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Die Outboard-Rennen: vom Cottage Race bis zum Marathon

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Outboard-Rennen gibt es schon lange: bereits 1924 verfasst die APBA erste Regeln für die Racing-Outboard-Klassen. Bis zu Beginn des zweiten Weltkrieg bleiben diese Rennen jedoch eine Sache der Profis, die die notwendige Fahrtechnik beherrschen und über große mechanische Fähigkeiten verfügen. 

Nach Ende des zweiten Weltkriegs wird jede Art von Motorsport bei den amerikanischen Jugendlichen beliebter als je zuvor. Mit handelsüblichen Motoren und selbstgebauten Booten tragen sie inoffizielle "Outlaw"-Rennen aus. Die Profiklassen liegen dagegen brach: die Motorenhersteller haben die Produktion der aufwändigen Racing Outboards eingestellt, die Ersatzteilversorgung für die Vorkriegs-Rennmotoren wird knapp.

 

Die neuen Stock Outboard-Klassen - Konkurrenz für die Outboard-Racing-Klassen?

Anfang der 50er Jahre führt die APBA die neuen Stock-Outboard-Klassen ein: mit gewöhnlichen Family-Runabouts und streng serienmässigen, handelsüblichen Motoren weredn Rennen ausgetragen. Dadurch wird die Sucht nach hoher Geschwindigkeit auf dem Wasser erstmals für die breite Öffentlichkeit erschwinglich. Die jahrelangen » Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung in den professionellen Alky- (Racing Outboard-) Klassen verleihen dem Stock-Racing auch Zulauf aus dem Profilager - und eine entsprechend hohe Popularität.

Das berühmte Marathonrennen "Albany to New York", von vielen als "Indianapolis des Outboard Racing" bezeichnet, wird zu Beginn der 50er Jahre versuchsweise neu organisiert. Bisher war es ein reines Profirennen der Alky-Fahrer, nun ist es nur noch für Stock-Motoren zugelassen. Der Erfolg gibt den Organisatoren Recht: hunderte von Newcomern melden sich zum Start an. Die "Stock"-Klassen werden zu einer festen Grösse bei den Outboard-Rennen. Als in den frühen 50ern wieder neue Alky-Motoren zur Verfügung stehen, gewinnen auch die "Racing Outboard"-Klassen der Profis wieder an Bedeutung. Fortan werden die Rennen der "Alkys" und der "Stocks" in getrennten Rennklassen ausgetragen.

 

Die beiden Dachverbände: APBA und NOA

Neben der alteingesessenen APBA existiert in den USA noch ein jüngerer Dachverband: die National Outboard Association (NOA). Beide Verbände haben eigene Rennklassen und Klassenregeln, fahren eigene Rennen und stellen eigene Geschwindigkeitsrekorde auf. Bei beiden Organisationen werden die einzelnen Rennklassen aufgeteilt nach Motorgrösse (Hubraum) und Bootsform (Utilities und Hydros). Durch diese vielen Unterscheidungskriterien existieren Mitte der 50er Jahre über 25 verschiedene Outboard-Rennklassen.

 

Die verschiedenen Outboard-Rennen

In den folgenden Kapiteln wollen wir uns erst einmal einen Überblick über die verschiedenen » Rennklassen der APBA und der NOA und ihre Unterschiede verschaffen. Aber nicht nur bei den Rennklassen gibt es Unterschiede. Auch die Rennen selbst werden auf unterschiedlichste Art ausgetragen: von den kurzen » Closed Course Heats (Rundkurs-Rennen), die nur wenige Minuten dauern bis hin zu den legendären » Marathons, die über mehrere Stunden hinweg über Distanzen von hundert Meilen oder mehr führen.

Die Outboard-Piloten sind sehr findig, was man alles mit diesen kleinen Rennbooten veranstalten kann. Neben den oben genannten offiziellen Rennveranstaltungen existieren daher viele » spezielle Wettbewerbe, die weniger auf erreichbare Spitzengeschwindigkeiten als vielmehr auf Geschicklichkeit und Spass abstellen. Und schliesslich wollen wir die Cottage Races nicht vergessen, die inoffiziell und meist ohne jede Regel "just for fun" von jedermann auf dem nächstgelegenen See ausgetragen wurden.

Eine Übersicht über die offiziellen » Geschwindigkeitsrekorde der verschiedenen Rennklassen in den 50er Jahren bildet den Abschluss dieser Rubrik.