Nachdem mein Speedliner langsam Gestalt annimmt, möchte ich auch über diesen Bau einen Bericht schreiben.
Dank des Planes von Ulmo (Steffen, noch ma vielen Dank) ist es mir schnell gelungen die Spanten auf 4-mm-Sperrholz zu übertragen und auszusägen. Die Dekupiersäge hat ihre Arbeit gut erledigt, sie brauchte nur ein wenig Unterstützung beim Vorschub des Holzes. Nach relativ kurzer Zeit konnte ich die Spanten zum ersten Mal auf den Bootsplan legen.



Ich wollte die Spanten diesmal farbig gestalten und habe in meinem Fundus noch eine kleine Dose Purpurrot gefunden. Eine kleine Farbrolle war auch schnell gefunden und los ging's.
Die bemalten Spanten habe ich dann gleich an Quadratleisten geschraubt, sodass ich sie ein erstes Mal auf die Helling stellen konnte. Das sah schon mal ganz gut aus.



Bevor ich die Spanten jetzt auf der Helling befestigt habe, habe ich die Aussparungen für die Stringer nochmal nachgearbeitet, denn es hatte sich trotz Rolle Farbe darin abgelagert. Jetzt wurden die Spanten exakt auf der Helling verschraubt und die Stringer konnten nach und nach eingeleimt werden. Wegen der großen Spannungen am Bug habe ich dort "Soudan PU Leim" verwendet. Das dürfte sich nicht mehr lösen, auch wenn ich den Bug noch nacharbeiten muss.


Der Farbkontrast zwischen Rot und Holz gefällt mir gut.

Jetzt ging es ans Schleifen des "Gerippes". Die Überstände der Stringer mussten den Spanten angepasst werden. Das War eine Arbeit, die Dank Schleifklotz und 60er Sandpapier schnell erledigt war.

Bei meiner Airborne ist es mir nicht gelungen, den Rumpf zu furnieren, weil ich zu spät auf die Idee gekommen bin. Diesmal wollte ich es besser machen und habe das FS vor dem Aufbringen auf die Spanten furniert. Da die Speedliner ein Knickspanter ist würde man bein Anschleifen der Sperrholzes das Sperrholz erkennen. Das würde ein unschönes Holzbild ergeben. Also habe ich 1,5 x 12mm-Mahagonileisten gesägt.
In einer Ecke der Garage stand noch eine dicke Bohle, die nun in die genannten Leisten zerkleinert werden wollte.


30-mm-Bohle aus Mahagoni

Davon habe ich ca. 70mm abgesägt und von dem Brett noch mal eine 12mm dicke Leiste abgesägt. Diese habe ich dann mit einer kleinen Proxxon-Kriessäge in die 1,5mm Leisten zerteilt.



Das FS habe ich an den Spanten angepasst und dann etwa 5mm gekürzt. An diese Kante habe ich die dünnen Mahagonileisten quasi als Vorleimer angeleimt.




Mit gespanntem Kreppband habe ich genügend Druck auf die Klebenaht gebracht. Da die Leisten 0,5mm dicker ist als das FS, musste ich die Leiste noch bündig schleifen. Damit ich dabei nicht das Sperrholz beschädige, habe ich auf die Sperrholzfläche dickes Klebeband geklebt. So konnte ich gefahrlos die Leisten passend schleifen.



Nachdem Leisten und Fs bündig waren, konnte ich mit dem eigentlichen Furnieren beginnen. Das Furnier habe ich grob zugeschnitten. Zwei stabile Leisten sollten den Druck beim Verleimen gleichmäßig verteilen. Also habe ich zuerst ein Multiplexplatte als Grundplatte gelegt. Darauf habe ich eine Plastikfolie gelegt, damit austretender Leim sich nicht mit der Grundplatte verbindet. Dann das FS eingeleimt und den Furnierstreifen aufgelegt. Dann wieder Plastikfolie und die zweite Bohle obenauf. Alles wurde dann mit reichlich Schraubzwingen zusammengepresst.






