Jo_S schrieb:
c) der allerletzte Kick beim Rennen genau dann entsteht, wenn die Boote exakt gleich motorisiert sind und es in jeder Sekunde nur noch um Können bzw. Vermeidung von Fahrfehlern geht.
Die Befürchtung, dass nur noch die schnellsten Rümpfe gebaut werden hatte ich vor einem Jahr auch. Das glaube ich mittlerweile nicht mehr. Wer sich in eine Atomite oder Dragonfly verknallt hat, wird die auch bauen. Egal, ob andere schneller sind. Denn der erzielbare Topspeed macht sich nullkommagarnicht in der Punktwertung bemerkbar.
Mein Resummee: ich glaube, wir würden mit ähnlicherer Motorisierung noch mehr Spass kriegen! Was wir m.E. deshalb machen sollten: 15 Runden fest vorschreiben (keine Ausnahmen mehr!) und die Akkuleistung (in Wattstunden) auf einen Maximalwert begrenzen. Damit relativieren sich Unterschiede auf einmal sehr effektiv.
Ich bin ja hier noch total neu und deshalb versteht das jetzt bitte nicht als - da kommt einer daher und will UNS die Welt erklären - aber eine Reduzierung auf den gleichen Motor oder Vorgabe der Wattstunden halte ich für suboptimal.
Zuerst einmal zum Akku: Ist natürlich erstmal ein legitimer Ansatz, setzt aber im Zweifel voraus, dass man dann extra Akkus kaufen muss. Klar, seit HK bringt das keinen mehr um, aber dennoch.
ZUdem ist X Wattstunden ja nicht gleich X Wattstunden - genau so entscheidend ist, wie viel Druck der Akku über die Entladung hält. Und da gilt: Zahlste mehr, kriegste mehr.
Was ich meine: Durch ein solches Limit wird es dazu führen, dass man durch teurere Akkus optimiert.
Dasselbe gilt auch für identische Motoren. Die sind niemals identisch.
Es gab im 1:10´er TW-Bereich noch zu Bürstenzeiten die Erkenntnis, dass sich die Fahrerfelder immer mehr ausdünnten, weil letztendlich das Material gewann. Was machte man? Man schuf die 27Turns Klasse mit fest getimeten Motoren mit der Absicht, dem entgegenzuwirken. Prinzipiell erstmal eine gute Idee im Sinne des Breitensportes, es zeigte sich aber sehr schnell, dass aufgrund der künstlichen Obergrenze noch intensiver und noch viel, viel teurer optimiert wurde.
Klar, bei festem Limit wird es exponential teurer, je näher man ran will.
Und da war es echt frustrierend zu sehen, wie Leute trotz gleichem Motor und gleicher Kapazität an dir vorbeizogen, nur weil die bereit waren doppelt so viel für einen Akku auszugeben.
Wenn Du Vergleichbarkeit willst, dann kannst Du das nur über eine klar definierte Grösse machen, am besten der Wattzahl, die dein Boot umsetzt. Dann ist nämlich völlig egal aus wieviel Spannung, kV und Prop du das machst: X Watt sind X Watt.
Was die Typenvielfalt anbelangt: Das funktioniert natürlich, wenn du Leute hast, die das ideell betrachten. Die "das" Boot bauen und fahren wollen, selbst wenn sie objektiv wissen, dass es in Punkto Lauf- und/oder Kurveneigenschaften bessere gibt.
Aber für die ist es dann vllt. schon blöd, wenn sie gegen jmd. fahren, der das wettbewerbsorientierter sieht. Da kann man ja nun auch nicht sagen, das eine ist "besser" als das andere, dem Einen gefällt halt dies, dem Anderen das.
Auch da kann ich nur wieder mit den Tourenwagen kommen: Die ursprüngliche Vielfalt an Karos (die mir gefiel) schrumpfte sehr schnell auf 3 verschiedene Deckel zusammen (die obendrein aussehen wie ein Stück gewässerter Kernseife). Und da mach(t)en auch die mit, denen Style eigentlich viel wichtiger war, denn....am Ende des Tages gehts bei einem Rennen eben um Plätze.
Und wenn ich mal ganz naiv als unbedarfter Neuling in die Bauberichte schaue, stelle ich schon fest, dass es deutliche Häufung bei nichtmal einer halben handvoll Typen gibt.