...ups, Zensur??? Habe ich da wieder was verdaddelt? Muß ich gleich mal gucken...
Ansonsten bin ich ab Montag dabei !!!!
Meinen Baubericht habe ich auch weitergemacht.
Die Helling
Als Helling kommt eine beidseitig weiß beschichtete, 22mm starke Spanplatte mit den Maßen 40cm x 70cm zum Einsatz. Aus heutiger Erfahrung würde ich die Platte mindestens 50cm x 100cm machen. Hier wird als erstes die Kiellinie (Mittellinie) des Bootes eingezeichnet. Hier noch mit Bleistift, das werde ich aber mit einem wasserfesten, dünnen schwarzen Filzstift nachholen.
Als nächstes wird der Anfang und das Ende des Bootes errechnet und aufgezeichnet. Hierbei leistet ein großes Geo-Dreieck gute Dienste. Im Fall der Dragonfly II: 567,5mm
Anschließend wird mit einem Bleistift die Lage der einzelnen Spanten auf der Platte aufgezeichnet.
Die Halteleisten der Rippen wirden nun auf der Helling ausgerichtet und darauf verschraubt. So lassen sich alle Teile mittels Schrauben wieder von der Helling lösen. Auf diese Weise lassen sich die im Vorfeld fertig bearbeiteten Spanten sauber ausrichten und es muß später keine „Hilfskonstruktion“ abgesägt werden.
Hierbei ist natürlich die Lage der Spanten und insbesondere des Stem exakt zu kontrollieren. Auch hier leistet das Geo-Dreieck gute Dienste.
Da der Stem quer zu den Rippen steht habe ich seine Außenkontur ebenfalls auf die Helling übertragen, so läßt sich seine Einbaulage gut kontrollieren.
Die Rippen haben bei der Montage eine Markierung der Mitte erhalten, das macht das Ausrichten einfach.
Mit dem Messen ist nun Schluß, das Rippengerüst steht auf der Helling. Ein erster Eindruck des späteren Bootes läßt sich schon erahnen.
Ein Vorteil der Schraubkonstruktion macht den Anfang. Der Stem wird vom Hellinggerüst abgeschraubt und kann so mit der Kielleiste und dem Deckbatten separat verklebt werden. Zum Ausrichten habe ich die Teile in den Schraubstock gespannt.
Der Stem mit den bereits montierten Leisten und dem demontierten Halter auf der Helling.
Auch die bottom battens habe ich zur Montage vorbereitet und passend angelängt
Der Zusammenbau beginnt. Als erstes wird der Stem mit den montierten Leisten wieder an den Halter geschraubt und winkelig ausgerichtet.
Der Winkel sollte sorgfältig kontrolliert werden, ansonsten werden Kiel und Deck schief.
Erster Ungemach, ungebogen steht die Decksleiste natürlich an und drückt so die Halterung nach oben. Das wird nun unter Spannuung montiert…..
…..was bei vier 3,5 x 35mm Spax kein Probelm darstellt.
Hier nun die Decksleiste unter Spant 2. Eigentlich nicht schlecht, so kann man noch gut den Weißleim in den Ausschnitt schmieren.
Weißleim ran, Holzkeil drunter und gut. Die erste Klebestelle sitzt. Der überquellende Weißleim wird natürlich noch abgestrichen.
Auch an Spant 2 das gleiche Bild. Das war mal einfach.
So sieht die Dragonfly II nach den ersten beiden Klebestellen aus. Irgendwie noch komisch….
Die Kielleiste wird mit Klemmen zum trocknen gehalten, auch das keine große Sache.
Auch die bottom battens machen keine Probleme, hier habe ich mit den äußeren begonnen und die inneren zuletzt montiert.
Zwischendrin immer mal Messen, lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Hier wird die Winkeligkeit des Transom kontrolliert. Auch ob er gerade ist. Hier werden ja noch Spant 4.2 mit Verstärkung 4.3 bündig angeklebt.
Kielleiste und bottom battens sind montiert, noch reichen die gekauften Klemmen leicht aus…
Nach dem trocknen sind die Klemmen schnell entfernt. Nun werden die Überstände der Leisten verschliffen. Hierzu leistet der Proxxon Winkelschleifer mit Fächerschleifscheibe gute Dienste.
Schwupp, sind die Überstände bündig mit dem Transom.
