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THEMA: Ausbalancieren eines Boots

Ausbalancieren eines Boots 15 Jun 2014 23:39 #1

  • blechroller67
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Hallo

Da ich immer öfter gefragt werde , wie Ich ein Boot einstelle, dachte ich mir man könnte hier doch mal ein paar Sichtweisen dazu niederschreiben.

Ich kann natürlich das ganze nur aus meiner Sicht erzählen, und das könnte natürlich ein wenig unkonventionell erscheinen, aber Ihr könnts mir glauben , so weit daneben liege ich meistens nicht.

Gut meine Boote sind natürlich nicht mit einigen High Tech Booten hier aus dem Forum zu vergleichen, aber Sie laufen alle relatiev gutmütig.
Nun zu meiner Art, Ich betrachte mir zb ein Boot immer aus der sicht des Wassers und der Luft, das mag sich total bekloppt anhören, aber versucht Euch das doch einfach mal vorzustellen, wie es so aussieht wenn eure Lauffläche so durchs Wasser geht.

Dann bekommt man ein Gefühl dafür wo in etwa denn der Schwerpunkt liegen sollte, und ich kann euch versprechen, das ein Boot welches nach Gefühl aufgesetzt ist von anfang an schon besser fährt als wenn man sich an dieses 1/3 Märchen klammert.

Legt euren Rumpf doch mal in die Badewanne und schiebt es per Hand zügig durchs Wasser und verändert die position der Hand mit der Ihr das Boot schiebt.

Ihr werdet merken das das Boot dabei schon reagiert, und man bekommt ein Gefühl dafür wie es gleiten wird.

Ich mache das immer mal so zwischendurch , damit ich sehe ob das Wasser irgentwo "wild" rumspritzt, denn das sind meistens die Stellen am Rumpf , an denen ein wenig geschlampt wurde.

Idealer Weise sollte so aussehen das das Wasser hinter dem Rumpf beim schieben wie gebügelt aussieht.

Schaut man sich nun seinen Rumpfboden so an und hat gesehen wie es im Wasser aussieht, beginnt man die Sprache des Konstruktörs zu verstehen , und das ist das allerwichtigste für das Persöhnlich beste Setup.

Nun noch ein Wort zum AB, versucht bitte nicht einen Fehler mit einem anderen auszubügeln.

Also nicht wenn das Boot titscht dem AB mehr Tilt geben.

Die stabiele Fahrlage des Bootes muss das Boot selbst hinkriegen, nur für den Fall das sie die Nase ein wenig zu hoch nimmt um zu viel Luft zu fressen, versucht man über den Tilt des AB dieses zu minimieren, auch andersrum kann es geben, es gibt durchaus Fälle wo man dem Rumpf schon früher beatmen möchte und dazu den AB nach oben stellt, das ist aber eher selten.

Also ein Grundsetup des ABs sollte in meinen Augen immer wenigstens 3/4 getauchter Prop sein, eher mehr, und die Achse genau gerade zur flachen Gleitfläche des Rumpfes.

Versucht es mal Euer Boot verstehen zu lernen und übernehmt nicht irgentwelche Einstellungen von Anderen, denn auch zwei vermeindlich gleiche Boote können grundverschieden sein.

Ich würde mich sehr freuen wenn hier noch ein paar Leute Ihre Rangehensweise ans Bootsetup beschreiben würden, dann kann Derjenige der sein erstes Boot zu Wasser bringen will hier erstmal nachschauen und es hilft vieleicht ein wenig.

Und Achtung alles was ich geschrieben hab ist nur meine Art für den Setup und muss nicht 100% stimmen ;)
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Ausbalancieren eines Boots 16 Jun 2014 00:21 #2

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Für mich hört sich das überhaupt nicht bekloppt an - im Gegentum: ich denke, dass das bei den Profis nicht anders abläuft. Nur dass die die so gewonnenen Erkenntnisse inzwischen in diverse Computerprogramme einbauen und so einen großen Teil des Setups schon vorab berechnen können. Aber für die endgültige Abstimmung gilt immer noch: "Versuch macht kluch!" und da braucht man dann ein sicheres Gefühl dafür, welche Änderung sich wie auswirkt. (Nicht umsonst kommt in der Automobil-Industrie, wo schon seit Jahrzehnten jedes neue Modell vorab komplett berechnet wird, kein Fahrzeug ohne Windkanal- und Crash-Test auf den Markt.)

