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Die Klassenregeln

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152VO Closed Course Rennen

» Die Bauregeln
» Yardstick und Setups
» Die Rennregeln
» Die Votings

Am Anfang stand nur der Wunsch, gemeinsame Rennen mit historischen Outboard-Racing-Modellen auszutragen, die alle im gleichen Maßstab gebaut sind. Dann kam jedoch schnell die Einsicht, dass es ohne Regeln nicht geht, wenn man wirklich Spass haben will. Denn diese Boote sind alles andere als langsam! Fehlende oder schlecht durchdachte Regeln bedeuten: häufige Unfälle, technische Defekte und gefährliche Verletzungen. Das braucht niemand!

Auch wenn es auf den ersten Blick "viel" aussehen mag: der Schein trügt! Du wirst sehr schnell feststellen, dass die meisten Regeln einfach ganz selbstverständlich sind. Der Text wirkt nur deshalb recht lang, weil die Regeln sehr ausführlich erklärt sind. Das erspart Fehlinterpretationen. Unterm Strich sind es eindeutig weniger Regeln als in jeder anderen Rennklasse!

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 21. Juli 2013 um 12:46 Uhr

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Bauregeln: viel Freiheit, gemeinsame Optik

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Holzskelett eines 152VO-Racers

Vorwort

Unsere Bauregeln sind supereinfach:

  • bau' einen Outboard Racer aus den Jahren zwischen 1924 und 1960
  • bau' dein Boot unverändert nach Originalplan oder nach Kit aus dem » 152VO Racing Store
  • bau' einen Not-Aus-Schalter und ein Failsafe ein und setze eine vorbildgerechte Fahrerfigur ins Cockpit.

Mit diesem Konzept kommst du wie von selbst zu einem regelkonformen Boot und kannst bei der Competition die volle Punktezahl abräumen. Alle weiteren Regeln ergeben sich ganz logisch und selbstverständlich aus diesen drei Punkten. That's all - that easy!


0. Die Grundidee

Die amerikanischen Outboard-Rennen (Racing Outboards, Stock Outboards und Cottage Racing) der 40er / 50er Jahre mit vorbildgetreuen RC-Modellen wieder aufleben lassen. Kein Wettkampf im üblichen Sinne, keine Materialschlacht, keine "Jeder-gegen-jeden-Egomanie". Wichtig ist nicht die erreichbare Spitzengeschwindigkeit der Modelle, sondern

  1. der maximale gemeinsame Spass im Team,
  2. freundschaftliche und faire Wettbewerbe mit Chancengleichheit,
  3. eine tolle, realistisch wirkende Optik des Rennfeldes, sowie
  4. relativ einfach, preiswert und schnell zu erstellende Modelle.


I. Vorbilder, die zum Modell-Nachbau zugelassen sind

Als Modell-Vorbild sind alle Outboard-Racer der » Original-Klassen M / J / A / B / C / 36 / D / E / F sowie verschiedene » Cottage Racer zugelassen, solange sie folgende Kriterien erfüllen:

  1. Bauart:
    Das Vorbild ist ein offenes Ein-Personen-Rennboot in Holzkonstruktion, das auf Knien hockend mit einem Lenkrad und Handgashebel gesteuert und von einem Außenbordmotor angetrieben wird.

  2. Unzulässige Vorbilder:
    Freizeitboote wie "Familiy Runabouts", "Water Skiing Boats", Motoryachten, etc. sowie Boote mit Fahrersitzen und/oder gepolsterten Passagiersitzen sind nicht als Vorbild zugelassen.

  3. Baujahr:
    Das Baujahr des Originals (bzw. die Erstveröffentlichung der Baupläne) muss zwischen 1924 und 1960 liegen. Das entspricht dem Zeitraum von den ersten APBA-sanktionierten "Racing-Outboard"-Rennen bis zum Ende des Stock Racings. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Booten der 1950er Jahre. (Anm.: Boote bis Bj. 1965 können in Einzelfällen eine AUsnahmegenehmigung erhalten, bitte vor Baubeginn erfragen!)

  4. Rumpf:
    Zugelassen sind die drei typischen Rumpfbauarten der damaligen Zeit: Utilities (» Flatbottoms / Racing Runabouts) und Hydros (» Single-Steps / Conventionals bzw. » 3-Punkter / Rundnasen). Modernere Rumpfformen wie Pickleforks, Deep-Vs und Tunnels kamen erst später auf und sind daher nicht zugelassen.

