Wie die folgenden Bilder zeigen war bisher nix mit CAD und CNC (leider!), nur Laubsäge, Schleifpapier und Unmengen von Geduld. Es gibt kaum ein Teil, das ich nicht mindestens 3 mal angefertigt habe, bis ich mit dem Ergebnis leben konnte.
Herstellung der Urform in drei Schritten
Am Anfang stand die Idee, einen AB, der grössenmässig ungefähr passt, so zu verkleiden, dass er dem Original möglichst ähnlich sieht und diesen dann so zu modifizieren, wie das mit dem Kiekhäfer Umbausatz für den Mark 20H damals auch gemacht wurde (Conversion).
Schritt 1: Erstellen der Bauunterlagen
Zunächst habe ich alle ABs aus meinem Fundus (ein Teil davon ist unter
www.miniflotte-bern.ch/#!aussenborder/c1lxe zu sehen) auf ihre Eignung als mechanische Basis geprüft. Dabei zeigte sich, dass der Robbe Mercury (baugleich mit Schlüter Powerdrive) dem Original am nächsten kommt. Der Schaft scheint mir auch sehr gut geeignet für die optische Anpassung anderer Motoren, allen voran der 20H in Normalausführung, der in Bälde die AIRBORNE meines Bruders antreiben wird (Baubericht folgt zu gegebener Zeit an anderer Stelle).
Dann habe ich aus zig Fotos jene herausgesucht, die sich von der Darstellung her als Bauvorlage eignen, d.h. Bilder mit der richtigen Perspektive und sehr geringer Verzeichnung.
Quelle: outboardracing.com
Diese Bilder wurden dann im Powerpoint auf die gewünschte Grösse gebracht und dienten so als 1:1-Bauvorlage. Als Nebenprodukt fielen auch gleich noch die Masse des Tanks an.
Bildquellen:
www.boatsport.org/kelly.html und
quincylooperracing.us/subpage51.html
Schritt 2: Herstellung der Schaftabdeckung
Laminieren der Innenseite der Abdeckung. Durch die genaue Passform lässt sich der Schaft später jederzeit für Wartungs- resp. Reparaturarbeiten öffnen.
Ab jetzt wird es happig: Mit 320 Schleifpapier einen auf Bildhauer machen und Teil für Teil schleifen, schleifen, schleifen.
Zum Anbringen der einzelnen Stufen die Form zersägen. Dann wieder kleben, spachteln und schleifen, ….
Schritt 3: Herstellung des Aufbaus
Die Motorverkleidung wurde aus 1 cm dickem Sperrholz ausgesägt und auf der Drehbank rund geschliffen (wer zuviel Zeit hat, kann das auch von Hand machen).
Für die Goldlackierung wurde Felgenspray aus dem Baumarkt verwendet, da sie sehr robust und ohne weitere Behandlung wassertauglich ist. Zudem liefert sie den typischen Farbton, den ich bei andern Sprays nicht gefunden habe.
Bei der Haube wird wieder Holz geschliffen was das Zeug hält und für die restlichen Teile braucht es wie immer beim (Semi-)Scale-Bau etwas Fantasie und Abfallmaterial. Für die Zylinder eignen sich beispielsweise Zigarrenhülsen aus Alu sehr gut.
Der Zylinderkopf wurde mit der Laubsäge aus Alublech ausgeschnitten.
Damit ist die Urform fertig.
Als nächstes will ich eine Epoxy-Form giessen und darin die einzelnen Teile laminieren. Praktische Hinweise aus eurer Mitte in bezug auf CAD und CNC sind natürlich sehr!!! willkommen.
Allen eine schöne Woche, Urs