Die 1/3-Regel sehe ich als guten Startpunkt, damit man überhaupt erstmal irgendwo mit der Abstimmung anfangen kann. Damit sollte man für ein Flatbottom zumindest nicht allzu weit daneben liegen. Aber auch der Schiebe-Test kann nur einen ersten Anhaltspunkt geben, denn dabei bewegt man das Boot doch eher in Verdrängerfahrt. In Gleitfahrt sind die Verhältnisse nochmal völlig anders.

Ansonsten gebe ich dir absolut Recht: erstmal muss die Balance stimmen, dann erst hat es Sinn, an der AB-Einstellung zu feilen.
Tüssi, Andreas


Of course we need rules. How could we cheat if there were no rules?
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Ausbalancieren eines Boots 16 Jun 2014 01:25 #3

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Als ich den Titel dieses Threads gesehen habe, dachte ich spontan: "Der ist von Bandy". :)

Danke dafür, Andreas. Drei Dinge kann man - glaube ich - gar nicht oft genug sagen:

- der richtige Schwerpunkt des Bootes ist elementar wichtig für die Laufeigenschaften. Überlasst das bitte nicht dem Zufall (oder gar der "Ausrede", dass der Akku aber nun mal nirgendwo anders hin passt)

- einen Bootsrumpf hydrodynamisch zu betrachten (also "aus Sicht des Wassers") ist m.E. 95% Übungssache und 5% Intuition. Das macht nicht nur Spass, es hilft auch ungemein dabei, nach und nach schon auf dem Bauplan erkennen zu können, ob und wie das Boot laufen wird.

- baut die Boote so leicht(!) wie möglich. Leicht = wenig benetzte Fläche = wenig Rumpfwiderstand. Mit genug Power kriegt man zwar auch einen Kanaldeckel zum Fliegen, er wird aber nie so gut laufen wie ein leichtes Boot mit viel(!) weniger Power.

Der erste Punkt (Schwerpunkt) ist einfach:
2/3 der Lauffläche = Schwerpunkt = Turnfin-Position. Passt bei Utilities immer. Ok, der ganz optimale Schwerpunkt mag im Einzelfall vielleicht eine Idee weiter vorne oder hinten liegen, aber mit "2/3" wird das Utility gut laufen. Bei Hydros (Rundnasen / Dreipunkter bzw. Singlesteps) liegt der Schwerpunkt (= die Finne) kurz hinter die Stufe. Passt auch immer.

Der zweite Punkt (Rumpf-Hydrodynamik) ist ein bisschen schwieriger. Weil es da mehr um Interpretation geht, da wird es etwas abstrakter. Aber da helfen z.B. die Competitions ungemein... da kann man direkt sehen, was eine Foo-Ling oder Speedliner (mit viel Aufgleitfläche im Vorschiff) anders macht als eine Baby Bullet (mit viel V-Form im Vorschiff). Oder wie erheblich anders sich ein Non-Trip-Chine-Rumpf in den Kurven verhält als ein Hard-Chine- oder Soft-Chine-Boot. Oderoderoder. Langsam fängt man an, die Rümpfe zu "verstehen". Und den gestressten Eltern unter euch sei noch zum Trost gesagt: einen Rumpf zu verstehen ist VIEL einfacher als einen Teenie zu verstehen. :mrgreen:
Keep the flat side on the water!
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Ausbalancieren eines Boots 16 Jun 2014 01:34 #4

  • blechroller67
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Einen Einwurf hätt ich noch

Diese 1/3 Theorie besagt aber, und jetzt ACHTUNG ein drittel der benetzten Rumpffläche also nicht der Gesamtlänge des Bootes.

