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THEMA: "Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin

"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 19 Feb 2014 01:38 #1

  • Jo_S
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Kennt ihr eigentlich die Boote der Firma Pfennig? (www.pfennig-boote.de/ueber-uns.html)
Die beiden Berliner Firmen Pfennig (Boote) und König (Motoren) machten das Outboard-Racing in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa populär. König gibt es schon lange nicht mehr (Dieter König verstarb 1996 bei einem Ultralight-Unfall), die Fa. Pfennig existiert weiterhin. Allerdings baut sie keine Rennboote mehr.

Vorhin hatte ich ein sehr interessantes Telefongespräch mit Frank Pfennig, der heute noch hobbymässig in der 350er-Outboard-Klasse fährt. Ich habe ihn zur 3rd Competition an die Bigge eingeladen und er will mal schauen, ob es terminlich klappt, bei uns vorbei zu kommen.

Pläne? Ja, die gibt es. Bis heute existieren 70% der Rennboot-Pläne aus den 30er bis 50er Jahren im Familienbesitz der Pfennigs. Allerdings verhält es sich im Original genauso wie bei uns im Modell: es wird von externen Nutzniessern geklaut, dass die Socke nur so qualmt! Zu deutsch: an Pfennig-Pläne ist definitiv kein Rankommen. "Die nehme ich mit ins Grab", sagte Frank Pfennig am Telefon und lachte. Und wisst ihr was? Ich kann das bestens verstehen. Auch wenn ich mir ganz sicher was anderes gewünscht hätte. Aber dass dort jemand ist, der die Entwicklungen seiner Vorfahren vor kopierwütigem Raubrittertum schützt... das ist mehr als legitim. Leider trifft es dann auch uns. Dass wir "die netten Jungs" sind und die Klauerei woanders statt findet - das ist zwar sachlich zutreffend, aber irgendwie schwer vermittelbar. :)

Ich habe ihm erzählt, dass wir u.a. auch Ralph DeSilva in den USA angeschrieben haben. Den Bootbau-Star der Alky-Klassen, mittlerweile über 90 Jahre alt. "Der rückt auch nichts raus", meinte Frank Pfennig. Man kennt sich halt gegenseitig in Rennfahrer-Kreisen. Vermutlich hat er Recht.

Nichtsdestotrotz: vielleicht treffen wir ihn ja an der Bigge und lassen uns ein paar spannende Stories aus den 50ern erzählen. Ihr wisst schon: die Anekdoten, die in keinem Buch stehen. Rod Geraghty hat ja über unsere Facebook-Seite auch schon seine Teilnahme an der 3rd Competition bestätigt... was leider nur eine theoretische Willensbekundung ist, da er viel zu krank ist, um in ein Flugzeug steigen zu können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sonst kommen würde.
Keep the flat side on the water!
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 19 Feb 2014 06:05 #2

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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 12 Mai 2014 10:02 #3

  • Emixer
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Hallo Jo,
aus alter Verbundenheit habe ich in der Zeitschrift SchiffsModell Heft 4/2014 über das in Berlin im Deutschen Technikmuseum ausgestellte Pfennig-Rennboot ausführlich berichtet (s.a. mein Logo). Interessenten können sich im genannten Museum über diesen Rennboottyp bestens informieren. Das ausgestellte Exemplar ähnelt sehr stark einem in den 50-er Jahren in der DDR vorgestellten Outboardracer, genannt GST1. Da es von dem GST-Renner Zeichnungen gibt, folgt demnächst in der SM darüber ein informierender Beitrag. Das Modell ist bei uns in Erfurt in zwei Exemplaren im Bau. Darüber und über die Fahreigenschaften wird dann wieder in der SM berichtet, ggf. auch hier im Forum. Der Antrag für eine 152vo-Startnummer läuft bereits, vielleicht ist sie da, wenn der Bericht fertig ist. Na ja, alles Gute braucht seine Zeit.
Der Emixer
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 28 Mai 2014 22:11 #4

