Bisher wurde das Thema LiPO-Akkus und Ladegeräte hier "totgeschwiegen". Bisher habe ich nur Erfahrung und die Ausrüstung für NiCd-Akkus aus dem RC-Car-Bau.
Da die LiPo-Akkus ja bekanntlich eine enorme Leistungsdichte besitzen, ist ein Umstieg vorprogrammiert. Daher würde ich hier gern ein paar Erfahrungen sammeln wollen, welche Akkus und welche Ladegeräte notwendig sind? Und was bei den LiPo's zu beachten ist?

Bisher habe ich mich nur sehr unstrukturiert damit befasst.



ALEX

Als Ladegerät gäbe es z.B. dieses (ich hoffe, der Link klappt). Recht umfangreich ausgestattet und für unsere Zwecke wohl ausreichend. Gibt's auch bei anderen Anbietern. Alternativ habe ich mir grade dieses rausgesucht. Kostet knapp die Hälfte und scheint mir auch grade eben noch zu genügen.

Akkus gibt's zum Beispiel bei stefansliposhop. Zu beachten ist bei denen z.B. die maximale Stromentnahme. Diese wird angegeben in "C", was für Vielfache der Kapazität durch Stunden steht.

Ansonsten ist bei der Handhabung der Akkus zu beachten, dass da enorme (Kurschluss-)Ströme fliessen können. Mir ist einmal bei einem ungeschichten Anschlussversuch in Sekundenbruchteilen fast der Balancerstecker weggeschmolzen.

Apopo Balancer: wegen der hohen Energiedichte und der hohen möglichen Ströme ist das Balanzieren der einzelnen Zellen besonders wichtig. Das können die Ladegeräte aber heutzutage eigentlich alle. Wenn du den Akku gerne auf der letzten Rille fährst, solltest du ausserdem einen LiPo-Wächter, am besten mit Einzelzellenüberwachung, installieren. Tiefentladung mögen die Dinger nämlich überhaupt nicht

Ich bin mit dem Pichler 6/80 sehr zufrieden.

Wie bereits gesagt ist es wichtig, dass die LiPo-Akkus balanciert werden können. Dieses Ladegerät ermöglicht dies wie viele andere. Als besonderes Feature möchte ich das umfangreiche Zubehör hervorhebe, das beim Pichler6 mitgeliefert wird und das man sich sonst mühsam zusammen suchen muss.

Bei den Akkus gilt es zu beachten, dass sie genügend Strom abgeben können um den Motor zu versorgen.
Die «25C» oder mehr sagen aus, dass 25 mal mehr Strom aus dem Akku gezogen werden kann als er Kapazität hat. Z.B. können einem 3s/2200mAh-Akku mit 25C maximal 55A ab verlangt werden. Das reicht schon mal nicht für alle Setups...

Zur Behandlung von LiPo-Akkus gibt es im iNet viele Informationen...so gut und leistungsfähig sie sind...es gibt auch ein paar wichtige Sicherheitshinweise zu beachten.

Im Bezug auf den mitgelieferten Motor am OSE-AB



sollten nun besser 2s (7,4V) oder 3s (11,1V) eingesetzt werden? Und welche Kapazität sollte der Lipo dann mindestens haben?

Sorry für die vielleicht banalen Fragen, habe mich aber mit diesem neuen "Elektriktrick" (Zitat) noch nicht weiter auseinandergesetzt.



ALEX

Einen ersten Anhaltspunkt kann dir vielleicht der Yardstick geben. Zumindest sagt der dir, mit welcher Spannung du den Motor bei gegebener kV-Zahl und gegebenem Propeller maximal befeuern darfst. Ansonsten hilft leider nur ausprobieren.

Grundsätzlich gilt aber: im Zweifel lieber die höhere Akkuspannung und dafür einen Motor mit entsprechend niedrigerer kV-Zahl wählen. Das ergibt die gleiche Drehzahl, somit die gleiche Geschwindigkeit, es fließen aber deutlich geringere Ströme. Und darüber freut sich das ganze elektrische Equipment (mit Ausnahme des BEC, das dann mehr überschüssige Spannung verballern muss).

So ein 3000KV motor hat auf 2S schon genügend dampf für Scale Speed, und bleibt mit den standard propeller unter den Yardstick. Auf 3S bekomt man dan eine Racemachine, aber ist der Yardstick zu hoch. Wieder mit dem standard Prop. fast genau den legalen yardstick erhält man mit einen 2700KV Motor beim standard Propeller.

