Pfennigs Rundnase
Im Museum Ludwigsfelde (
www.museum-ludwigsfelde.de) kann man für 2,50 EUR Eintritt eine Rundnase aus dem Hause Pfennig so lange betrachten und ausmessen wie einem beliebt. Für weitere 5,- EUR kann das Rennboot auch von allen Seiten fotografiert werden. Damit hat man die einmalige Gelegenheit für den Modellbau ein Original jederzeit und gut zugänglich zu dokumentieren. Diese Gelegenheit ließ sich der Autor nicht entgehen. Ein Besuch mit Fotoapparat und Maßband war angesagt.
Außer der Rundnase findet der an Originalrennmotoren interessierte Modellbauer auch noch eine gut erhaltene Kollektion von IWL-Rennmotoren (IWL steht für Industriewerke Ludwigsfelde), deren Produktionszeit in der Nachkriegszeit bis 1965 lag. Ein Laydown-Cabover aus dieser Zeit befindet sich ebenfalls im Museum, allerdings nur als Modell in einer Vitrine und ohne Beschriftung.
Aus den Fotos und den ermittelten Maßen (L = 3,88m, Bmax = 1,60m) entstand eine erste Zeichnung (Draufsicht und Seitenansicht, sowie Spantenriss) der Pfennig Rundnase. Im Maßstab 1 : 5,2 ergibt das die Modellmaße L = 74,6cm und B = 30,8cm und damit ein VX-Modell. Da das Original im Museum auf einem Gestell aufgebockt ist, kann man auch die Unterseite fotografieren. Dies ist besonders für den Nachbau wichtig, da die Bodenkontur die Fahreigenschaften des Modells erheblich beeinflusst.
Auf der Basis der Unterlagen baute H. Keil aus Erfurt einen ersten Prototyp. Der Bau des Prototyps ergab dann durch Straken der Linien doch einige Korrekturen, vor allem am Erstentwurf des Spantenrisses. Die Änderungen sind in den abgebildeten Zeichnungen berücksichtigt. In der Zwischenzeit ist der Bau des Modells weiter vorangekommen. Die vordere Haube als Rahmenkonstruktion ist angepasst und die Batteriekabel sind verlegt. Für die Modellbaumesse in Erfurt hat H. Keil eine Sonderschicht eingelegt und das Modell für die Erstfahrt fertiggestellt. Nun fehlt nur noch das passende Wetter. Frommer Wunsch Anfang Februar.
Die weiteren Bilder lassen die technischen Lösungen für die Steuerung per Lenkseil und Wickeltrommel auf der Lenkwelle sowie die Positionierung der Fahrbatterie unter der vorderen Haube erkennen. Der Fahrtregler sitzt im Heck direkt vor dem Motorspant, getarnt unter einer nachgebildeten Kiste. Welche Motorvariante und Schwerpunktlage optimal ist, werden dann die Probefahrten erweisen.
Angefügt sind Bilder vom IWL-Laydown Cabover und einigen im Museum ausgestellten Outboardrennmotoren der Klassen 175ccm und 250ccm.
Der Emixer