  5. Grösse:
    Die Originallänge des Bootsrumpfes (ohne Motor) beträgt mindestens 7'-6'' bis höchstens 15' (= 2.374 bis 4.572 mm). Das entspricht einer Modell-Rumpflänge von 457 bis 879 mm.

  6. Steuerung:
    Die Lenkung des Außenborders muss per Lenkrad über Seilzüge erfolgen. Die Motordrehzahl wird mit einem Handgashebel (Safety Throttle) reguliert. Rennboote, die per » Tiller (Außenborder-Handgriff) gesteuert werden, sind als Vorbild nicht zulässig.

  7. Sitze:
    Die Boote sind nicht mit einem Fahrersitz ausgerüstet, sondern werden kniend auf einem Bodenbrett ("kneeling board") gesteuert. "Cushions" (= Kissen auf dem kneeling board) oder "knee pads" (Knieschoner) sind zugelassen.
    (Anm.: in einigen Klassenreglements der 50er Jahre wird teilweise gefordert, dass die Boote ein zweites Cockpit und Platz für insgesamt 3 Personen bieten müssen. Da es sich dabei jedoch um reine "Alibi-Notsitze" in Form eines einfachen Bretts handelt, gelten diese Boote für uns trotzdem als "einpersonig". Wichtig ist, dass das Vorbildboot während des Rennens ausschließlich mit nur einer Person besetzt war. Rennboote mit einem vorderen "Alibi-Cockpit" und Notsitz-Brettern sind also als Modellvorbild zugelassen.)


II. Die regelkonforme Bauausführung der Modelle

  1. Eigenbauten und Kits:
    152VO ist ein Markencup. Für die Teilnahme in der 152VO-Rennklasse zugelassen sind:
    a) alle Bausätze (Kits) die das 152VO-Markenzeichen tragen (Anm.: die im » Racing Store aufgeführten Kits sind selbstverständlich regelkonform),
    b) alle Modelle, die vollständig im Eigenbau entstanden sind (also nicht aus Bausätzen aufgebaut sind) und den nachfolgenden Bauregeln entsprechen.
     
     
  2. Vorbildnachweis:
    Die Existenz eines realen Modell-Vorbilds ist zwingend erforderlich. Dazu muss ein Originalplan (alternativ: das exakte Aufmaß eines Originalbootes) nachgewiesen werden. "Frei interpretierte" Außenborder-Rennbootmodelle oder Nachbauten, die ohne exakte Pläne lediglich auf der Basis von Fotos entstanden sind, sind nicht zugelassen. Wenn du einen der » hier gelisteten Originalpläne oder ein » Kit aus dem Racing Store verwendest, kannst du direkt loslegen - diese Boote werden auf jeden Fall in unserer Renklasse zugelassen. Wenn du jedoch einen anderen Plan (der » hier nicht gelistet ist) oder ein eigenes Original-Aufmaß verwenden möchtest, nimm bitte unbedingt vor Baubeginn » Kontakt zum 152VO Headquarter auf, um zu klären, ob das gewünschte Boot die Voraussetzungen für eine 152VO-Registrierung erfüllt.

  3. Maßstab:
    Der Modell-Maßstab beträgt einheitlich M. 1 : 5,2 (Vorbildmaß 1' Fuss = Modellmaß 58,62 mm, Vorbildmaß 1'' inch = Modellmaß 4,88 mm). Zur einfachen Umrechnung der amerikanischen Originalmaße in metrische Modellmaße steht ein » Umrechnungs-Tool zur Verfügung. Abweichend davon werden die Cockpit-Einbauten (Lenkrad, Handgashebel und - soweit vorhanden - externer Tank, Instrumente, etc.) im M. 1:6 ausgeführt, damit sie zur Fahrerfigur passen. Bei der Nachbildung einer vorbildgetreuen Motorverkleidung darf der Maßstab zwischen 1 : 5,2 und 1 : 6 liegen. Wir empfehlen M. 1 : 5,6 als optisch guten Kompromiss zwischen Fahrer- und Bootsgrösse.

  4. Abmessungen:
    Die Originalabmessungen laut » Bauplan sind einzuhalten. Eine Toleranz von +- 2% ist zulässig (z.B. bei einem Boot von maßstabsgetreuen 600 mm Rumpflänge und 250 mm Breite: zulässige Toleranz  588 bis 612 mm Länge / 245 bis 255 mm Breite). Abweichungen von mehr als 2% bis max. 10% werden bei den Wettbewerben mit steigenden Punktabzügen belegt. Abweichungen von mehr als 10% sind nicht zulässig. 

