenden Leim verschliffen und die Schleifstellen mit passender Beize nachbehandelt. Nun werden die Rippen auf die Helling geleimt, geht schnell, auch das Ausrichten ist mehr eine Kontrolle als wirklich „etwas zu tun“.


Die Rippen sind montiert.


Der Kiel und danach der Steven kann nun montiert werden.




Das sieht nun schon richtig nach etwas aus, und das nach der kurzen Bauzeit.
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 02 Jan 2014 16:35 #2

  • jan
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:popcorn:
Alt genug, um besser zu wissen,
Aber jung genug, um es anders zu machen


Jan
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 02 Jan 2014 17:11 #3

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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 02 Jan 2014 17:27 #4

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:winken:

Ah wie cool, die nächste BB kommt hinzu

Es ist ja auch ein einmalig schönes Boot,schon allein das Spantengerüst ist ein schöner Anblick.

:winken:

Andreas
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 03 Jan 2014 11:03 #5

  • Uwe Stehr
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…und weiter geht‘s

Nun wird Teil 14.1, das Steering Board, geschliffen und eingebaut. So ganze reine Handarbeit ist das ja nicht, aber zum groben Vorschleifen nehme ich gerne den Bandschleifer.



Das passt auf Anhieb, eigentlich sind hier keine Klammern nötig, die dienen nur als Schutz vor dem Verrutschen.



Zeit für die Diagonalstreben S1 und S2. Die Maße in der Zeichnung der Anleitung habe ich erst einmal mit meinem Rohbau auf der Helling verglichen. Hier zeigt sich mir welcher Sorgfalt Anleitung und Bausatz erstellt wurden. Da sind Abweichungen höchstens im 1/10mm Bereich zu finden. DAS ist mal eine Konstruktion !!! Anzeichnen, Aussägen, Schleifen und einbauen. Allerdings wäre hier eine Schleiflehre mit 72° und 18° auch hilfreich gewesen……



Die schönen, sehr fein gemaserten Birnbaumleisten habe ich nebenbei nicht gebeizt, deren Farbe ist so schon top. Das Rippengerüst lasse ich nun erst einmal in Ruhe trocknen.



…natürlich nicht ohne einmal das Kneeboard und das Technikgerüst einzupassen.



Das Technikboard passt ohne Spiel, aber die Passung ist zu schwach es komplett zu halten, es ist aber wirklich nicht viel was da fehlt.



Das Kneeboard hält Dank leichter Klemmpassung von selbst. Da ist wirklich nix anzupassen.

In der Anleitung steht „Birnbaumleisten vor dem Einbau 30 Minuten lang heiss (!) wässern (Badewanne). ....“



Ja, „Badewanne“, in der Werkstatt findet sich so einiges, aber ein Mamor-Bad mit Spa habe ich nun nicht in der Werkstatt stehen, echt nicht....

Eine Anlage zum „kochen“ von Planken in 1:1 habe ich mal in einer Werft in Marstal (DK) live gesehen, wollte ich schon immer mal haben. Also ab in den Baumarkt. Ein Alu-U-Profil 27mm x 50mm als 2,5m Stange, ein Winkelprofil 25mm x 25mm, ein 10mm Messingrohr, ein paar Cu Fittings aus dem Heizungsbau und ein Gaslötgerät für 20,-€.

Die Idee: Das Gaslötgerät bereitet ein brennbares Gemisch aus Butangas und Luft, leitet dies in eine Röhrenkonstruktion mit Löchern an deren Ausgang das Gemisch verbrennt. Darüber das mit Wasser und Leisten gefüllte Alu-U-Profil.

…und los geht’s:



Das U-Profil eingespannt, mit einer Holzleiste zwischen den Schenkeln damit es sich nicht verbiegt, die Mitte angezeichnet und abgesägt.



Die beiden Hälften aufeinandergelegt, das obere Teil dient später als „Deckel“.



Ineinandergelegt werden die Sägeflächen mit der Feile angeglichen, nun sind beide Hälften wirklich gleich lang.



Damit das Wasser am Ende der Profile nicht rausläuft werden diese mit drei Winkelabschnitten und Silikon verschlossen.



Zum Ausrichten beim Bohren werden U- Profil und Winkel mit Schraubzwinge und Holzleiste fixiert.



Mit POP-Nieten, die eigentlich Hohlblindniet heißen, und Sanitär-Silikon werden die Enden wasserdicht verschlossen. Das geht sehr flott.



Gut, optisch hat das was von Panzerkreuzer-Design…..



Den Deckel könnte man auch nur auflegen, aber ich bilde mir hier ein Scharnier ein. Klavierband lag noch rum, also wird das kurzerhand montiert.



So sieht das ja schon mal ganz nett aus.



Geöffnet kann man die Leisten und das heiße Wasser leicht einfüllen.



