MarkIV schrieb:

Wäre aus meiner Sicht aber in diesem Forum für eine neue Sparte "Versuche und Irrtum" geeignet. Nein, im Ernst, warum sollte es hier nicht die Möglichkeit der Entwicklung geben. Wir stehen doch gerade am Anfang. Bin schon gespannt, wie das langfristig weitergeht.

ALEX

Ich finde, das gehört sehr wohl hier her. Nur, weil's beim Rennen nicht erlaubt ist, bleibt das doch trotzdem hochinteressant. Genau wie alle anderen Modifikationen, ob regelkonform oder nicht. Das ist doch total spannend, was sich aus den kleinen Schüsseln so rausholen lässt.

Und sollte eine Modifikation das Boot tatsächlich aus dem Wettbewerb ausschließen (weil z.B. nicht abschalt-/rückrüstbar), dann baut man dafür eben ein neues, ist doch schnell gemacht.

VollNormal schrieb:

Wie Einstein schon so ähnlich sagte: "Es ist alles relativ - auch die Geschwindigkeit im Bootsbau".

Bei mir zieht sich leider die Fertigstellung eines Bootes immer etwas in die Länge. Aber Neuerungen sind immer spannend und erwähnenswert. Nebenbei es muss jeder für sich entscheiden, wie er damit umgeht, Alternativen gibt es zur Genüge: Bau eines zweiten Bootes, modularer Einbau mit Ausbau vor den Rennen oder einfach nur eine Abschaltfunktion, etc. .
Wie auch immer, ich freue mich über jede neue technische Entwicklung und werde dies auch fachlich aufs heißeste mitdiskutieren.

ALEX

Echt interessant, welche Diskussionen sich aus einer harmlosen Frage ergeben.

Einmal kurz zusammen gefasst: Pistole in den Regeln wäre sinnvoll, weil es einfach das sinnvollere Steuergerät ist. In Anbetracht der Tatsache, dass wir das Regelwerk möglichst schlank halten wollen und andere Dinge wichtiger sind, würde ich es trotzdem raushalten und auf "natürliche Selektion" setzen.

Unser Regelwerk ist immernoch deutlich schlanker als andere Regelwerke, davon kann sich jeder im direkten Vergleich überzeugen. Aber: wir haben viel breiter angelegte Voraussetzungen. Wir haben Bauwertungen, wir haben Vorbildkriterien, wir haben technische Regeln, wir haben verschiedene Rennen. Also sozusagen eine Kombination aus Scale-Wettbewerbsregeln und verschiedenen Rennregeln. Sprich: es liegt in der Natur unserer Sache, dass wir viel mehr Dinge berücksichtigen müssen als andere Klassen.

Die Anzahl der Funktionen ist und bleibt auf zwei beschränkt, um die Sache einfach zu halten. Beispiel Schwerpunktverlagerung / Trimmung: die brauchte das Vorbild nur deshalb, weil die auf den letzten 50cm Fläche gefahren sind, unsere Boote sind eh ganz anders getrimmt.

Sonderfunktionen und (nicht regelkonforme) Eigenentwicklungen sind spannend, wollen wir auch sehen, sie laufen aber sozusagen "außer Konkurrenz" und werden nicht Teil von 152VO sein. Damit folgen wir dem Grundsatz "keep it simple" und vermeiden, dass ein Zwang entsteht. nur noch mit bestimmten Sonderfunktionen "konkurrenzfähig" zu sein. 152VO muss anfängertauglich und einfach zu bauen bleiben, Dinge wie "Seilzugsteuerung" und "AB-Aufhängung" erfordern vom Neueinsteiger bereits genug Umdenken. Außerdem gab es - wie gesagt - beim Original auch keine. Das einzige "besondere" war dort das evtl. Umpumpen des Sprits während eines Marathons.

