Ich wird‘ zum VXer, 2ter Anlauf….
Nachdem ich mit dem Family Runabout „Firefly“ schon bei Vorbild danebengegriffen habe hat mir Thomas und Andy dankenswerter Weise die Plansammlung von Dan Kruis zukommen lassen. Darin fand sich der Plan der Baby Stepper, ein „Autbord“-Rennboot das von Dipl.-Ing. Karl Marconi Mitte der 20er Jahre in Berlin Spandau entworfen wurde.
Quelle:
www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfot...ichtenfoto/542365823
Nun fällt die "HEXE" zum Nachbau aus, den Tiller und im Boot hocken iss nich…
Vermutlich standen für diesen Entwurf noch ältere Pläne aus den USA Pate.
Thomas hat mich dann noch mit weiteren Infos und Bildern versorgt (wo er das nur immer herbekommt…?...) so auch einen Artikel aus „Die Yacht“ Nr. 12/1928 20/1928, Nr. 24/1928 und Nr. 41/1928, sowie dem schönes, großes Bild von Helen Hentschel aus New York, die in einem solchen Boot 1928 ein Class B Outboard Race on Lake Templin in Germany gewonnen hat, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 28,7mph…
Bild gefunden mit Suchbegriff „outboard 1926“ (mit 1928 findet man das Bild nicht !!!)
Quelle:
www.gettyimages.de/detail/nachrichtenfot...ichtenfoto/142616099
„Helen Hentschel of New York wins the Class B Outboard Races on Lake Templin in Germany, with an average speed of 28.7 mph, Lake Templin, Germany, 1928“
Na Klasse, im Boot knien, ein Lenkrad ist auch da, der Tiller dient wohl nur zum starten und Gas einstellen???
Also ist mal klar, es wird ein Baby Stepper, und zwar genau diese „MISS RC²“, was ja an sich schon ein seeeehr passender Name ist.
Ein weiteres Bild aus Bundesarchiv zeigt ein Babystepper „Sigrid VIII“ aus dem gleichen Jahr 1928 mit Pilotin Käthe Krüger.
Quelle:
www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2...=24&ved=0CNIBEK0DMDo
Dieses Boot hat einen umlaufenden Rand, ein Detail das ich am Modell anwenden will.
Vorbild Video:
www.britishpathe.com/video/no-thrill-lik.../query/outboard+race
…da sieht man dann auch schön:
-eine Hand am Tiller zum Gasgeben
-eine Hand am Lenkrad
Die Bauzeichnung
Auf Basis des Planes und der Bilder habe ich einmal versucht eine Konstruktion der Baby Stepper „MISS RC²“ im Maßstab 1:5,2 zu Papier, bzw den Rechner zu bringen.
Als erstes habe ich den Plan und Bilder ausgedruckt und die Seiten mit den Zeichnungen auf DIN A3 maximal vergrößert, der Maßstab spielt hier noch keine Rolle, aber zum Abgreifen von Maßen können die Zeichnungen nicht groß genug sein.
Im nächsten Step wird der mit Hilfe des Umrechnungstools „152VO_ScaleCalculator.xls“ von
www.152vo.org auf metrische Größen umgerechnet und die Maße auf die Kopien geschrieben.
Hierbei habe ich die errechneten Maße auf den nächsten halben Millimeter auf- oder abgerundet. Anschließend die Rippen mit den metrischen Maßen in einem CAD Programm gezeichnet.
Auf Basis des Planes habe ich alle Rippen und Halbrippen, Stem und Transom gezeichnet, was meiner Meinung nach nicht ohne ein paar Modifikationen geht.
Das Vorbild hat keine Sheers, sondern nur die Beplankung und Inwales. Das scheint mit doch recht “weich” zu werden, denn die seitliche Beplankung mit 0,8mm auf 93mm zwischen den Rippen scheint mir doch ein wenig instabil. Hier habe ich einfach mal eine 4x4mm Leiste als Sheers vorgesehen. Daher ist auch der obere Kopf der Rippen statt 4mm auf 6mm verbreitert, nach innen, die Breite des Bootes bleibt dabei unverändert.
So soll es aussehen laut Plan…
…so habe ich es „modifiziert“. Der Vorteil ist das ich die seitliche Beplankung gut aufkleben kann.
Um dies „zeitmäß“ zu vertuschen bekommt meine „MISS RC²“ den umlaufenden Rand wie die „Sigrid VIII“von Käthe Krüger.
Die Seam Battens sind laut Plan 1/4” x 1 1/4”, also 1mm x 6mm, über Deck Batten steht da nix, die habe ich mal gleich groß gemacht und zwei Stück vorgesehen. Das scheint mit auch recht wabbelig, also habe ich noch je eine 2mm x 2mm Leiste darunter vorgesehen. Wäre es hier besser 3mm x 3mm Leisten zu verwenden? Wie gesagt, im Text ist dazu nix zu finden.
