6.1.2011
Der Bauabschnitt des Beplankens beschäftigte mich schon eine ganze Weile. Ein gutes Gelingen beim Beplanken mit möglichst kleinen Spaltmaßen ist wichtig. Denn das Ergebnis entscheidet darüber, ob das Unterschiff in Holzoptik bleiben kann oder farbig behandelt werden "muss".
Die Bodenbeplankung der Corsair besteht aus insgesamt 6 Streifen. Die Abwicklung dafür habe ich aus Freeship nach DXF exportiert, in DeltaCAD mit ein paar Hilfslinien versehen und dann nach PDF exportiert. Mit der WYSIWYG Funktion (bei Ansicht 100%) des Acrobat Readers wurden die Planken als Teilstücke auf A4 gedruckt und dann an den Hilfslinien wieder zusammengeklebt. Die Teile wurden am Modell getestet und passten eigentlich ganz gut. Entscheidend ist, dass die Stöße genau in der Mitte der entsprechenden Bodenstringer liegen.
In Bezug auf das Material ist die Entscheidung nun doch zugunsten des 1mm Birken-FSH und nicht für das 0,6mm FSH gefallen. Die paar Gramm Gewichtsvorteil waren nicht überzeugend genug, um auf Stabilität und etwas "Futter" zum Schleifen zu verzichten.
Die zwei Bodenseiten wurden grob als Dreiecke mit einer Schere zugeschnitten, auf den Innenflächen etwas geschliffen und 2x mit Clou Nr.171 gebeizt. Es wurde auf die Längsmaserung geachtet und darauf, dass beide Hypotenusen an einer "geraden" nicht handgeschnitten Kante liegen. An dieser Kante wurden beide Teile mit den gebeizten Seiten zueinander zusammengelegt, genau ausgerichtet und mit einem Tacker und Malerkrepp fixiert, um alles in einem Arbeitsgang zuschneiden zu können.
Die Abwicklungen wurden auf das Holz übertragen. Aufgrund des flachen Bodens im Heckbereich liegen die 3 quasi parallelen Streifen über eine gewisse Länge genau aneinander an. Erst im Bugbereich streben sie aufgrund der Wölbung auseinander. Meine Absicht war es, die angrenzenden Teile durch genau einen Schnitt zu trennen. Dann müssten sie zwangsläufig passen. Mit einer sehr scharfen, schmalen Klinge war das gut zu bewerkstelligen.
Die Innenkanten (gebeizte Seite) wurden an gefast, um den durch den Knick zu erwartenden Spalt zu verringern. Zum Schluss wurde in die beiden inneren Streifen noch die Aussparung für die Turnfin eingearbeitet.
Beide Teile wurden auf dem Modell ausgerichtet, fixiert und mit Malerkrepp vom Heck bis zum Bug zusammengefügt. Das Teil wurde dann wieder vorsichtig vom Modell entfernt und Bindan wasserfest sparsam auf die Bodenstringer aufgebracht. Auf die in die Kielleiste eingelassenen und zu überklebenden Metallteile der Turnfin wurde 2K Stabilit Express aufgebracht, um Kraftschluß und Dichtigkeit sicherzustellen.
Die beiden mittleren Bodenplanken wurden nun aufgelegt, ausgerichtet und fixiert.
Nach dem Aushärten wurden die nächsten beiden Streifen befestigt. Es waren nur minimale Anpassungen nötig.
Die Nadelstiche sieht man hoffentlich später nicht. Aber mit Klammern war das Fixieren nicht befriedigend zu machen.
Überschüssiger Kleber wurde immer sofort abgewischt. An den Stoßkanten half eine Dreiecksfeile. Damit ließ sich ohne Material der Planke zu verlieren der ausgehärtete Kleber in der Stoßkante gut entfernen. Danach passt die nächste Planke wieder perfekt an die Vorherige.
Der letzte Streifen folgte am 3. Abend.
Nach dem Abschneiden der Überstände und dem Verschleifen der Kanten muss ich sehen, ob es an den Stößen noch Spalten gibt, die gespachtelt werden müssen.
Nächste Schritte:
- Überstände entfernen und Boden schleifen
- Seitenplanken zuschneiden, anpassen und anbringen