Mit einer Länge von 1,25m kann man auch lange Leisten heiß wässern.
Bis das Silikon getrocknet ist lasse ich die Konstruktion in Ruhe.
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 03 Jan 2014 11:43 #6

  • Andy
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Wenn der Postweg nicht so lang wäre, würde ich Dir meine Leisten zum Baden schicken :top:
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 03 Jan 2014 14:06 #7

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Röhrenkonstruktion mit Löchern an deren Ausgang das Gemisch verbrennt.
:kopf:
Wenn das mal gutgeht.??? Das würd ich nur auf der Terasse ausprobieren :vortrag:

Uli
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 03 Jan 2014 14:41 #8

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Ich bin ja mal gespannt, wie du die Leistenbadeanstalt in deine mobile Werkstatt integrierst! :)

Ich werde auf jeden Fall den weiteren Werdegang der BB mitverfolgen!
:popcorn:
Tüssi, Andreas


Of course we need rules. How could we cheat if there were no rules?
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 03 Jan 2014 16:22 #9

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Uwe Stehr schrieb:
Das Technikboard passt ohne Spiel, aber die Passung ist zu schwach es komplett zu halten, es ist aber wirklich nicht viel was da fehlt.
Ja, pure Absicht. Es sind ringsum genau 2/10 mm, die da "fehlen". Warum? Weil es ein separates (herausnehmbares) Teil ist, das vor dem Einsetzen noch lackiert werden muss. Und die PU-Lackschicht trägt auf, die hat eine gewisse Dicke. Ohne diese 2/10tel Untermaß würde das lackierte Technikboard hinterher nicht mehr passen.

Ergo: sobald es lackiert ist, passt es saugend. Wenn es nicht mehr passt, hast du zu dick lackiert. :)
(Diese 2/10 mm waren übrigens eine der Optimierungen in der Betaphase).

Aber der Leistenkocher, der ist ja wohl mal wieder... :) :top: :top:
Keep the flat side on the water!
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Baubericht Switzer Craft Baby Bullet "Chromite" 07 Jan 2014 13:07 #10

  • Uwe Stehr
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Die Geschichte mit dem Gasbrenner dauert mir im Moment zu lange, daher habe ich diese Konstruktion mal mit ein paar Teelichtern von Ikea simuliert. Die Leiste ist 45mm hoch, das ist für die Teelichter ganz gut.



Das ganze sieht dann so wie der 26ste Advent.



Zum Vorheizen des Alu Profils werden die Teelichter schon mal ohne Wasser unter dem U-Profil positioniert.



Das Wasser habe ich vorher mit einem Wasserkocher zum sieden gebracht und dann in das mit den Teelichtern vorgeheizte Aluprofil eingefüllt.



Im U-Profil siedet das Wasser dank der Vorheizung gleich weiter.



Hierin werden und nun die Leisten eine halbe Stunde gekocht, geht gut, auch ohne Badewanne und dem aus dem „Mißbrauch“ derselben möglicherweise entstehenden Stress.



Im Vorfeld habe ich bemerkt das das Konstrukt bei geöffnetem Deckel leicht instabil ist, daher habe ich da noch zwei Haken aus Schweißdraht angespaxt.



Eine halbe Stunde nix tun ist hart, den Teelichtern zugucken ist auch nicht sooo prickelnd.



….sieht aber hüsch aus.


Ohne den Deckel hört das Wasser gleich mit dem Sieden auf, der macht also durchaus Sinn.

Das Montieren der Leisten ist bei den geschlossenen Spanten nicht so einfach. Die supergeniale Idee mit den Kabelbindern wollte ich nun auch bei der Bullet anwenden. Zu diesem Zweck habe ich kleine Spaxschrauben seitlich in die Spanten gedreht.



Vorne hätte ich die eigentlich nicht gebraucht, dachte ich. Zum Glück habe ich die dort auch angebracht.



Am Transom habe ich sie innen und außen eingeschraubt, bei den anderen Spanten nur in Richtung Stem.



Die Kabelbinder, die Idee habe ich hier aus dem Forum, nur leider vergessen von wem. Das ist der Tip überhaupt !!!! (Gibt’s eigentlich schon die Rubrik „Tip des Jahres“? Das wäre mein Favorit für 2013 !!!!)



Die erste Leiste wird erstmal nur mit Klemmen gehalten.



Einkleben der Leisten wird nun wieder durch allerlei Klemmen und vor allem Kabelbindern erleichtert.



Ich weiß gar nicht bei wem ich mir den Trick mit dem Kabelbindern auf den 152vo Seiten abgeguckt habe, aber das ist schichtweg genial!



So werden nun S2 bis S4, links und rechts gekocht und montiert. Die Klammern halten die beiden Leistenhälften zusammen, wobei dieser Spalt unerwartet klein ist.



Am Transom habe ich an beiden Seiten Kabelbinder angebracht. So werden beide Leiten ideal in Position gehalten.



Alle Klammern und Klemmen sind verbraucht. Leider habe ich Jo’s Hinweis zur Verarbeitung von Hartholzleisten erst im Nachhinein gelesen und bin davon ausgegangen das man die Leisten heiß und im noch feuchten Zustand verleimt, was ich auch gemacht habe. Das man die Leisten einfach nur fixieren und dann trocknen lassen muß wußte ich als "Rookie" natürlich nicht….



Nun bin ich mal gespannt ob das auch so klappt…

Die Kerzen unter dem Leistenkocher sind schnell ausgeblasen. Dank des Aluprofils kühlt das Wasser darin in wenigen Minuten ab. Meine Befürchtung nun kochend heißes Wasser irgendwie in den Ausguß befördern zu müssen waren unbegründet. Aber über einen Ablasshahn denke ich wirklich nach, denn das ausgießen des langen Profils ist nicht einfach, jedenfalls wenn man eine größere Sauerei vermeiden will



Nun ist wieder Zeit zum Trocknen…..
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