Ich hatte ja vor einiger Zeit eine Umfrage aufgemacht, welche Sender ihr benutzt. Den Punkt "Knüppelsender" hatte ich eigentlich nur der Vollständigkeit halber vorgesehen und nicht damit gerechnet, dass dort jemand ein Kreuzchen machen würde. Ja Pustekuchen: fast ein DRITTEL haben "Knüppelsender" angekreuzt.

Das überrascht mich sehr. Und wirft die Frage auf: wie kommt das? Liegt es daran, dass viele von euch noch keine Pistole haben? Oder die Vorteile nicht kennen? Der Anschaffungspreis kann kaum ein Argument sein, seitdem z.B. eine einfache (aber völlig ausreichende) GT-2 bei Hobbyking gerade mal 15 Dollar komplett kostet. Inklusiv Versand hat man die also für 23 Euro auf dem Tisch liegen. Oder für 29 Euro von Conrad. Ab 39-49 Euro gibt's dann hier in Deutschland sogar schon Computerpistolen (Carson Reflex, GT-3).

Eine Pistole ist wesentlich schneller, direkter, feinfühliger, intuitiver als ein Knüppelsender. Ihr habt das Boot damit viel sicherer im Griff und könnt schneller gezielt reagieren. Das kommt bei einem langsamen Verdränger oder Segler nicht zum Tragen, aber bei einem Rennboot sind die Unterschiede sehr deutlich. Dort fahren wir mit über 10 Meter / Sekunde. Bei einer Viertel Sekunde Reaktionszeit hat's also im Zweifelsfall schon längst gekracht, da braucht man ein extrem schnelles Steuergerät. Dazu kommt, dass bei einem ganzen Pulk von Fahrern am Ufer die Antennen der 40MHz-Pulte schon stören können. Ein Knüppelsender hat seine Vorteile immer dann, wenn mehr als 2 Funktionen zu koordinieren sind. Bei Rennbooten hat er nur Nachteile, darum findet man keine Pulte bei Car- oder Bootsrennen.

Daher nochmal die Frage, wie es zu diesem überraschenden Ergebnis kommt?!

Ich möchte ebenfalls nicht mehr auf meine Pistolensender verzichten für das Steuern der kleinen Rennschüsseln mit 2 Funktionen...aber ich kann gut verstehen, wenn jemand beim wohlbekannten und eingespielten Knüppelsender bleiben will.

Denkst Du, dass es ein wettbewerbrelevantes Argument ist, welchen Sender man benutzt, Jo?

Meiner Meinung nach ist eine Pistole bei schnellen Booten besser und vor Allem auch sicherer - aus den von Jo genannten Gründen.
Bei meinen bisherigen Booten (Funktion und Segel) bin ich mit meiner Knüppelanlage auf Fahrt und Funktionen eingespielt und damit vollauf zufrieden.
Mit (m)einer Pistole habe ich 0 Fahrminuten auf der Uhr - ich denke aber, dass ein schnelles Boot mit einer Pistole und etwas Übung (niemand wird ohne Eingewöhnung/Training Rennen fahren wollen) weitaus besser beherrschbar ist, als mit dem Pult.

xoff schrieb: Hinsichlich "Chancengleichheit"? Ja, ich denke schon. Einen Knüppel kann ich nicht so schnell so exakt in eine besimmte Position hauen. Und der Gasweg ist zu lang. Kurze Gasstösse (Kurve) gehen z.B. mit nem Knüppel garnicht. Jedenfalls nicht halb so schnell wie mit nem Abzug.

Ich hab den H+M MicroKat anfangs mit nem Pult gefahren. Weil ich da noch keine Pistole hatte, die kam erst mit den 152ern. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich ihn garnicht mehr mit nem Pult fahren könnte.

Ich habe mir neulich die GT-2 beim blauen Klaus mitgenommen, aber noch nicht ausprobiert. Ich bin ja mal gespannt, wie das Handling damit ist.

Ich benutze beides, Pult für Renn- und Scalesegler (und natürlich für die Flieger) und die Pistole für Modellrennwagen. Ich bin mir ziemlich sicher dass das Pult keine Alternative für die Boote ist. Ich fahre (aus purem Spaß) mit Kollegen gern mit einem Tamiya TA-05 Drift. Ich kann mir nicht vorstellen dass das mit einem Pult möglich wäre. Geschwindigkeit und Kontrolle wären so schnell gar nicht möglich. Das funktioniert quasi gar nicht ohne Pistolensender.

Ich meine wenn jemand sein Pult nutzen möchte, beschneidet er ja seine eigenen Möglichkeiten, aber zu einem guten Stück stellt er ja auch ein Risiko dar für alle die mit Pistole fahren. Ist es da nicht sinnvoll eine einheitliche Regelung in den Regeln zu fixieren? Gerade weil die Dinger (im Vergleich zur sonstigen Ausrüstung) nicht allzu viel kosten.