Ich würde mich dann auch darauf einlassen das es als Ausgangspunkt fürs testen sooooo ungefähr passt.

jetzt aber :tomate: :tomate: :tomate: :tomate: :tomate:
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Ausbalancieren eines Boots 16 Jun 2014 08:22 #5

  • blumeck
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Moin.
Mal ganz vereinfacht zum Schwerpunkt.
Wenn ein Boot über eine Welle springt und dabei weder mit dem Bug, noch mit dem Heck zuerst ins Wasser titscht, stimmt der Schwerpunkt. Der kann aber durchaus woanders liegen als bei diesen 30% oder kurz hinter den Tatzen. Diese Werte sind nur als Anhaltspunkt zu verstehen. Es darf auch nicht vergessen werden das wir keine Flachen und Airodynamischen Kunstoffrennziegen fahren. Allein der mehr oder weniger aufrecht knieende Fahrer wirkt selbst bei rundabout 40 Sachen wie ein Höhenruder und verändert die Fluglage maaßgeblich wenn er sich bewegen kann. Deshalb ist es sehr wichtig seinen Driver möglichst Bocksteif im Boot zu platzieren. Und, aber das ist nur meine Meinung, wenn das Boot bei langsamer Fahrt mit dem Bug wippt, scheixx drauf. Haben die Originale auch gemacht. Ab ca. halbe Höchstgeschwindikeit muß das Ding Störungsfrei gleiten.

Guten Flug Meik
_____________________________________________
bibo ergo sum
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Ausbalancieren eines Boots 17 Jun 2014 19:02 #6

  • blechroller67
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Huch, hier hat aber Einer aufgereumt :shakehands:

Gut weiter im Text, der Antrieb wird von den Meisten wahrscheinlich erstmal so bleiben wie er aus der Schachtel kommt (zb.TFL) was auch erstmal völlig in Ordnung ist, denn in den meisten Fällen wird ein Außenläufer mitgeliefert welcher aus Kostengründen natürlich erstmal verwendet werden kann, ist keiner dabei hält man sich einfach an die Standarts hier im Forum also ein SK3, TFL oder einen Leopard.

Kauft man einen Motor dazu würde ich mich auch erstmal von Experimenten fern halten und die empfohlenen KV einhalten, also bei zwei LIPO Zellen (7,4 V) so ca. 3000 - 3500 KV (Umdrehungen je 1Volt)oder so ca. 2500- 2700KV bei 3 Zellen (11,1 V).

Nun montiere ich den Außenbord Antrieb erstmal so das die Achse des Antriebs genau gerade zum Unterboden des Bootes steht und dann so tiefdas die Schraube bzw der Propeller komplett unterhalb der Rumpfbodens ist, dieses ist in meinen Augen eine ganz guteBasis mit den ersten Probefahrten zu beginnen, und wie gesagt nix Tilt nix halbgetaucht einfach so lassen und gut.

Denn nun muss man sein Boot erstmal "erfahren" sprich lernen zu erkennen wie sich das Boot nun verhält.

Es wird schnell geurteilt, so wie das Boot titscht usw. vergesst das mal, fahrt ertmal und beobachtet euer Boot ein paar Ackuladungen lang, das hilft mir immer ungemein, oftmals verstellt man in der Hecktik beim fahren irgentetwas, was nicht reproduzierbar ist und dann kommt man nie zu einem vernümpftigen Erbebnis, also erstmal ganz locker bleiben und ein paar mal fahren.

Wenn man dann erstmal "eingefahren" ist dann kann man versuchen das Boot für sich selbst zum optimum zu trimmen, dabei würde ich den Antrieb nachwievor nicht anfassen sondern erstmal mit dem Gewicht "spielen" , zb. kann man ja ein paar Bleikleber vom Reifenhandel unter das Kneeingboard kleben und so feststellen welche veränderungen sich daraus ergeben, und hey das dauert, nicht reinkleben ne Runde fahren und wieder fummeln , neh erstmal komplett relaxt ein paar Runden fahren, mal an die Geschwindigkeit in den Kurven probieren und eben einfach nur fahren und viel wichtiger beobachten.

Ich bin der Meinung das es eh kein perfecktes Setup gibt, denn jeder erwartet von seinem Boot etwas anderes und eben da wird es drauf getrimmt.