Realisieren will ich das nun wie folgt:
Das dies nun alles auf der Unterseite vom Deck eingebaut wird ist die Optik des Bootes nicht betroffen.
Das Deck endet laut Plan auf Spant #4, ich würde das Deck gerne auf Spant #5 verlängern und dort für das Lenkrad ein Steeringboard anlehnen, das sich unten auf Halbspant #5 ½ abstützt. Dann sitzt der Pilot hinter der Stufe und der Akku kann kurz davor platziert werden. Auch hier schweigt sich der Test aus. Das Deck habe ich einfach waagerecht, wie in der Zeichnung, verlängert.
Auf dem Bild der „MISS RC²“ sieht das aber ganz anders aus, für die „Sigrid VIII“ von Käthe Krüger„würde es so passen. Das Decke werde ich nun wie hier skizziert ausführen:
Auch die Anlenkung des ENVIRUDE AB erfolgt anders als gewohnt, die Seile greifen an einer Art kurzem Tiller an, werden von dort zu den Ecken des Transom des Bootes geführt, dort in einem Block 90° nach vorne zu Spant #6 umgelenkt und dort erneut um 90° zur kleinen Seilrolle mit dem großen Lenkrad. Das wird im Modell mit Sicherheit ein tolles Bild …
Einige Details sind an der „Sigrid VIII“ anders als bei der „MISS RC²“
Details „Miss RC²“
Alles andere habe ich wie in der Vorbild Zeichnung dargestellt umgesetzt.
Die Pläne habe ich zu Andy geschickt, wer sie braucht bitte dort anfragen oder per PN an mich.
Der Bau ist aber noch nicht fertig, somit kann ich zu diesem frühen Zeitpunkt keine Garantie für Fehlerfreiheit übernehmen
Der Bau
Die Zeichnungen sind auf DIN A3, macht sich zum konstruieren einfacher, das setze ich aber noch auf DIN A4 um. Zur Kontrolle habe ich in jede Zeichnung zwei 100mm lange Linien gezeichnet, so kann man die Ausdrucke auf Verzug kontrollieren, ist bei pdf ja immer ein Thema. Die Modifikationen am Deck habe ich mal rot gezeichnet, dann sieht man gut was ich dazu gedichtet habe.
Die Konstruktion möchte im Wesentlichen wieder so machen wie bei der Dragonfly II, das heißt die Rippen fertigstellen und mit dünnen Leisten auf dem Helling befestigen. Die Rippen möchte ich nun auch nicht mehr aus einem Stück Sperrholz aussägen, sondern aus einzelnen Sperrholzbrettchen montieren, mit den separat aufgesetzten Knotenbrettchen und kleinen Messingnägeln.
Zumindest die Rippen die durch die riesige Decksöffnungen gut sichtbar sind. Der Plan wird natürlich auch die fertigen Rippen zum aussägen enthalten. Der Bau ist ein wenig aufwendiger als bisher, aber ich hoffe mal auf eine entsprechende Optik.
Wie in der Original Anleitung möchte ich auch das Deck mit Stoff beziehen.
Für jeden einzelnen Spant erstelle ich nun mit dem CAD Programm ein DIN A3 Blatt. So lassen sich die Spanten auf jedem A3 Drucker maßstäblich ausgeben. Ich werde die Zeichnungen aber auch noch auf DIN A4 bringen, wenn ich das Boot gebaut habe und weiß das die Maße so passen.
Da ich die Rippen diesmal aus einzelnen Leisten montieren will habe ich die Einzelteile der Rippen auf ein Blatt gezeichnet
Diese habe ich dann ausgeschnitten und mit Sprühkleber, ablösbar, auf die zuvor gebeizten Sperrholzbrettchen geklebt. Leider entsprechen die Brettchen keinem DIN Papiermaß, das hätte ich natürlich bei der Erstellung der Zeichnung berücksichtigen können, habe ich nicht gemacht, also mußte ich da etwas schnippeln…..
Natürlich sind die Zeichnungen gemäß der späteren Brettchendicke zusammengestellt….
Ausgesägt werden die Einzelteile wieder mit der Dekupiersäge (Pendelhubsäge).
Das geht an sich recht flott, aber bei der Vielzahl der Teile zieht sich das ganz schön in die Länge….
Fertig ausgesägt….
Jetzt wird’s staubig. Der neue Bandschleifer ist eine Nummer größer als der Alte. Das geht zwar schneller, aber wenn man abrutscht braucht man sich eine Weile nicht die Fingernägel schneiden….
Soweit, so gut.
Von der Montage der Spanten gibt’s dann demnächst ein paar Bilder…