Kay_01 schrieb:
- Bitte glaubt nicht alles, was Euch die Online-Shops dieser Welt erzählen und verkaufen.

... kann man gar nicht laut genug sagen! Vor allem HK tut sich da mit Phantasie-Werten hervor, die noch nicht mal einer groben Schätzung entsprungen sein können. Egal, ob Abmessungen, Gewicht, oder - besonders schlimm: Leistung der Motoren. Da kommen oftmals Werte bei raus, die beim kurzen Nachrechnen ergeben: "Oh - über 100% Wirkungsgrad... die haben endlich das Perpetuum Mobile erfunden!!!"
Nochmal kurz zum Timing: ich unterschreibe alles, was Kay oben geschrieben hat. Mit einer winzigen Einschränkung: die Auswirkungen des optimalen Timings sind in unseren Booten relativ gering. Wir befinden uns hier im Feintuning-Bereich. Die Auswirkungen von z.B. Propänderungen sind weit grösser. Bei einem Outrigger mag das schon etwas anders aussehen, da merkt man Timing-Änderungen schon eher... vorausgesetzt, dass es einem wichtig ist, ob das Modell 168 oder 169,2 km/h läuft.
Wichtig ist dabei: das
Timing nie zu hoch stellen. Besser zu niedrig! Ein zu hohes Timing kann man auch beim E-Motor "hören" (ähnlich wie bei einem Verbrenner): die "Laufkultur" und Performance des Motors verschlechtert sich, es kommt zu Fehlkommutierung, der Motor läuft "rauh" und "brummig". Ein zu hohes Timing kann sogar Motor und Regler zerstören (wenn der Regler keine entsprechenden Sicherheitsabschaltungen eingebaut hat). Es verschlechtert den Wirkungsgrad und erhöht damit die Verlustleistung = Abwärme. Dagegen bewirkt ein zu niedriges Timing lediglich, dass man die maximal mögliche Drehzahl nicht ganz erreicht... es kann dabei aber nichts kaputt gehen.
Darum: im Zweifelsfall lieber zu niedrig als zu hoch. Wenn man die Polzahl seins Motors kennt:
Timing in Grad = Polzahl mal 2 funktioniert als grobe Faustformel eigentlich immer. Ein Zweipoler-Inrunner mit 5° Timing (= 2,5 fache Polzahl) ist auch kein Problem.