Ich zb. veringere die Motorleistung so lange bis ich fast auf "Ewige" fahrzeiten komme und das Boot nach möglichkeit komplett mit Vollgas um einen Rundkurs getrieben werden kann, das ist dann für mich das perfeckte Setup.

Den Neigungswinkel des Antriebs benutze ich zum trimmen nur dann , wenn ich das Boot auf die verschiedenen Bedingungen des Sees anpassen möchte , also wenn es sehr windig ist nehme ich die Nase gern ein bischen runter, dabei wird das Boot einen hauch langsamer aber dafür schluckt es nicht zu viel Wind und flippt, sonst eigentlich immer eher gerade und wenn ich das Gefühl habe das es heute aber ganz schön am Wasser klebt stelle ich den Antrieb auch mal die Schraube hoch, aber auch nur nen hauch.

So kann man als Nicht Profi super mit seinem Boot leben ganz ohne Leistungsorgien, welche man einbauen kann wenn man sein Boot wirklich gut kennengelernt hat, was aber wenig Sinn macht (nur Spass) da die meisten Mitfahrer ebenfalls eher auf Sicherheit setzen als auf Höchstgeschwindigkeit.

Eins könnt Ihr glauben , mit so einem kleinen Boot über 30 km/h zu fahren mag allein langweilig wirken , aber probiert das mal um einen Bojenkurs mit anderen Booten auf dem Wasser.

Jetzt wollen wir mal abwarten wie die Sichtder anderen so zu diesem Thema ist, interessiert mich auch was es denn noch so für rangehensweisen gibt.
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Ausbalancieren eines Boots 17 Jun 2014 19:42 #7

  • Uwe
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Hallo Bandy,

das liest sich schon mal sehr stimmig, was du da schreibst. Viel fahren, beobachten und nicht tausend Sachen auf einmal verstellen halte ich auch für sehr sinnvoll. Ich bin kein Profi und habe mit meiner Lajabless wohl einfach nur sehr viel Glück gehabt. Bei der Lage des ABs habe ich mich an Lex und den allg. niederländischen Einstellungen orientiert. Meinen Akku kann ich gar nicht verschieben, der klebt immer schön an der Cockpitwand und gut. Ob kleiner und leichter spielt bei mir wohl keine Rolle: die 40 Gramm Differenz merke ich nicht. Bei den Propellern habe ich dann aber doch einen großen Unterschied festgestellt: der TFL murmelt und der Graupner-Alu schießt,K-Props aus Plaste habe ich noch nicht probiert. Ich glaube, für den Motor ist das beste Tuning das Timing vom Controller. Die Outrunner mögen es gerne scharf: so um die 20 Grad Frühzündung oder ist es Spätzündung? Und gute LiPos die lange Zeit ihre Spannung halten eh sie wirklich merklich einbrechen. Ansonsten bleibe ich gerne im Yardstick: ich brauche nicht den maximalen Speed. Ich muss mit der Kiste gut klar kommen, möchte diese sauber um die Bojen zirkeln können und wieder heil ans Ufer kommen. Ja klar, ich weiß: das klappt nicht immer.

Mein Geschreibsel gehört nun nicht unbedingt zum Thema Trimmlage, ist aber vielleicht doch etwas hilfreich zum allgemeinen Setup eines Bootes.
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Ausbalancieren eines Boots 17 Jun 2014 22:13 #8

  • blechroller67
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Hallo Andy und Jo

Ihr dürft hier auch eure erfahrungen einbringen wenn Ihr wieder lieb seit :rofl: :rofl:

:tomate: :tomate:
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Ausbalancieren eines Boots 17 Jun 2014 22:19 #9

  • Andy
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:zicke:
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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Ausbalancieren eines Boots 17 Jun 2014 23:04 #10

  • Jo_S
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blechroller67 schrieb:
Hallo Andy und Jo

Ihr dürft hier auch eure erfahrungen einbringen wenn Ihr wieder lieb seit :rofl: :rofl:

:tomate: :tomate:

Ach weisst du... nach einem ausgiebigen Kuschel-Telefonat heute haben wir beschlossen, erstmal in Ruhe kollekiv zu menstruieren - und dann nächste Woche wieder weiter zu tippen. Du weisst ja, wie das bei uns Mädels ist... :)
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