Guten Abend zusammen,


schon länger bewundere ich die vielen wunderbar detaillierten 152er Modelle, aber leider fehlt mir bislang die Zeit, auch ein solches Modell aufzubauen ... Außenbordmodelle haben mich aber seit meiner Kindheit begeistert und so habe ich vor Kurzem 2 Kyosho "Jackson" aus meiner Jugend beim Aufräumen des Speichers wiedergefunden.

Da ich ein zukünftig zu bauendes 152er Modell aus Zeitgründen wahrscheinlich kaum rensportlich verwenden werde, störe ich mich auch weniger an den bekannten Kegelradproblemen, aber am großen Gewicht des Bürstenmotors. Verbaut habe ich in meiner Jugend unterschiedliche Motoren und die Kyosho "Jackson 540"-Aufkleber würde ich für ein authentisches Modell sowieso gegen "Mercury" tauschen.

Nun meine Frage, ob jemand schon einen Kyosho "Jackson auf BL umgebaut hat und welche Motoren ohne Wasserkühlung dafür geeignet sind?

Gerne stelle ich alle in der Motordatenbank fehlenden tech. Daten ein, denn ich habe viele Infos über beide 380/540er Modelle, deren Getriebe anders unter/übersetzt waren (mache ich morgen). Idealerweise würde ich beide Motoren gerne als Twin-Antrieb mit gegenläufigen Schrauben betreiben, aber ich fürchte, dass es keine realen 152er Vorbilder mit Doppelmotorisierung gegeben hat, oder?


Freue mich auf Euer Feedback - Gruß
Frank

Hallo,


hier nun die tech. Daten:

Bauart: Kegelrad / Bürstenmotor
Best.Nr. / Preis: -

Abmessungen: 164 (H) x 92 (T) x 56 (B) mm
Gewicht mit Motor: 230 g
Gewicht ohne Motor: 135 g
Welle: Ø 4 mm
Prop: bis max. Ø 40 mm
Mat. Lower Unit: Nylon/ Aluminium
Mat. Haube: Nylon
Motorbefestigung: Ø 15 mm und Ø 25 mm
Übersetzung 1,167 bei RS-380/ 1,122 bei RS-540 (angegeben); bei mir sitzt ein 14er Ritzel auf der Motorwelle und ein 25er auf der Abtriebswelle.


Viele Grüße Frank

Hallo Frank,

zuerst einmal: vielen Dank für die Daten!

Aber nun zu deiner eigentlichen Frage: soweit mir bekannt ist, verwendet niemand von uns den Kyosho-Antrieb. Du hast das Problem schon selber benannt: Kegelräder. Die winzigen Zahnflanken reichten für die "sanften" Bürstenmotoren aus, dem Bums der BL-Motoren sind sie jedoch auf Dauer nicht gewachsen und reagieren deshalb mit Karies. Gehärtete Stahlzahnräder aus dem Car-Bereich können das Problem mildern (im RC-Car laufen die Kegelräder allerdings dicht gekapselt in Öl und das Motorritzel ist ein Verschleissteil), wir verwenden jedoch fast ausschließlich Flexwellenantriebe.

Insofern vermute ich stark, dass dir niemand hier mit ganz konkreten Motorentipps aus praktischer Kyosho-Umbauerfahrung helfen kann. Darum etwas allgemeiner geantwortet:

1.) so ziemlich jeder BL mit 28mm Durchmesser wird den Job problemlos machen. Wegen der Kegelräder würde ich auf zwei Dinge achten: Drehzahl nicht zu hoch ansetzen, keinesfalls über 25.000 rpm, eher 20.000. Noch wichtiger: Drehmoment begrenzen, also kleine Props fahren (keinesfalls über 30 mm bei 1,4 Steigungsfaktor) und keinen "langen" Motor benutzen. 40 mm Länge reicht locker aus. (Die 28er Inrunner gibt es ja auch wesentlich länger).

2.) Warum "ohne Wasserkühlung"? Das Wasser kannst du ganz einfach mit einem Röhrchen an der Kavitationsplatte (direkt hinterm Propeller) abgreifen. Die BLs haben zwar einen deutlich höheren Wirkungsgrad, sprich: deutlich weniger Verlustleistung (= Abwärme) als die Bürsten, aber wenn das Kühlwasser schon so greifbar nah unterm Rumpf dümpelt und zusätzlich der Motor unter einer geschlossenen Haube gekapselt ist, würde ich auf jeden Fall zur Kühlung greifen. Inrunner sind da etwas einfacher (Kühlmantel oder Kühlspiralemit Wärmeleitpaste), aber auch Outrunner lassen sich relativ problemlos über das vordere Motorschild kühlen. Der TFL ist dafür bereits fertig eingerichtet, beim Kyosho müsste man etwas basteln.

Viel Erfolg! Schreib mal, wie du die Sache letztendlich gelöst hast und wie deine Erfahrungen damit sind!