Ach siehste - irren ist männlich!
Offen gestanden wundert mich sehr, dass da keine Toeholes eingezeichnet waren. Die Schüsseln haben sich ja in der Aufgleitphase erstmal massiv aufgebäumt und der Fahrer hat sich vorne aufs Deck geschmissen, um den Rumpf überhaupt erstmal ins Gleiten zu kriegen. Da sind Toeholes nicht zu verachten, damit man nicht das glatte Kneelingboard raufklettern muss. Noch mehr in Kurven: die Foo-Ling gehörte ja (im Gegensatz zu diversen anderen Competitive Racers wie De Silva oder Switzercraft) zu den "Roll-up-Booten" oder "Chinewalkers", die man auf der Seite fahren konnte. Wie haben sich die armen Kerle ohne Toeholes bloss im Cockpit festgehalten?
Uwe, letztlich gibt das weder Punktabzug noch -gewinn, weil es eh keine 2 Boote gab, die identisch waren oder 100% nach Plan gebaut wurden. Fakt ist, dass die überwiegende Mehrheit der Boote (auch und gerade der professionell von Werften gebauten Boote!!) "customized" wurden. Die waren mal 6 inch breiter oder 1 Fuß kürzer, je nachdem wie groß und schwer der Fahrer war, wie die Gewichtslimits in der jeweiligen Klasse waren, welcher Motor am Heck hing, etc.pp. Das ging sogar so weit, dass für die NOA-Rennen andere Boote gebaut wurden als für die APBA-Rennen.
Die beste Anekdote zum Thema "Customizing" hat mir Rod gerade heute abend via Skype erzählt: als er A-Hydro gefahren ist, gab es in seiner Klasse eine junge, sehr zierliche Frau, die aufgrund ihrer Statur nicht das erforderliche Mindestgewicht von Boot plus Fahrer auf die Waage brachte. Also zog sie sich vor dem Rennen eine fette Daunenjacke an, sprang damit ins Wasser, bis sich die Klamotten richtig vollgesogen hatten, kam wieder raus und ging 5 kg schwerer auf die Waage. Vor dem Start zog sie sich dann wieder trockene Klamotten an... und war die leichteste im Rennen. Ich fragte: "Ja aber... die Schiedsrichter haben doch gesehen, dass da eine pitschnasse Person vor ihnen stand, der Beschiss war damit doch offensichtlich!" Rod meinte: "Ja klar haben die das gesehen - aber es gab keine Regel, die einen nassen Fahrer verboten hätte."
Für diese kleinen Stories liebe ich die technischen Kommunikationsmöglichkeiten, die wir heute haben. Sowas steht in keinem einzigen Buch. Und die alten Rennfahrer sind da einfach ein begnadeter Fundus für immer neue Anekdoten...
darüber müsste mal jemand ein Buch schreiben. Wird sich bestimmt in mindestens 20 Exemplaren verkaufen.