An anderen Stellen wurde es schon mehrfach angesprochen: im Gegensatz zu den Kunststoffprops (Graupner K-Props, Octura Kunststoffprops) müssen alle Messing- / Berylliumkupferprops (Bronzeprops) immer ausgewuchtet werden, wenn man sich nicht direkt die Lager kaputt machen will. Ein entsprechender Artikel fehlt noch auf unserem Webportal.

Werner hat bereits auf eine gute Anleitung hingewiesen: in der "SchiffsModell Sonderheft 2" erschien ein ausführlicher Artikel von Oliver Siess (Hydro + Marine). Aus Copyrightsgründen können wir den hier nicht veröffentlichen. Ich habe aber noch einen weiteren Artikel im Web gefunden, der sich ausführlich mit dem Thema "Propbearbeitung / Proptuning" beschäftigt:

Propbearbeitung: http://www.extremeboat.de/mediapool/57/579946/data/proptuning.pdf

Und hier noch ein paar sehr nützliche Tabellen über erhältliche Grössen, erzielbare Geschwindigkeiten und verschiedene Einsatzzwecke von Octura-Props: http://www.fastelectrics.com/octuraprops.htm#20%%20SLIP/MONO

Für unsere 152VO-Utilities und Hydros ist die Octura X400-Serie sehr empfehlenswert (die gibt es übrigens auch in Kunststoff und Alu, was auf unserer Seite des Ozeans bisher ziemlich unbemerkt blieb). Für leicht laufende / leichtgewichtige Hydros kann man auch mal die X600-Serie ausprobieren.

Hallo Jo,
der von Dir eingestellte Artikel ist fast der gleiche wie der von Oliver Siess, vom Aufbau und vom Wortlaut her. Oliver hat zusätzlich noch das Polieren der Vorderseite angesprochen.
Was bei der Dickenmessung nicht angesprochen wird, aber sehr wichtig ist: die Messung muß bei beiden (beim 3-Blatt bei allen 3) Blättern an der gleichen Stelle durchgeführt werden, geht also nur mit einer Einstellehre genau. Ansonsten ist der Prop zwar statisch, aber nicht dynamisch ausgewuchtet.
Man kann sich behelfen indem man Papierschablonen (am Besten mit Millimeterpapier) mit verschiedenen Außenkanten herstellt (wie auch beim Reduzieren der Blattgröße beschrieben), und diese mittels Filzstift auf die Propellerblattvorderseite überträgt. Mit entsprechenden Querstrichen versehen kann man schön gleichmäßig die Blattdicke von innen nach außen verringern.

Werner schrieb: ... der Vorderseite oder der Rückseite?
Mir ist klar, dass Metallprops nur auf der Vorderseite (Motorseite) gewuchtet und geschärft werden, aber wie sieht's mit dem Polieren aus? Wird die Rückseite nicht poliert?

Jo schrieb:
Nur die Propellerrückseite (Motorseite- angeströmte Seite) wird zum Wuchten und schärfen bearbeitet.
Die Propellervorderseite (Druckseite) und die -rückseite werden poliert.

Achtung bei der Definition von Vorder- und Rückseite:
Die Rückseite ist in Fahrtrichtung vorne
und die Vorderseite ist die Druckseite, also in Fahrtrichtung hinten.

Habe mir auf die schnelle aus Resten meiner Werkstatt ein Auswuchtgerät zusammengebaut:



Bisherige Erkenntnis: Der von OSE gelieferte Prop ist nicht ganz balanciert. Ich muss es aber noch einmal in aller Ruhe probieren.

ALEX

Das nenne ich mal ein simples aber funktionales Gerät. Wusste gar nicht, dass es diese Klingen noch gibt.

Irgendwo, ich weiss nicht mehr wo, stand geschrieben, dass eine Seite von Prop überhaupt nicht bearbeitet wird sondern im Auslieferungszustand bleibt.

Ich schau Euch jetzt erstmal beim PröpselPimpen zu und hoffe, dass mein Dreiblatt-Alu-Prop so einigermaßen ausgewuchtet ist.

tschakaa schrieb:
Die wird's noch lange geben...alleine beim türkischen Barbier, zu dem ich gehe, braucht es pro Kunde eine...

Das ist ja mal ein cooles Auswuchtgerät! Wenn Xoff den Begriff nicht schon erfunden hätte, würde ich sagen: voll garagengroovig!

tschakaa schrieb: Ja, das ist die Seite, die ich "Rückseite" genannt habe und Werner als Vorderseite bezeichnet hat.

Ist ja auch schön: früher wussten wir nicht, ob ein linkslaufender Prop links oder rechts dreht, jetzt wissen wir schon nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Also: beim Prop ist da vorne, wo beim Boot hinten ist... und ein linkslaufender Prop dreht vom Motor aus gesehen rechtrum, aber nur bei manchen Herstellern, weil er bei den anderen linksrum... ähm... nee, von hinten rechtsrum...

Da lob' ich mir die Amis: die reden nicht von hinten oder vorne, sondern von "blade face". Das Blattgesicht. Die Seite, auf der der Druck ist. Die wird (logischerweise) nicht bearbeitet

...ja das funktioniert recht gut mit den Klingen, so hatte ich meine ersten Pröpse gewuchtet - es muss nur darauf geachtet werden, dass die schön "im Wasser" sind, sprich: waagerecht, dann passt das

Klemens schrieb:


Das ist absolut richtig. Auf dem Bild fehlt dann eigentlich noch die Wasserwaage. Durch die parallelen Linien auf dem Brett lassen sich die Klinge auch sehr gut ausrichten.

Übrigens, die blauen Gummiringe stammen von der Kieferorthopädin meiner Tochter. Mit Ihr war ich gestern dort, da sie ein Spange bekommt und mit diese Gummis die Zähne dazu vorbereitet/gedehnt werden müssen. Da habe ich gleich einmal ein paar abgestaubt.

ALEX