EgonZ schrieb:
Doch du hast meine Frage nicht beantwortet: Ist nun liegend erlaubt oder nicht?
Lieber Egon,
doch, diese Frage ist schon seit Ewigkeiten ganz eindeutig beantwortet.
152VO Klassenregeln schrieb:
I. Vorbilder, die zum Modell-Nachbau zugelassen sind
Als Modell-Vorbild sind alle Outboard-Racer der Original-Klassen M / J / A / B / C / 36 / D / E / F sowie verschiedene Cottage Racer zugelassen, solange sie folgende Kriterien erfüllen:
1. Bauart:
Das Vorbild ist ein offenes Ein-Personen-Rennboot in Holzkonstruktion, das auf Knien hockend mit einem Lenkrad und Handgashebel gesteuert und von einem Außenbordmotor angetrieben wird.
Diese Definition (inkl. aller weiterer Punkte der Regeln) wurde mit Bedacht und auf Basis (sehr!) intensiver Recherche gewählt. Warum diese Beschränkung? Weil sie - historisch betrachtet - eine ganz wichtige, eigenständige, abgeschlossene Epoche des Bootsports darstellte: die "amateurhaften" Stock Outboard-Rennen der 50er Jahre. Und das waren ausnahmslos "kneeler types". Diese Epoche lässt sich ganz exakt eingrenzen: vom ersten APBA-sanktionierten Amateurrennen (Albany-New York 1948) bis zum Beginn der OPC-Klassen. (Anm.: wir haben diesen Zeitraum bewusst etwas "nach vorne" erweitert, um auch die Entwicklung vor 1948 abbilden zu können, die letztlich zu den Stock-Rennen geführt hat).
Sicher, es gibt ganz vereinzelt Überschneidungen zu anderen / späteren Bootstypen. Die Ben Hur ist z.B. so ein Kandidat: sie wurde zwar kniend gefahren, ist aber bereits ein "Cab Over"-Typ. Diese Bootstypen wurden später liegend gefahren und sukzessiv zu den modernen "Propridern" weiterentwickelt.
Deshalb ziehen wir die Grenze dort, wo sie historisch richtig, motiviert und klar nachvollziehbar ist: keine Proprider, keine Tunnels, keine Deep-Vs, keine Alu- oder GFK-Rümpfe, keine doppelten Motorisierungen, kein Liegen und kein Sitzen, etc.pp. All das kam erst mit den neuen OPC-Rennklassen (Outboard Pleasure Craft) Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre. Und die bedeuteten sowohl das Ende des Stock Racings als auch den Beginn einer ganz neuen / ganz anderen Epoche. Da wurde es hochprofessionell, die Motorleistungen und Kosten explodierten, Sponsoring wurde unabdingbar, private Amateure und kleine Backyard-Werften hatten nicht mehr die geringste Chance, etc.pp. In diese neue Zeit passen dann auch die "lay down cab-over"-Typen wunderbar rein. All das hat jedoch mit unserem ureigenen 152VO-Thema, nämlich den APBA-/NOA-sanktionierten Amateurrennen der 50er Jahre, kaum noch etwas gemeinsam. Nur das Wasser war auch weiterhin nass.