Oh, das ist wirklich heftig!

War da schon irgendwas drauf auf dem Holz?

Beizen geht normalerweise so:

1. Holz schleifen bis zur gewünschten Oberflächengüte
2. Oberfläche wässern (mit Pinsel oder Lappen anfeuchten), damit sich die Fasern aufstellen
3. nochmal schleifen
4. Beize mit Pinsel satt auftragen
5. 2 Minuten warten
6. überschüssige Beize mit einem sauberen Pinsel aufnehmen ("in Faserrichtung vertreiben")

Wenn die Oberfläche sauber war, hast du es mutmaßlich beim Auftragen der Beize zu gut gemeint. Ich würde das Boot einmal mit einem feuchten Lappen abwischen, um die zu vielen Pigmente zu entfernen.

Ich habe die Beize mit der Schaumrolle aufgetragen und überschüssige Beize gleich weggenommen.

Feucht abwischen? Dann sollte ich das jetzt machen und nicht weiter beplanken.....

Hmmm, sieht wirklich heftig aus. Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit der Rolle die Beize eher aufträgst als dass Du sie einarbeitest (Pinsel). Wenn dann noch viel aufgetragen wird, bleibt es oben (lose) liegen. Aber Da Du ja sofort überschüssige Beize weggenommen hast, sollte das nicht zutreffen.
Wie hast Du die Beize zubereitet? Nach Herstellervorgabe - insbes. was Mengen und Temperatur angeht?

War das Wasserbeize oder Spiritusbeize (Auslaufmodell, gibts aber ab und zu noch) als Pulver im Beutel? Wenn Du Spiritusbeize mit Wasser oder umgekehrt anrührst, könnte es z.B. solchen Effekt geben.

Gruß
M

Oder erst mit Bootslack verdünnt lackiert und danach versucht zu beizen?

Rot ist eine undankbare Beize!

Das kenne ich von meiner Sid Craft. Da habe ich ebenfalls die Tütenbeize genommen. Bei jeglicher Arbeit hatte ich rote Finger! Kam dann noch Wasser hinzu, war alles vorbei!!!

Beim Auftrag von Lack oder Harz passierte jedoch gar nichts! Kein Färben oder Verlaufen !

Ich würde das Ganze mal an einem Probestück testen. Du hast ja noch gebeizte Resthölzer. Teste hier doch einmal den Lack oder das Harz, welches Du zum Versiegeln nehmen möchtest.

Viel Erfolg!

Gruß Volker

Moin Erny,
mein Vorschlag als alter Holzwurm.

Lackiere alle rot gebeizten Teile einmalig mit dem Lack vor - entweder aufsprühen oder mit dem Pinsel.
Die Klebekanten klebst du ab mit einem Fineliner Klebeband ab, alternativ kannst du den Lack mit einer Ziehklinge oder Schleifpapier wieder abziehen.

Test den Vorschlag zunächst einmal mit ein paar Reststücken.
Dieses Reststück würde ich auch auf ein Reststück für die Seitenbeplankung kleben, dann kannst Du sehen ob das mit dem Vorschlag funktioniert.

Noch etwas zum Leim, versuche die Würste zu vermeiden, auch wenn die noch so klein sind, Leim über lackieren ist meist auch noch ein Problem und viel schlimmer, der ausgetretene Leim baut Spannungen auf, die zu einer welligen Oberfläche führen können, ähnlich wie bei Tragflächenbespannung, natürlich nicht so extrem, aber von der Außenseite besteht die Gefahr, dass sich jeder Spant markiert.
Gruß
Mika

FLOH:
"Oder erst mit Bootslack verdünnt lackiert und danach versucht zu beizen?"

AUF KEINE FALL!!!!
Das geht in die Hose

Ja weiß ich, das war ne Vermutung von mir und kein Tipp!!

Ich habe die Teile aus der Packung genommen, meine Pulverbeize genau wie angegeben mit Wasser angerührt und bei Zimmertemperatur mit der Schaumrolle aufgetragen. Die Beize war binnen weniger Minuten trocken und abriebfest. Ich werde also nun versuchen, überschüssige Farbpigmente abzuwaschen.

Das mit dem Kleber und dem Lack werden wir sehen. Da kommt jede Warnung zu spät. Habe nicht mit Kleber gespart.

Ich werde berichten.....