Was die Lipo's angeht, man sol die nicht föllig foll oder leeg in Lagerung legen. Da werden die über Zeit chemisch unstabil. Die meisten Ladegeräte haben ein Lager-Programm dazu, das bringt die Batterie auf 50-70% ladung. Damit kan man die ruhig 6 Monate unberúhrt lassen.

Und wichtig ist das man sie NIE, und dan wirklich NIE unter 2,5 volt pro Celle entladen darf. Dan erhält dein Lipo 'Terminalschaden'. Als Sicherheitsgrenze wird 3 Volt Entladeschlussspannung pro Celle eingehalten. Ich habe selber meine Regler immer auf 3,5 oder 3,6 Volt Entladespannung eingeregelt. Vom dem Punt an fält die Spannung sowieso sehr stark ab und hat weiterfahren eigentlicht keinen Sinn mehr.

Prinzipiell ist es besser, mit mehr Zellen und weniger kV zu fahren, weil du damit den Strom senkst (bei gleicher Leistung). Ist im Portal ausführlich beschrieben. Am 3000kV-Motor kommst du aber mit 3 Zellen nicht mehr klar - da müsste dann ein winziger Prop drauf, um den Yardstick einzuhalten. Für die Atomite genau der falsche Weg. Die hat relativ viel Rumpfwiderstand, deshalb wirkt dort ein grösserer Prop bei geringerer Drehzahl besser.

Also ganz eindeutig: 2S an dem genannten Motor. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Atomite mit einem flacheren Prop (unter 1.4 Steigung) noch besser läuft, das ist aber nur eine Theorie. Ich habe es noch nicht ausprobiert. Das könnten wir auch ganz kurzfristig an der Bigge ausprobieren, ich habe genug verschiedene Props dabei.

Zu den Akkus: 2S/4000mah bringt dir bei weitem genug Fahrzeit, um den längsten Marathon mitzufahren. Ganz grob über den Daumen: runde 10 Minuten effektive Fahrzeit. Für Closed Course brauchst du min. 6 Minuten.

Auch ganz wichtig: LiPos dürfen nie über- oder unterladen werden. Also ein Ladegerät mit CC/CV-Ladeprogramm (constant current constant voltage), Ballancer-Anschluss und automatischer Abschaltung, aber das haben eh alle aktuellen Universal-Lader. Der UNterschied zwischen einem teuren und einem Billiglader ist: wie schnell läd er (wieviel Strom kann er liefern), wie genau ballaciert er, wie genau hält er die Ladeparameter ein. Da gibt es durchaus Unterschiede, die man aber - gerade am Anfang - kaum merkt. Insofern spricht m.E. nichts gegen den Einstieg mit einem Billiglader (bei Hobbyking schon unter 30 Euro inkl. Netzteil).

Was das Entladen anbelangt: Kapazität ca. 1/4, besser 1/3 grösser wählen als benötigt, Akku NIE leerfahren (dann isser hinüber!). Da du momentan noch nicht weisst, wieviel Strom dein Boot zieht, ist das erstmal nur ein theoretischer Tipp für die Zukunft. Bei der Atomite wirst du mit 2S durchschnittlich ungefähr an 15-20 Ampere liegen, ganz grob. Je nach Prop evtl. sogar noch drunter... oder bei viel zu großem Prop deutlich drüber.

Du merkst das aber auch beim Fahren sehr deutlich, wenn der Akku zu Ende geht. Sätestens dann schnell ans Ufer und gut ist's. Schu dir auch mal die Hobbyking-Akkus an - der Preis ist unschlagbar. Auch wenn sie vielleicht nicht so lange halten wie gute Akkus sind sie immer noch wesentlich günstiger.

Braucht man eigentlich wirklich 'nen USB-Anschluss am Ladegerät?

Habt ihr sowas und wenn ja, nutzt ihr das tatsächlich?

Ganz ehrlich? Ich lad meine Akkus mit so nem Teil von Conrad mit eingebautem Balancer mit max 3,5 A bis die Kiste piepst. Dann ist der Akku voll und gut ist. Dafür brauch ich keine Ladekurveninterpretation oder was auch immer auf dem Rechner. Das Teil geht auch an 12 Volt im Auto - mehr brauch ich nicht.

Habe ich nicht, brauche ich nicht.
Mein 4000er Akku bekommt 4 Ampere, aber mit Balancer.
Wenn er keine vernünftige Leistung mehr abgibt ist er reif für die Entsorgung.