Ja, es gibt einen Check am Anfang: vor dem Qualifying wird ein Meßbrief ausgefüllt, den wir als Anhang an die Rennregeln anfügen. Beurteilt werden Yardstick, Abmessungen und Regelkonformität. Beim Original wurde das nach dem Rennen gemacht (dort wurde der komplette Motor zerlegt!), bei uns passt es m.E. jedoch besser in den Ablauf, wenn wir's vor dem Qualifying machen (bzw. parallel dazu). Damit erleichtern wir uns die Geschichte sehr: während zwei Boote im Qualifying laufen, werden bereits die nächsten beiden gemessen. Eine Reihenfolge ist dabei nicht erforderlich.

Ein findiger Bastler könnte den dritten Kanal zu Abstimmungszwecken verwenden:
Während einer Testfahrt könnte er z.B. den Tilt über ein Servo verändern - und bei einer passenden Einstellung den Servo quasi einfrieren. Der Tilt wird dann mechanisch festgesetzt und für das Rennen das Einstellservo ausgebaut. Somit verbleiben wieder nur zwei aktive Kanäle im Boot und es ist wieder regelkonform.

DerDuke schrieb: Das halte ich für völlig legitim. Wenn ich mir die Abstimmung so erleichtern kann, warum nicht?

Allerdings gehe ich davon aus, dass ein "mühsam per Hand" gefundener Tilt einen deutlich größeren Lerneffekt hat, so dass man sich ggf. leichter auf die anderen Voraussetzungen am Renntag einstellen kann, die evtl. eine Änderung der Abstimmung erforderlich machen. Es sich im Vorfeld zu leicht zu machen, zahlt sich nicht unbedingt aus.

DerDuke schrieb: Diese Ansätze gab es bereits: der GTX-600 (nicht 650!) hatte serienmässig eine Tilt-Verstellung. Funktioniert bei uns allerdings nicht (und wird auch nach Umbau nicht funktionieren), weil wir eine Seilzugsteuerung haben. Eine Änderung des Tilts bringt zwangsläufig immer eine Änderung der Seilspannung mit sich, von "zu schlaff" bis "zu stramm".

Letztlich bringt diese dynamische Tiltänderung auch insofern nichts, als dass die zugehörigen Werte ausgelesen werden müssten, wenn man wirklich empirisch arbeiten will. Sprich: Tilt ändern, per Datalogger ausmessen, wieder ändern, wieder ausmessen ist die zielführendere Lösung (wenn man sich das antun will). Und bei glattem Wasser kann das schon wieder anders aussehen als bei rauhem. Zumal wir mit AB-Höhe und Propgrösse / -form / -steigung noch etliche andere Parameter der Abstimmung haben.

Ich als Knüppelsenderfahrer muß Euch sagen,
das es nicht so einfach ist von Knüppel auf Pistole umzusteigen.
Ich habe bei meinen ersten Versuchen mit Pistole fast das Lenkrad abgerissen,
weil die Bewegungsabläufe sehr unterschiedlich sind.
Wenn überhaupt würde ich die 2,4 Ghz Anlagen- egal ob Pult oder Pistole in den
Rennregeln festschreiben.

minipower schrieb: Echt wahr? Ich habe nicht das geringste Problem beim Umstieg von Knüppel auf Pistole gehabt. Überhaupt garkeins. Außer dem Gefühl: wie geil ist das denn plötzlich?!

Über 40 Jahre fahre ich mit "Knüppel", habe einmal Pistole probiert und gleich weggelegt!
Bin damit überhaupt nicht klargekommen.
Auch würde ich keine Anlagen vorschreiben, ob 2,4 Ghz- oder ältere Sender ist meines Erachtens vollkommen wurscht, funktionieren müssen sie!
Außerdem geht meines Erachtens gerade der Garagengroove flöten! - Denn wie wurden die Boote gefahren!!! durch Gewichtsverlagerung beim Rennen durch die Erfahrung der Fahrer, was nun schon nicht mehr möglich ist. Weiterhin sind unsere Boote ALLE übermotorisiert - die Verhältnisse der Schraubengrößen zu den Originalen schlichtweg nicht mehr vorhanden. Die Unterschiede bei GLEICHEM Yardstick nur mit verschiedenen Schraubendurchmessern sind mit Sicherheit nicht unerheblich. Meiner Meinung nach bremsen wir uns gerade selbst aus.