EgonZ schrieb:
Hallo Lilli,

du süße Maus Warum lehnt Egon das ab? Aus optischen Gründen oder weil Dieter auch keine Pappel genommen hätte? Wenn es lackiert ist, sollte Pappel doch auch gehen, oder?

Für den Spiegel und andere, ähnlich belastete Teile würde ich auch kein Pappelsperrholz nehmen.
Beim Lenkbrett sollte das grade eben noch gehen, aber das Auge kuckt ja doch mit ...

EgonZ schrieb:
da muss ich Egon Recht geben. Pappel geht ja gerade noch als "Vogeltrittholz" durch, aber für ein schönes Boot?

Moin zusammen, wir betreiben hier Bootsbau, jedenfalls tun wir so. Da sollten wir uns wenigstens auch an die dafür geeigneten Holzarten halten. Für einen Pantoffel würde man Okoume wegen der relativ geringen Dichte nehmen. Pappel ist ebenfalls leicht, hat aber die im Bootsbau geforderten Eigenschaften nicht. Dagegen könnte man aus Birkensperrholz durchaus auch ein Rennboot bauen. Optimal wäre es aber nicht. Dafür sind die, z.B. bei Sommerfeld und Thiele erhältlichen, speziellen Bootsbauplatten besser geeignet.
Für uns bleibt nur Birkensperrholz, weil es auch in den für uns relevanten Dicken erhältlich ist.
In der Regel Tegofilmverleimt ist es auch noch kochfest.
Und noch was: Bei dem Anspruch, den man hier hat, ist die Ansicht: "Was man letztlich nicht mehr
sieht, kann man auch weglassen!" nicht die richtige Einstellung. D.h. z.B. aber nicht, daß ehemals aus Leisten gebaute Spanten nicht, wie heute üblich, durch Rahmenspanten aus Sperrholz ersetzt werden können. Wichtig ist, dass sie drin sind und die Struktur erhalten bleibt.

Gruß, Egon

Moin, nun bin ich, Lilli wieder dran. Ich soll über den Bau berichten. Egon ist's wohl irgendwie
zu doof. Ich versuchs einfach mal. Zumal unsere neuen Freunde Olaf un Claus auch gerne wissen
möchten, wie eine Schulze entsteht. Bei 1/5,2 ist der Unterschied nicht so groß.
Also: Die Plattform, von Helling kann man bei Überkopf kaum reden, hatten wir schon. Nun sind die
Teile für den Bau der Kiste, wie Egon die nennt, fertig. Bis dahin ist immer ein langer Weg. Man
sieht ja nichts! Egon sagt, wir bauen nun ein Boot, dass wir auch verkaufen können sollten. Proto war gestern. Toleranzen von 0,2mm sind nun angesagt.
Nach der Enttäuschung,dass Egon ne Schulze mit so einem Fehlerchen nicht mehr wollte, freue ich mich, nun einen super Pantoffel zu bekommen. Im Sinn von Dieter Schulze: "Jetzt erst richtig!"
Das Design wurde auf die spezifischen Verhältnisse der 1/5,2 und des E-Antriebs angepasst. Immer
Dieter im Hinterkopf. - Wenn die beiden sich jemals grtroffen hätten..
Martin hat jedenfalls für euch den! Pantoffel draus gemacht. Ihm müßt ihr danken. Auch für seine Geduld mit Egon!

Eure Lilli

Moin, nun sieht man endlich was. Wir wollen nun versuchen, die einzelnen Vorgänge in der richtigen
Reihenfolge zu dokumentieren. Heute war der Cockpitrahmen dran:
- Seitenteile auf Bauplatte ausrichten und mit Klemmleisten fixieren.
- Motor- und Lenkbrett eisetzen festlemmen bzw. mit Gummiring einspannen und ausrichten.
- Mit Anschlagwinkel kontrollieren, ob die Seitenteile überallgenau senkrecht stehen. Ggf. Motor-
bzw. Lenkbrett nacharbeiten oder neu anfertigen! - Diese Kiste ohne Boden kann nicht genau
sein!
- Einsetzen, ausrichten und fixieren der beiden Teile üben, bis es auf Anhieb klappt!
- Einkleben der beiden Teile, beginnend mit dem Motorbrett, und gut aushärten lassen.
- Hoffen, dass anschließend alle Winkel Rechte sind! Sonst wirds kein Pantoffel sondern gleich
ein Latschen.

