Das Teil erinnert ein wenig an die "HotRod" John Rogers, Popular Science März 1956, Seite 112 ff. Da sind auch die Tatzen unter die Lauffläche gewandert, die Größe stimmt ungefähr auch. Aber hier ist der Boden gewölbt und die Formen insgesamt deutlich runder...

BernhardB schrieb:
Du hast recht.
Sogar die Anzahl der Spanten stimmt. Länge und Breite stimmen ebenfalls bis auf wenige Zentimeter. Das könnte wohl die Quelle der "Inspiration" gewesen sein. Die Zeit 1956 stimmt auch.

Aus <aktuellem Anlass> stelle ich nun auch noch das letzte Boote vor, dass Holger und ich bei unserem "Ausflug" näher angeschaut hatten. Es ist ein früher Hydroplane, Proprider, Frontlenker, Cabover ... wie immer ihr wollt.
Es soll sich um ein Dieter Schulze Boot handeln und laut Aussage des Besitzer aus dem Jahre 1960 sein.

Wir haben das Boot nicht komplett vermessen, sondern nur ein paar Maße genommen und viele Fotos gemacht.
LüA: 320 cm
größte Breite: 160 cm
Länge d. Lauffläche nach den "Tatzen": 160 cm
Breite der hinteren Lauffläche: 90 cm

Die weiße Decksfarbe weist übrigens auf einen Start für Deutschland hin.

Totale













Cockpit







Heck







Seiten













Fortsetzung folgt ...

Lauffläche vorne













Lauffläche hinten








Diese Delle befindet sich etwa 80cm von hinten dort wo die Airtrap endet. Sie ist etwa 1cm tief. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall, Baufehler oder Lagerschaden ist.


Den Grund kann uns ja vielleicht ein Wissender erklären. Wasser sollte das Boot an der Stelle im Gleitflug bestimmt nicht berühren.

So viel Spass beim Nachbauen

Moinsen,

ich glaube nicht, daß diese ominöse Delle von gerade mal 1cm gewollt ist. Was soll das aero/hydrodynamisch auch bringen?
Da lag der Kahn wahrscheinlich auf dem Bock. Das Motorengewicht hat dann sein übriges getan.
Die Boote sind im Renneinsatz und auf dem Platz nicht gerade wie rohe Eier behandelt worden.
In Grünau z.B. wurden die Boote auch noch per Hand über die Betonkante der Uferbefestigung gewuchtet worden.
Das ist eindeutig Verschleiß oder ein Baufehler.

Grüße

Tom

Bastelwastl schrieb: Sehe ich auch so: das ist garantiert NICHT gewollt. Aerodynamisch "bringt" das einen Nachteil: der Luftkanal unter dem Boot (gebildet aus den seitlichen Sponsons + Airtraps, dem Rumpfboden oben und der Wasseroberfläche unten) soll die eingeschlossene Luft komprimieren = Lift erzeugen. Durch die Erweiterung der Querschnittsfläche des Luftkanals (= Delle im Boden) wird die eingeschlossene Luft erst verlangsamt, dann wieder beschleunigt. Es entsteht ein Vakuum, das Boot saugt sich mit dem Hintern auf dem Wasser fest.

Jo_S schrieb:
Hallo Jo,

Aerodynamisch betrachtet, hast Du völlig recht, aber
bei allen Entwicklungen ging es um gewollten Auftrieb aber auch um eine stabile Lage, dass der Boden nur 1cm hohl ist, spricht eher dafür das der Konstrukteur sehr wohl den Bootshintern unten halten wollte denn:

Zitat zum "Ground Effekt" welcher bei Hydros die physikalische Grundlage ist:

"In Bodennähe verändern sich die aerodynamischen Verhältnisse von Tragflächen. Der Auftrieb wird größer, der Auftriebsschwerpunkt wandert nach hinten und der Luftwiderstand wird kleiner".

Quelle: Wikipedia

VG
Holger

Hallo

Da ich mir nun unzählige solcher Boote angeschaut hab, und viele eben solche "Beulen" im hinteren Teil der Lauffläche haben , glaube ich schon das es Sinn macht.

Ich kann mir gut vorstellen das dieses ein Einstellzweck erfüllt um die Fluglage zu stabilisieren.

Ausserdem ist der Knickpunkt/linie klar definiert durch eine schwächung in der Platte, warum soll das denn sonst sein wenn nicht um das Holz an genau dieser Stelle zu biegen ?

Denn anders als die Amis sind diese Boote nicht für Wasser sondern zum fliegen konstruiert

Kleinstmögliche benetzte Fläche ist zwar ganz schön, aber garkeine benetzte Fläche eben noch besser,
also werde ich mal nicht schlauer als der Bauer sein und diese Details übernehmen, und ich bin mir sicher das die Kiste hinterher bei dieser fantastischen zusammenarbeit super fahren....ähh fliegen wird.

Und Jungs eins noch vielen Dank für Eure Mühe dieses Projekt zum Erfolg zu führen

Ich denke das die "Delle" gewollt ist.
Jo schrieb:Meiner Meinung nach ist das aerodynamisch ein Vorteil!
Ich gehe davon aus das der Boden im mittleren Teil (vor der "Delle" - besser als Bogen bezeichnet) genau waagerecht zur "Fluglage" des Bootes über der Wasseroberfläche ausgerichtet ist. Dadurch schwebt das Boot auf der komprimierten Luft und saugt sich im Schwebezustand "fest". Da die Luft durch den "Bogen" weiter komprimiert wird wirkt auch nur ab da der Lift!
D. h. der "Hintern" mit dem AB wird angehoben und die benetzte Fläch am Heck wird kleiner = weniger Reibung.
Außerdem wird dem Lift vom Vorschiff und damit dem Abflug (steigen des Bootes) entgegengewirkt und damit auch die Fluglage stabilisiert.

LG
Werner

Sieht man, ob es gewollt ist oder nicht, evtl. an der Konstruktion?
Z. B. an dieser Stelle höherer Spant, der Boden nach oben zieht, oder aus Chine Bogen rausgeschnitzt -> Dann wohl Absicht. An dieser Stelle Chine ohne Unterstützung nach oben gebogen -> Dann eher Schaden. Wisst Ihr noch, wie die Konstruktion an der Stelle aussieht?

Nur so ein Gedanke...