Zur Kontrolle wird nun die Verstärkungsrippe 4.2 mit Verstärkung 4.3 mit zwei Klemmen befestigt. Vor deren endgültiger Montage müssen aber erst noch die Chines und Sheers montiert werden.
Den supergenialen Tip mit den Kabelbindern habe ich genau zur richtigen Zeit gelesen. Dieser wurde gleich mit sehr gutem Erfolg beim Bau eingesetzt.
Am Stem reicht eine mittelgroße Kraftklemme um die beiden Leisten zu halten.
Sheers und Chines sind montiert. Jetzt sieht es schon richtig nach Boot aus….
Am Stern stehen die „oberen“ Leisten über. Das werden später die schicken Flossen der Dragonfly.
Am Stem habe ich die Leisten mit je einem kleinen Nagel zusätzlich fixiert, irgendwie traue ich reinen Klebeberbindungen nicht wirklich viel zu. Gut zu sehen: Die Leisten enden VOR der Einfräsung für die seitliche Beplankung.
(Fast) alle Klemmen und Kabelbinder sind weg. Man kann die schönen Linien der Dragonfly II schon erahnen.
Nun wird auch die Verstärkungsrippe 4.2 mit Verstärkung 4.3 zusammen mit den seitlichen Leisten für die Flossen angeklebt.
Die Innenseiten der Flossen habe ich vormontiert, auch die Rückseiten. Das ging so schnell das ich davon keine Bilder gemacht habe. Diese Teile werden gleichzeitig, unter Zuhilfenahme von Unmengen Klebeband, montiert.
Hier ein Bild von der anderen Seite die die Konstruktion dieser Teile zeigt. Zum Stern hin haben die Innenseiten eine 6x6mm Leiste erhalten um die Klebefläche zu vergrößern.
Der Weißleim ist trocken, die Bandagen sind entfernt, die Flossen sind dran. Das Rippengerüst der Unterseite ist soweit fertig.
Nun geht es an’s Schleifen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das das recht schnell geht, denn große Volumen habe ich da nicht zu entfernen. Dennoch war dies einer der zeitintensivsten Tätigkeiten. Aber es ist auch sehr schön diese ganzen Kanten in ein glattes Gerüst zu verwandeln.
So letztendlich war der Bug am aufwändigsten, beim dem Rest des Bootes lief es schon viel besser.
….aber ich hatte auch ein wenig Unterstützung. Die groben Vorarbeiten habe ich mit dem Deltaschleifer von Bosch erledigt, die Feinarbeiten von Hand.
Nun geht’s an die Beplankung. Um nicht gleich das schöne Birkensperrholz zu verschnippeln habe ich mir eine Schablone aus stärkerem Karton gemacht.
Die Umschlagseite hat ja schon in der Mitte ein „Schanier“, das habe auf Spant 1 gelegt und den Schnitt mittig auf der Kielleiste entlang geführt.
So kann man die linke und rechte Seite nacheinander ausschneiden und beides zusammengeklappt auf Spalte kontrollieren.
Damit ich den Umschlag und später das Sperrholz immer an der gleichen Stelle anlege habe ich am Beginn des Einschnittes einen Drahtstift eingebaut.
Der Einschnitt im Sperrholz erfolgt ersteinmal gerade auf der Pendelhubsäge.
Den Drahtstift, ein Nagel, habe ich dann umgedreht eingesteckt, so läßt sich das Sperrholz leichter einfädeln.
Einen solchen Stift habe ich auch am Stern eingebaut. Durch diese zwei Punkte ist das Sperrholz sauber fixiert und kann zum Bearbeiten jederzeit abgenommen werden.
Das mit beiden Drahtstiften fixierte Sperrholzbodenbrett. Ich hoffe man kann die beiden Stift erkennen. Nach dem Verkleben werde die Stifte entfernt und die kleinen Löcher verspachtelt.
Um die Außenkontur zu bearbeiten wird die Beplankung mit Klemmen seitlich fixiert. Das Sperrholz schmiegt sich gut an die Rundungen des Bootes an.
Die Außenkontur wird links und rechts mit einem Bleistift angezeichnet und mit ~3mm Übermaß zugeschnitten. So läßt sich die Beplankung besser an die Rundungen des Bugs anpassen.