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Hallo liebe Leser,
als nächsten Beitrag zum Thema "Pfennigs" Rennboote, heute die auf 152vo verkleinerte Version des Außenbordrenners GST1 aus den 50-er Jahren, die dem Pfennig-Rennboot im Deutschen Technikmuseum Berlin schon sehr ähnelt. Das Model ist fertig und hat seine Erstfahrt vor einer Woche absolviert. Die Fotos lassen erkennen, es fährt wie erwartet gut. Ausführlicher Bericht dann in der Zeitschrift SchiffsModell.
Der Emixer







und hier eine Vorschau auf den Originalplan, der vorliegt:

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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:14 #5

  • blechroller67
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Hallo

Das Boot würde gut in mein Beutechema passen, aber wo liegen die Pläne denn vor ?

Oder gibts da noch nichts 152VO komformes?

Auf jeden Fall siehts ja wohl echt Klasse aus, und ist mal was Deutsches

hahaha deutsche snellheit
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:26 #6

  • Andy
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Plan liegt vor beim Headquarter, ist noch nicht als 152VO in der Datenbank der regelkonformen Boote, allerdings spricht bisher nichts dagegen :mrgreen:

Mehr Details noch hier www.152vo.de/index.php/forum/single-step...-step-dosflot-1.html :tipp:

Problem: die beiden gebauten Exemplare würden bei der technischen Abnahme durchfallen weil die Anzahl der Spanten auf die Hälfte reduziert wurde. :nixda:
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:32 #7

  • Emixer
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Hallo 152vo-Fans,
ich möchte die Quelle für den Bauplan nachreichen: DDR/GST-Zeitschrift: Seesport, Heft 4/1955, Beilage, der zugehörige Textbeitrag stammt von Heinz Fischer, Seite 13, gleiches Heft.
Für den Bau unserer beiden Modelle reichten die abgebildeten Zeichnungen, auf 1:5,2 umgezeichnet.
Bezugsmaß für den Bootskörper im Original ist die Länge ü.a. = 2985mm. Für das Modell reicht es, wenn man gegenüber dem Original die Spanten Nr. 3, 5, 7 und 9 weglässt. Die Cockpitseitenwände wurden geschlossen ausgeführt, damit rechts und links Auftriebsvolumen für eventuelle Kenterungen entsteht, ebenso im Bugbereich zwischen Spant 8 und Bugspitze. Die Kielleiste sollte wie im Original sehr flach sein, damit genügend Raum für Fahrakku und RC-Anlage entsteht. Zur Beplankung von Boden, Bordwand und Deck reicht 1,5mm FSH, der Bugbereich ist mit Folie bespannt (s. Fotos).
Viel Spaß wünscht der Emixer
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:46 #8

  • jan
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deze heb ik gemist :-(

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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:52 #9

  • Uwe
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Andy schrieb:
Problem: die beiden gebauten Exemplare würden bei der technischen Abnahme durchfallen weil die Anzahl der Spanten auf die Hälfte reduziert wurde.

Das hatte ich mir gedacht und auch schon bei Günter hinterfragt:

Hallo Günter,

was meist du damit, habt ihr bei dem neuen Modell einen Spant oder jeden zweiten Spant weggelassen? Das erleichtert zwar den Bau ungemein aber beim Blick ins Cockpit fände ich es sehr schade im Bezug auf die Detailtreue.
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"Pfennig"-Boote: Outboard Racer der 30er bis 50er aus Berlin 07 Jun 2014 21:57 #10

  • Andy
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Der Plan reicht auf jeden Fall - es wäre toll wenn wir für alle unsere Vorbilder solche Unterlagen hätten. Was aber aufgrund der Bauregeln problematisch ist, ist die Zahl der Spanten: wenn die Unterlagen die Konstruktion so detailliert belegen, dann muss auch so gebaut und nicht jeder zweite Spant weggelassen werden. Deshalb der Hinweis auf die zu erwartenden Probleme bei der technischen Abnahme bei einer offiziellen Competition - damit würde das Boot dort nicht zum offiziellen Rennen zugelassen.


p.s. das ist auch kein Herumreiten auf Prinzipien, sondern soll u.a. verhindern, dass sich durch bauliche Vereinfachungen Vorteile im Rennen ergeben :troest:
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