Ein ganz andere Frage, jetzt wo ich an meinem ersten Boot baue, ich habe eine Dreikanal Pistolensteuerung und habe zumindest experimentelle Ideen was man mit dem dritten Kanal machen könnte (Trimmung in den Kurven/beim Anfahren, so was). Ich möchte das schon ausprobieren.
Ich weiß das die Rennregeln das verbieten, aber wie soll das kontrolliert werden. Also an meinen Beiden Steuerungen kann man es nicht sehen wenn der dritte Kanal genutzt wird. Die Schalter dafür sind am Griff.
Ich meine, planen wir so etwas wie einen Abnahmebogen? Ich kenne das bei den Seglern. Da werden die Boote vor den Rennen abgenommen und vermessen.

Ich weiß das "wir" eine Gentlemen Runde sind und dass so etwas eigentlich nicht vorkommen soll. Aber sobald Wettbewerb im Spiel ist, gibt es jemanden der immer gewinnen will (mit allen Mitteln. Ich habe das bei den RG65Open erlebt, da sind eigentlich auch nur Selbstbauer und Spaßfetischisten unterwegs. Bei einer privaten, kleinen Runde stellte sich dann aber doch heraus das zwei Leute mit den Segelflächen und dem Rumpf "gemogelt" hatten.

M

Also,

ich bin gegen eine Reglementierung der Sender auf "Pistole" im Regelwerk - wird damit immer aufwendiger, das Regelwerk!

Die Argumente für die Pistolensender sind eindeutig und es wird sicher eine natürliche Selektion in Richtung Pistolensender geben und die Senderpulte ein Ausnahme bleiben und künftig weiter werden. Die Umrüstung auf Pistole ist ja, wie schon von Jo erwähnt, für kleines Geld zu haben.



Der Einsatz einer dritten Steuerfunktion klingt technisch sehr interessant, ist und muss für das Rennen auf jeden Fall weiter untersagt bleiben - sonst haben 2-Kanal-Pistolen-Betreiber eindeutig Nachteile und eine Aufrüstung treibt für jeden unnötig die Kosten in die Höhe und das spricht komplett gegen die Grundgedanken des "Garagengrooves und unserer Philosophie.
Technisch interessant bleibt es auf jeden Fall und ich würde mich über Infos und Umsetzungen in diesem Forum freuen. Aber außerhalb der Rennen.


ALEX

abrauner schrieb:
Genauso ist das auch gemeint. Ich bin auf die Idee gekommen, da auf den Bildern für die Mosquito eindeutig zu sehen das der Pilot sich beim beschleunigen nach vorn beugt um den Schwerpunkt des Bootes nach vorn zu verlagern. Mit einem Mikroservo könnte/kann man äquivalent leicht Gewicht nach vorn verschieben um denselben Effekt zu erzielen und das bei einer minimalen Gewichtszunahme. Möglich wäre sicher auch das über einen Arduino mini oder logic brick mit Lagesensor automatisch zu machen...

Aber das ist eher was für ein zweites Boot, einen Versuchsträger, gehört dann sicher auch nicht hierher.

Zu den Steuerungen, ich sehe nicht wie das die Regeln komplizierter macht, im Gegenteil, es vereinfacht sie, da die Steuerung auf Zweikanal-Pistolengriff Steuerung 2.4GHZ beschränkt.

Ob nun 2 oder 3 Kanäle benutzt werden ist relativ simple zu sehen, mann muss nur auf den Empfänger schauen ob der 3. Kanal belegt ist. Wenn ja, muss der Stecker vorm Rennen raus.

Ich würde aber nicht vorschreiben, welche Fernsteuerung eingesetzt werden darf. Kanalzahl ja, aber Steuerung nein. Wenn ihr euch mal die Copterfraktion anschaut, da gibt's echte Könner, die auch ohne CPU Unterstützung (Gyro, Acc und Konsorten) so'n Ding mit 'nem Pultsender in der Luft halten können. Von wegen mit dem Pult ist man langsamer als mit der Pistole. Das ist alles eine Sache der Übung.

PS.: Die GT-2 geht, ist aber m.M. nach nicht das gelbe vom Ei. Die GT-3 ist schon besser, aber mir ist die Steuerung noch zu ungenau. Mein Favorit ist im Augenblick die Spektrum...

Nur ist beim Heli Fliegen die Anforderung eine ganz andere, gerade was die Gas Steuerung ist der "Trigger-Finger" eindeutig die beste Variante. Beim Heli geht es ja um die flexible und präzise Ansteuerung der Achsen, nicht umbedingt um finale Geschwindigkeit. Aber na ja, wohl jeder wie er es mag.

Ich verwende eine T4PL von Robbe und eine Race X Pro von DF-Models, sind beide schon etwas teurer, aber dafür kann man damit auch etwas mehr machen...