Das war's erstmal für heute. Wenn die ersten beiden furnierten FS-Stücke trocken sind und auf dem Spantengerüst angepasst werden melde ich mich wieder.

Hallo Peter,
Ich bin gespannt wie du die einzelnen Segmente an den Stosskanten pass genau zusammen setzten wirst.

An meiner kürzlich fertig gestellten roundnose war das die größte Herausforderung. Wobei ich auf die Beplankung firmiert habe.

Ich verfolge auf jeden Fall deinen weiteren Bericht.


Mach weiter so!
Grüße Christian

Das Problem sehe ich relativ entspannt, denn ich habe keine stark gebogenen Kanten. Ich werde die abgetragene Form der Rumpfsegmente noch einmal auf die furnierten Teile übertragen und diese dann auf die Spanten kleben. Dann werde ich die Rumpfplatte entsprechend der Knicke der Spanten anschleifen. Dabei sollte soviel Anleimer stehen bleiben, dass das Sperrholz nicht sichtbar wird. Ich bin aber auch gespannt, ob diese Methode funktioniert.

Ach ist det schön Peter Ick freu' mir janz dolle.
Und immer wieder ein bisschen anders. Das gefällt mir

Was für eine super gute und tolle Arbeit von dir Peter. Wenn ich mir deine schönen, filigranen Spanten so anschaue: Respekt! Ich glaube die Speedliner wird mein nächster 152er Racer.

Peter nochmal zur Lauffläche. Ich würde die Plankensegmente nicht auf Stoß kleben, falls ich richtig verstanden habe, was Du planst. Schau nochmal <in diesem Beitrag> und dort besonders das Originalbild. Die Segmente sind überlappend verlegt. Das ergibt dann die Abrißkante. Bei meiner Corsair wußte ich das damals noch nicht besser.

Lies nochmal <in Eberhard's Beitrag> nach und schau Dir sein Experiment zum Coanda Effekt an.

Hallo Peter,

sehr schöne Arbeit. Mit dem Furnier machst du dir eine heiden Arbeite - beizen ist einfacher.

Bin einmal gespannt, wie es weitergeht und wie es hinter aussieht. Also bitte, deine weiteren Arbeiten detailliert beschreiben. Wir lesen alle mit und lernen.



ALEX

Cool!

Warum soll man es sich auch einfach machen - dann ist der Bau ja viel zu schnell fertig.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie's weitergeht.

toppie

Danke für euer vielfältiges Lob. Ich bin eben mehr der Woodworker als der Racer. Es macht mir unheimlich Spaß immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Diesmal ist es das Furnier.

@Axel: Natürlich ist es einfacher zu beizen, aber Beize in Mahagoni ist eben kein Mahagoni. Ich hoffe, es wird alles so wie es mir vorstelle. Ich werde auf jeden Fall detailliert berichten. Sollte ich mit dem Furnieren scheitern, kann ich immer noch farbig lackieren. Der Winter ist noch lang und bis zum 10./11.05.14 ist noch reichlich Zeit. Bis dahin sollte es vollbracht sein.

@Steffen: Dank für den Tipp. Dann werde ich auch mal von außen beginnen. Ich hätte bei meiner von dir richtig erkannten Variante die Abrissleisten später andersfarbig aufgeleimt. Das hätte außerdem noch einen schönen Kontrast ergeben. Noch habe ich alle Möglichkeiten offen. Ich werde die Plankensegmente auf beiden Längskanten mit Mahagoni-Anleimer versehen. Dann überlege ich mir die Vorgehensweise noch einmal. Das dauert aber erst noch ein paar Tage. Für das Furnieren und Anleimen von zwei Segmenten benötige ich auf jeden Fall zwei Tage.

Ihr erfahrt wie es weiter geht.