Fast jeder von uns hat einen, aber fast keiner von uns nutzt ihn. Einen 3000-kV-BL-Botor von FSB, der bei einem TFL Lower Leg in Standard verbaut ist. Aufgrund seiner kV-Zahl im Einklang mit dem Yard-Stick von 1.370.000 und den weit verbreiteten 32mm Pröpsen mit einem Steigungsverhältnis von 1,4 fliegt der Motor kurzer Hand in die Greabbelkiste.
Und wenn man dann nach Jahren mal einen Blick in besagte Grabbelkiste wirft, dann sagt man sich im Geiste: "...ach ja, der TFL..."
"...müsste man mal..."
"...ach nee, vielleicht später..."
Kürzlich bin ich über einen Bericht gestolpert, in dem eine "Anleitung" (ehr eine physikalische Abhandlung) zum Wickeln und auch Anpassen von Brushlessmotoren beschrieben wurde. Spontan schoss mir wieder einer meiner Gedanken durch den Kopf: "...müsste man mal..."
In den jüngsten Beiträgen in unserem Forum und bei der Recherche im www musste ich zur Kenntnis nehmen, dass die Beschaffung von Außenläufern mit 2.700 kV in der 500-Watt-Klasse echt schwierig geworden ist.
Also, warum nicht einfach mal das Experiment wagen und die zahlreichen Konfigurationstools von Holger Lambertus (lambertus.info) befüllen und gespannt sein, was mit dem TFL-Motor theoretisch möglich wäre?
Damit die Tools befüllt werden können, sind allerdings ein paar grundlegende Informationen unerlässlich, die in jedem guten Datenblatt zu finden sind (bzw. sein sollten). Ein Blick auf die technischen Informationen des Herstellers oder eines Händlers sollten vollkommen reichen...
was für eine naive Vorstellung
Die Hersteller-Seite von FBS gibt es nicht mehr und die einschlägigen Händler publizieren auch nur den "Mist", den sie aus dem Land der aufgehenden Sonne vorgegaukelt bekommen
Nütz alles nichts und von daher müssen Fakten her - und zwar vom Motor selbst.
Ein Sprengring später liegen die einzelnen Komponenten vor mir auf dem Tisch und somit auch die erste Erkenntnis. Nämlich die, dass der Motor 6 Pole (Magnete) und 9 Nuten (Spulen) hat (im www steht etwas von 8 Polen
). 900mm Kupferdraht später weiss ich auch, dass jede Spule 7 Windungen (Turns) aus 7 Adern a´ 0,25mm hat und der Durchmesser des Stators 20,0mm und eine Höhe von 15,2mm beträgt.
Halten wir also fest...
spez. Drehzahl [kV]: 3.000 U/Min./Volt
Wicklunge [N]: 7
Aderanzahl: 7
Aderdurchmesser: 0,25mm
=> Querschnitt: 0,344mm²
Polzahl (Magnete): 6
Nuten (Spulen): 9
Verschaltung: Dreieck
Stator Höhe: 15,2mm
Stator Durchmesser: 20,0mm
Luftspalt: 1,6mm
Mit all den Zahlen und daraus gewonnenen Erkenntnissen habe ich mir folge Ziele gesetzt:
1.) Der Motor soll den
Yardstick an 3s (11,1V) und einem 32er Prop
maximal ausschöpfen. Ergo 2.750kV haben (Max. liegt bei 2.755 kV).
2.) Der Stator soll mit einem Draht mit 0,71mm (keine 7-adrige Litze) sauber gewickelt werden, damit ggf. der
Wirkungsgrad (Wärmeentwicklung) optimiert wird. Der Leitungsquerschnitt wird von 0,344mm² auf 0,396mm² erhöht.
3.) Anpassen der Drehzahl durch
erhöhen der Wicklung von 7 auf 8 Turns und Reduzierung der Statorhöhe von 15,2mm auf 14,5mm. Die Anzahl der Wicklungen verhält sich antiproprtinal zur Drehzahl und proportional zum Drehmoment.
Im nächsten Schritt wird erst einmal Kupferlackdraht (0,71mm & 0,75mm) bestellt und der Stator an der Drehbank "klein" gemacht.
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße, Kay