tieroptikus schrieb:
Grundsätzlich geht es darum, ein Profil ähnlich des von Jo angesprochenen NACA009, herzustellen...


Quelle: upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/t...px-NACA_0009.svg.png

...ist es das, was Du meintest?

Rolf, es gibt keine festen Maße. Es gibt nur Prozentwerte, die du auf deine gewählten Maße überträgst. Siehe die Abbildung, die Xoff gepostet hat.

Die vierstelligen NACA-Profile wurden bereits in den 30er Jahren für Flugzeugtragflächen entwickelt (die NACA war bis 1958 der unmittelbare Vorgänger der heutigen NASA). Die erste Zahl gibt die Wölbung der Mittellinie an. Ein Profil mit einer Null am Anfang hat also keine Wölbung, das Profil ist entlang der Mittellinie vollsymmetrisch. Die zweite Zahl gibt die Stelle der maximalen Wölbung (in 10%-Schritten) an, bei einem symmetrischen Profil also logischerweise auch eine Null. Die dritte und vierte steht für die Profildicke. Ein NACA 2412, das selbst heute noch gerne verwendet wird, hat also z.B. 12% Profildicke und eine um 2% gewölbte Mittellinie, deren höchster Punkt bei 40% Profiltiefe liegt. Das vollsymmetrische NACA 0009 und 0012 wurde für Leitwerke entwickelt. 0012 und 0015 wurden auch gerne für Kunstflugzeuge eingesetzt, da sie im Rückenflug das gleiche neutrale Verhalten zeigen wie in normaler Fluglage.

Heute werden Tragflächen ganz individuell und computergestützt dreidimensional berechnet (keine moderne Tragfläche benutzt noch ein tabellarisches Profil, geschweige denn einen durchgängigen Profilstrak), während die alten NACA-Profile, die noch rein zweidimensional kalkuliert wurden, in WWII-Flugzeugen und Sportmaschinen zum Einsatz kamen (und sehr stark im Modellflug). Für untergeordnete Zwecke, bei denen das Profil ungestrakt über die ganze Länge verläuft (konventionelle Leitwerke, Ruder, Turnfins) sind die symmetrischen NACA-Profile aber auch heute noch hervorragend einsetzbar, zumal sie sehr leicht zu berechnen sind. Das 0009 ist ein ideales Turnfin-Profil. Es wird auch gerne für die Ruder (teilweise auch Kielschwerter) von Segelbooten eingesetzt.

Meine Turnfin ist mit 3mm eigentlich schon zu dünn für eine 0009-Profilierung. Bei 42mm Wurzellänge müsste sie knapp 4mm stark sein. Ich habe also sozusagen ein 0007er Profil auf meiner Turnfin.

Hallo Ihr Beiden,

das hilft mir schon mal sehr viel weiter, vor allem die Zeichnung.

Und Jo, wenn ich Deine Antwort noch öfter durchlese, werde ich sie auch komplett verstanden haben.

Rolf

Endlich sind die fehlenden Birnbaumleisten eingetroffen!
Jetzt können wir also den todschicken Decksüberstand basteln. Lilli ist schon ganz hibbelich und will endlich das Deck drauf kriegen, aber erstmal muss das 18-Stunden-Epoxy (vom Hersteller deklariert als 10-Min-Epoxy) abbinden.

Nachwuchsproduktion auf dem Küchentisch: unsere beiden Babys (es werden Zwillinge!)

So, jetzt aber endlich mal weiter. Ich habe vorgestern 'nen mittleren Tobsuchtsanfall gekriegt, weil schlichtweg garnichts klappen wollte. Ich wollte die Lauffläche der Baby ja mit Overhangs versehen - und da muss man halt mal 'n bisschen genauer basteln, weil's nur zwei Zustände gibt: passt oder passt nicht. Als es dann irgendwann passte, kriegte ich die frisch mit Weissleim eingeschmierte Lauffläche nicht schnell genug festgeklammert... Ponal wasserfest bindet verdammt schnell ab. Und die Klammern flutschten immer wieder runter. Als sie hinten endlich fest saßen, hatte das Ponal vorne schon eine Haut gebildet. Zum Schluss hab ich die halbgetrocknete Lauffläche wieder runter gerissen, das halb getrocknete Ponal in der Badewanne wieder runtergeschrubbt und dabei viele lustige neue Wörter erfunden. So einen Mist hab' ich mir ja seit Jahren nicht mehr zusammen gebaut. Also das Zeugs inne Ecke geschmissen und gehofft, dass es sich dann von allein erledigt.

Hat es auch.

Chad und Dean haben sich irgendwann abends, als ich bereits vor der Glotze hockte ("Der Kommissar und das Mädchen"), mein Chaos angeschaut, stirnrunzelnd den Kopf geschüttelt und sich der Sache angenommen:



"Geht doch - was hat er denn da bloss wieder veranstaltet?"



"Ja, aber hier vorne müssen wir noch ein bisschen wegschleifen, bevor wir die Lauffläche festschrauben."



Die beiden haben dann noch fix die Aussparung für die Turnfin ausgefräst, damit ihr "Sockel" bündig mit der Lauffläche abschliesst:



Und dann wurde genagel und geschraubt... zumindest angeblich!
Denn was ich dann sah, als ich mir kurz aus der Küche etwas zu trinken holen wollte, liess mir das Blut gefrieren. Soll ich euch mal zeigen, wie die wirklich bauen? So:



Na super. Von wegen Bootsbaukunst! Das ist bestenfalls Trash-Art! Konservendosen, und dann auch noch von ner Billigsorte! Wenn's wenigstens Champagnerflaschen und Kaviardosen gewesen wären.

Aber immerhin: mit Kidneybohnen lässt sich nicht nur ein gutes Chili machen, sondern auch eine flache Lauffläche. Die versenkte Turnfin passt nahtlos:



... und die Overhangs sind auch schön scharfkantig geworden:



Die Überstände der Lauffläche müssen alle noch verschliffen werden. Ja und dann...
... dann kann das Baby endlich von der Helling runter!

Edle Optik mit der geschraubten Turmfin. Hätte nie gedacht, diese so "unauffällig von außen verschrauben zu können! Nochmals !

ALEX

Andy schrieb: Was gippzn da zu wiehern? Ich glaube, du vergisst, dass ich hier ne Menge Konservendosen rumliegen habe, die sich prima als Wurfgeschosse eignen!


Alex, die originalen Turnfins sind auch verschraubt - allerdings von der Innenseite aus:


(Quelle: http://www.portagebaysystems.com/marine/products3.htm)

Jo_S schrieb: