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THEMA: Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung

Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 10 Nov 2015 10:02 #1

  • Schubrakete
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Hallo zusammen, 8-)

ich habe mit meinen beiden Booten (BabyBullet und Fooling) die gleichen Probleme. :-(

Bei leichten Wellen fahren beide Boote perfekt abgestimmt auf dem letzten Stück des Rumpfen und "fliegen" nur so über das Wasser. ;)

Wenn das Wasser ganz glatt ist, fahren beiden Boote wie angeklebt auf dem Wasser, neigen deutlich zum Wippen und sind wesentlich langsamer. :-(

Habt Ihr da ein paar heisse Tips für mich? Besonders wundert mich, dass beiden Boote exakt das gleiche Verhalten an den Tag legen...

Vielen Dank und viele Grüße
Christian
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 10 Nov 2015 10:19 #2

  • kk92
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Hallo Christian,

Das ist ein bekanntes Problem aller Boote mit Gleitrumpf.

Durch die spiegelglatte Wasserfläche ist die benetzte Fläche am Rumpf größer und es braucht eine höhere Motorleistung um in den Gleitzustand zu kommen. Die Boote saugen sich förmlich am Wasser fest.

Wenn Du versuchst durch die eigene Hecksee zu fahren solltest Du das Boot ins gleiten bekommen. Wenn es sich danach wieder am glatten Wasser festsaugt muß die Abstimmung verändert werden.

Evtl. hilft es auch (sofern möglich) den Schwerpunkt zu verlagern oder die Anstellung des ABs zu verändern. Bitte eins nach dem anderen :vortrag:

Diese Probleme hatten unsere Vorbilder auch, deshalb mußten die Boote auf jedes Wasserverhältnis neu abgestimmt werden. Allerdings hatten es die Fahrer auch leichter, da Sie den Schwerpunkt selber durch Gewichtsverlagerung während der Fahrt beienflussen konnten.

Wenn Du dir die alten Bilder anschaust, wirst Du des öfteren Fahrer sehen, die sich zum Aufgleiten sehr weit nach vorne lehnen. Leider habe ich den gesamten Vorgangs des Aufgleiten noch in keinem Video gesehen.
Gruß

Klaus

Wer durch eine offen Tür will muß die Tatsache achten, daß sie einen Rahmen hat!
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 10 Nov 2015 10:49 #3

  • kk92
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... noch Ebbes

Wenn deine Rumpfunterseite ebenfalls spiegelglatt ist, dann ist das bei Glattwasser ebenfalls kontraproduktiv.

Jo schrub dazu mal etwas in diesem Trööt:
<Klatsch>
Gruß

Klaus

Wer durch eine offen Tür will muß die Tatsache achten, daß sie einen Rahmen hat!
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 10 Nov 2015 11:46 #4

  • Lex Verkuijl
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Das stimmt schon wie kk92 schreibt. Die benetzte Fläche ist bei Wellen halt kleiner, und ausserdem auch noch nur in kleineren momenten wo der rumpf gerade im Wasser ist.

Für glattes wasser hilft noch die Lauffläche mit körnung 600 an zu schleiffen. Dies in fahrtrichtung. Dann bildet sich ein Wasserfilm auf den Rumpf, und die reibung Wasser auf Wasser ist um einiges geringer als Wasser auf Glanzlack. Gerade bei unseren flachen Rümpfe ist das gut bemerkbar.
Gruss, Lex
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 10 Nov 2015 13:04 #5

  • Schubrakete
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ich danke euch erstmal :1st:

ich würde gerne mal ein wenig was an der einstellung des AB verändern. ich weiß nur absolut nicht in welche richtung 8-)
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 17 Nov 2015 12:17 #6

  • Jo_S
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ich würde gerne mal ein wenig was an der einstellung des AB verändern. ich weiß nur absolut nicht in welche richtung

Das ist von Boot zu Boot unterschiedlich und daher reines "Try&Error". Wichtig: alle Änderungen an den AB-Einstellungen nur einzeln testen und immer nur ein ganz kleines bisschen verstellen. Sonst kann es passieren, dass die optimale Einstellung regelrecht verpasst wird, weil sie zwischen zwei Einstellversuchen lag.

Als Anregung dazu: beim Original wurde z.B. die Motorhöhe zum Finden der optimalen Position in 3mm-Schritten (= 1/8 Inch) verändert. Das wären am Modell gerade mal 0,5 mm Feintuning!

- AB tiefer: besseres Anfahrverhalten, weniger Propwalk, höhere Stromaufnahme, geringere Endgeschwindigkeit.

- AB höher: analog dazu genau das Gegenteil

Beim Original wurde die AB-Höhe je nach Wasserverhältnissen (Glattwarrer / Welle) vor dem Rennen neu justiert, indem dünne Latten ("rev sticks") unterschiedlicher Stärke zwischen Oberkante Motorboard und Unterkante der AB-Halteklammern ("transom clamps") geschoben wurden.

- AB-Tilt stärker positv angestellt (= Prop kommt tiefer): Boot wird auf die Nase gedrückt, wodurch es meist weniger wippt. Je nach Schwerpunkt etc. kann das aber durchaus auch kontraproduktiv sein, weil das Boot dann auch seine benetzte Fläche (seinen Widerstand) vergrössert und nicht mehr so frei läuft. Ich würde immer versuchen, mit möglichst wenig AB-Tilt auszukommen.

- AB-Tilt weniger stark positiv angestellt (= Prop kommt höher): analog dazu genau das Gegenteil.

Zwei Dinge sind dabei auch noch wichtig:

a) wenn du den AB-Tilt verstellst, ändert sich zwangsläufig auch die Eintauchtiefe des Props. Die muss dann also in einem nächsten Schritt auch wieder optimiert werden.

b) Schwerpunkt und AB-Tilt halten gemeinsam das Boot in stabiler Fluglage. Bedeutet: die Position des Schwerpunktes ist ein wichtiger Faktor, der gern übersehen wird (vielleicht deshalb, weil er nicht so leicht geändert werden kann wie die AB-Einstellungen). Es kann also sein, dass du dem Boot bei vorgegebenem Schwerpunkt nur mit größerem AB-Tilt das Wippen abgewöhnt kriegst. Es kann aber genauso gut sein, dass du mit "Schwerpunkt weiter nach hinten" und gleichzeitig reduziertem AB-Tilt ebenfalls zu einem nicht-wippenden (dann aber freier und schneller laufenden!) Boot kommst. Dieser zweite Weg ist also der bessere.

Das Ganze ist eine reine Feintuning-Angelegenheit, die sich bei jedem Boot anders auswirken kann. Nichtsdestotrotz wird das Boot bei Rauwasser und Glattwasser mit identischen Einstellungen immer unterschiedlich fahren. Leicht gekräuseltes Wasser (also weder "glatt" noch richtig sichtbare Welle) ist für Utilities ziemlich optimal.

Aber auch das ist wieder nur eine pauschalisierte Aussage, denn ein Closed-Course-Utility wie z.B. die Foo-Ling, Speedliner oder DeSilva reagiert ganz anders auf Glatt- und Rauwasser (und somit auch anders auf AB- und Schwerpunktveränderungen) als ein Marathonboot wie z.B. die Switzercraft Bullet / Baby Bullet oder die Raveau-Boote. Das sind ganz unterschiedliche Grundkonzepte bei der Rumpfform. Die Marathonboote kommen prinzipbedingt mit Wellen besser klar (mehr V-Form im Vorschiff -> sie "schneiden" eher durch die Wellen), während die Glattwasser-Racer prinzipbedingt auf Wellen eher springen (mehr Aufgleitfläche -> kaum Verdrängung zur Seite), aber dafür auf Glattwasser etwas freier = energieärmer = schneller laufen können. Die Unterschiede sind zwar nicht groß, aber trotzdem klar "erfahrbar".

Ergo: deine Foo-Ling sollte bei identischer Motorisierung und idealem Setup auf Glattwasser etwas schneller sein als deine Baby, während deine Baby auf Rauwasser etwas souveräner und kontrollierter laufen sollte als deine Foo-Ling.
Keep the flat side on the water!
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Fahrverhalten verbessern, Tips zur Abstimmung 17 Nov 2015 15:22 #7

  • Schubrakete
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Jo_S schrieb:
Ergo: deine Foo-Ling sollte bei identischer Motorisierung und idealem Setup auf Glattwasser etwas schneller sein als deine Baby, während deine Baby auf Rauwasser etwas souveräner und kontrollierter laufen sollte als deine Foo-Ling.

...und genau so ist es jetzt auch schon! die bb ist auf rauhwasser unschlagbar. im glattenwasser "klebt" sie aber noch mehr auf dem wasser als die foo 8-)

ich danke dir ganz herzlich für die ausführliche nachricht. ich werde diese feintuning geschichten dann im nächsten jahr angehen - das wetter wird ja nun zunehmend schlechter...

andere frage, auch wenn sie aktuell nicht ganz hier her passt: mir fehlt noch die startnummer für die foo. ohne stress machen zu wollen, ist absehbar, wann ich diese erhalte? ;)

herzlichen dank!
christian
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