Ich verstehe diese Arbeitsgänge so nicht wirklich, ich versuche es aber.

Gruß, Lilli

Lilli ich muss gestehen, was dein Egon da macht ist Bootsbau in Perfektion. Ich würde das so nicht hinbekommen. Sag mal, kannte Egon den Dieter eigentlich persönlich?

Moin Floh Rolf, wir werden versuchen, den Bau so zu erklären, dass auch du es schaffst. Obwohl wir nun weitgehend der Werftbauweise folgen. Wo es modell- oder antriebsbedingte Abweichungen
gibt, werden wir darauf hinweisen.
Zu deiner Frage: Gekannt haben sich die beiden nicht, gesehen aber ziemlich sicher. Als Egon immer wieder den Hilfmechaniker gemacht hat. - Dieter Schulze brauchte aber keinen. Der wurde von Königs
betreut. - Aber ich weiß inzwischen auch genug über den Dieter. Ein irrer Typ. Ich mußte ja immer zuhören. Vermutlich hätten sie sich bestens verstanden und gestritten.

Gruß, Lilli

Heute war der Tag der Spieße. Große Freude: Keine Leiste hängt schief. Da werden nun die Spanten
drangeleimt und vorne noch die Tatzenseiten. Modell-Kompromisse gibt's nicht mehr. Einfacher kann
man keinen Pantoffel bauen. Das können auch Backyards, für die das Design ursprünglich war? So solltest du es auch können, Rolf. Bis eben so ein rennenfahrender Bootsbauer angefangen hat, das
inzwischen erfolgreiche Teil in Serie zu bauen. Von wem der Trick mit der Plexi-Kanzel und dem
Ausschnitt darunter stammt, wäre interessant. Der Ausschnitt folgt etwa dem Randbogen. Dadurch ist
das Sperrholzvordeck relativ leicht zu bauen. Klar, dass die Schulzes das übernommen haben. Einfach
genial. - Egon ist nicht mehr sauer, dass er nun noch nen 2ten Pantoffel bauen muß. Er hat nun
Spaß daran, dieses Design richtig kennen zu lernen. Aber ich muß gleich wieder nen Dämpfer hin nehmen:
Wollte ich doch mal zeigen, dass ich noch fit bin, habe das Teil als Sportgerät mißbraucht: "
Arsch hoch kam sofort!"

Gruß, Lilli

Heute war Abenteuer pur. Die Spieße mußten justiert und fixiert werden. Jeweils mit einem Tropfen
Epoxy vorne! Hinten kommen die Spanten dran. Da wäre der Tropfen fehl am Platz. Hinten war noch alles normal. Nur, dass die ganze Platte gekippt wurde, damit man die Tropfen leichter setzen konnte. Vorher wurde aber gesichert. Sogar mit nem Gummi von unserer Niki. Dann kamen 7 und 8
dran. Die Seitenteile mußten nach den Strichen auf dem Bodenbrett ausgerichtet werden. Die Mittelleiste genau über der Mitte Stehen. Und die Spieße außen den gleichen Abstand zu den Seitenteilen haben. Zug nach oben sollten sie auch noch haben. Ein Aufwand und was für eine abenteuerliche Anordnug. Kommentar:"So viele Ausrichthilfen, wie da gebraucht werden, hat man zu Anfang nicht. Du glaubst doch etwa nicht, das dein verehrter Dieter da lange gefackelt hätte? Bootsbau verlangt auch Improvisation. Darin war er einmalig. Und im "Über den Zaun gucken". Also weiter in seinem Sinn...

Gruß, Lill