Jawoll!!! Ein König mit längenverstellbaren Megafon-Resonanz-Trööten!
Das war ein äusserst pfiffiges System. Die Reso-Tröten haben ja generell erstmal die Aufgabe, die Abgas-Druckwelle zurück zu den Auslass-Schlitzen zu leiten und damit eine höhere Aufladung des Zylinders (ergo höhere Verdichtung im Zylinderkopf) zu bewirken. So ne Art ungeregelter Abgas-Turbolader. Das funktionierte jedoch nur bei
einer ganz bestimmten Drehzahl. Nämlich genau dann, wenn die (Teil-)Wellenlänge des Abgases mit der Länge des Resorohres überein stimmte. Denn die rückwandernde Druckwelle musste ja genau in dem Moment wieder am Auslass ankommen, wenn die Abgasschlitze öffneten. Die Motoren wurden dann logischerweise auf Vollgas abgestimmt. Kann man sehr schön hören: beim Gasgeben beschleunigen die Motoren ganz normal hoch - und plötzlich kommt das System in Resonanz und die Drehzahl springt schlagartig nach oben. Und dann traten die Motoren den Booten richtig in den Ar...llerwertesten.
Die König-Tröten waren aber längenverstellbar. Die Verstellung war mit dem Gashebel gekoppelt. Dadurch konnte die Resonanzfrequenz verstellt werden. Und darum kamen die Motoren über einen breiteren Drehzahlbereich in Resonanz, wurden also schon während der Beschleunigungsphase aufgeladen.
Das System gab es bei vielen Herstellern. Klappte aber bei den wenigsten. Das Problem waren die Dichtringe an dem längenverstellbaren Rohr. Die Dinger wurden so heiß, dass die Dichtringe ziemlich schnell zu Undichtringen wurden, zumal im Auspuff ein ziemlich hoher Innendruck herrschte. Die brauchten also ein hitzebeständiges, druckdichtes Gleitlager... und das gab's damals noch nicht wirklich. Die hatten noch kein Teflon...
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich ein totaler König-Fan bin?