Gemäß der Schablone werden nun kleilförmige Ausschnitte mit dem Cutter hergestellt und zur Kontrolle die Beplankung immer wieder aufgelegt.
Der fertige Ausschnitt in der Bodenbeplankung.
Nun wird die Beplankung aufgeklebt. Der Rand wird mit Klammern fixiert und entlang des Kiels zusätzlich ein paar Drahtstifte eingeschlagen.
Am Bug tritt die meiste Spannung auf, hier werden die größeren Klemmen und etliche Drahtstifte benötigt um alles in Form zu halten.
Nun sind alle Klemmen und ein paar Klammern im Einsatz. Gut zu sehen ist der geringe Spalt in der Beplankung. Das darf nun wieder in Ruhe trocknen.
Tags darauf, der Weißleim trocken, die Klemmen weg. Nur die Drahtstift leisten noch etwas Widerstand.
Die Überstände der Beplankung sind nun ein Fall für den Winkelschleifer mit der Fächerscheibe. Zumindest für’s Grobe.
Mit den Abschnitten der Beplankung werden nun auch die Flossen verschlossen. Die Größe der Anschnitte reicht dafür leicht aus.
Zum Schleifen der Seiten kommt auch wieder der Delta Schleifer zum Einsatz. Die Feinarbeiten erfolgen aber auch hier wieder von Hand.
Seiten und Bodenbeplankung ist verschliffen, Zeit für die Beplankung der Seiten.
Am Kiel überlappte die rechte Seite etwas die linke. Hier war also auch ein wenig beizuschleifen. Viel war’s nicht…..
Die Schleiferei wird gleich nachgebeizt. Selbst ohne Spachtel sieht das schon ganz passabel aus.
Für die Seitenbeplankung stelle ich mir auch eine Schablone aus Papier her. Die Kontur wird mit dem Finger durchgedrückt und grob zugeschnitten. Dann mit Kreppband am Rumpf fixiert.
Zwischendurch habe ich noch den halbrunden Ausschnitt für den AB hergestellt. Mit einem Schleifrondell und Minidrill war das schnell gemacht.
Die Schablone ist länger als das Sperrholz….. MIST…. Hier muß ich anstückeln, das mache ich gar nicht gerne. Aber es geht nicht anders.
Die mit Übermaß zugeschnittenen Seitenteile werden montiert. Unten halten Klemmen die Beplankung am Rumpf, oben Kreppband. Das klebt auf der frisch gebeizten Bodenbeplankung nicht gut. Aber viel hilft viel und so geht’s dann am Ende auch.
Mit der anderen Seite wird die Dragonfly II endgültig zur Mumie, besser war Ramses der 2te auch nicht eingewickelt.
Hier mal ein Detail der angestückelten Beplankung. Beide Stücke stoßen hier stumpf aneinander und wurden mit Weißleim bestrichen. Damit das hinterher fluchtet werden die Teile mit einem Sperrholzbrett und Klemmen fixiert. Dazwischen befindet sich ein Klebeband und zu verhindern das alles am Ende zusammenklebt.
Die gleiche Stelle nach dem mehrtägigen Trocknen. Man sieht noch das Klebeband auf der Klebestelle…..
…..und hier ohne das Klebeband. Die Stoßstellen haben die Beize stärker angenommen als die Fläche an sich. Das unterstreicht diese Stelle optisch auch noch….schöner Mist…
Umlaufend liegt die seitliche Beplankung aber sehr gut an, es ist zumindest kein Spalt sichtbar. Dies war meine größte Befürchtung. Die Überstände der Beplankung werden nun als nächstes entfernt.
Das ging mit dem Abbrechklingen Messer und Schleifklotz recht schnell. Da ist nun schon ein richtiger Rumpf auf der Helling.
So gaaanz plan ist auch die Stoßstelle in der seitlichen Beplankung nicht. Hier half nur vorsichtiges Schleifen von Hand um das alles zu egalisieren.
Nun zeigt sich ein kleiner Denkfehler meiner Konstruktion. Einfach „Abschrauben“ iss nicht. Man kommt an die Schrauben UNTER dem Rumpf ja gar nicht mehr heran. Aber die Hilfskonstruktion aus weichem Pappelsperrholz und die dünnen 6x6 Kiefernleisten sind schnell durchtrennt.
Die Rumpfschale ist von der Helling. Zeit die Dragonfly II anzumelden….