  5. Bauweise:
    Die Boote müssen - entsprechend dem Vorbild - in Holzbauweise (Holzskelett mit Holzbeplankung) gebaut sein. Der konstruktive Aufbau des Modells muss dem Vorbild entsprechen. Dies betrifft neben der Einhaltung sämtlicher Außenabmessungen insbesondere: den Verlauf sämtlicher Außenkonturen, Einhaltung sämtlicher Winkelmaße (z.B. Transomneigung), Anzahl und Anordnung der Spanten, Anzahl und Anordnung der Stringer sowie die Dimensionierung und Querschnitte der Bauteile (auf handelsübliche Abmessungen auf- oder abgerundet). Üblich ist eine Sperrholzbeplankung. Leisten- und Streifenbeplankungen sind zulässig, wenn das Originalboot ebenfalls leistenbeplankt war. ABS- und GFK-Rümpfe sind nicht zugelassen.

  6. Vorbildtreue:
    Der Rumpf muss in Form, Grösse und Bauweise dem Vorbild entsprechen. Die Materialdimensionierungen (Spantendicke, Holmquerschnitte, etc.) sind dem Vorbildplan zu entehmen und auf handelsübliche Modellbau-Maße zu runden. Die Genauigkeit der Detaillierungen (Cockpit, Beschläge, etc.) ist freigestellt: sie kann vom einfachen, vorbildähnlichen Semiscale-Modell bis hin zum perfekt detaillierten Scale-Modell reichen.

  7. Zulässige und unzulässige Modifikationen:
    Modifikationen sind in Ausnahmefällen zugelassen, sofern sie a) das äußere Erscheinungsbild des Bootes und b) die hydrodynamische Form und Funktion des Rumpfes nicht verändern.

    Zugelassen sind

    • das Anbringen einer Turnfin, die im Original nicht existierte,
    • Änderungen an Form und Grösse der originalen Turnfin,
    • das Verschliessen offener Spanten oder Coamings, um den Technikbereich vor Wasser zu schützen,
    • das Anbringen zusätzlicher (möglichst unauffälliger!) Revisionsklappen, um die Technik zugänglich zu machen, 
    • das Anbringen zusätzlicher Stringer auf der Lauffläche, die jedoch eine maximale Höhe und Breite von jeweils 4mm nicht überschreiten dürfen,
    • kleinere optische Detailmodifikationen, wie sie beim Vorbild üblich waren. Dazu gehören: Änderungen des Cockpitausschnitts oder der Cockpitausstattung, Änderung der Coamingform, zusätzliche Instrumentierung im Cockpit, externer Benzinkanister, etc. All diese Änderungen müssen jedoch per Foto eines real existierenden Vorbilds nachgewiesen werden!

    Nicht zugelassen sind

    • der Phantasie entsprungene Modifikationen ohne Vorbild,
    • sichtbare Änderungen am Unterwasserschiff,
    • hydrodynamische oder aerodynamische Auftriebshilfen (= Anbringung von Bauteilen, die den Luftdruck nutzen, um das Boot leichter gleiten zu lassen),
    • zusätzliche bzw. zu wenige Holme / Stringer im sichtbaren Bereich,
    • Veränderung der Spantenanzahl / Versetzen der Spanten,
    • sichtbare Änderung des Transomwinkels,
    • Verlängerung der Lauffläche um mehr als 5mm,
    • Anbringung unlackierter GFK- oder Carbonteile,
    • Holzdeck statt Stoffbespannung (und umgekehrt).

  8. Pilotenfigur:
    Das Modell-Cockpit muss mit einer möglichst echt aussehenden » Pilotenfigur im M. 1:6 besetzt sein (ca. 30cm groß, so genannte "Action-Figur"). Die Figur muss gelenkig genug sein, um vorbildgerecht kniend fahren zu können. Empfohlen werden Modifikationen an den Schenkeln, um eine tiefere Knieposition zu erreichen. Sturzhelm und Rettungsweste sind Pflichtausstattung des Piloten. Die Figur sollte » vorbildgetreu gekleidet sein (Hose / Jeans, T-Shirt / Hemd / Pullover, leichte Schuhe). Leere "Geisterboote" sind im Interesse einer guten Gesamtoptik des Rennfeldes nicht zugelassen. Stofftiere, Plüsch- und Comicfiguren, Barbies, Kens, Big Jims und andere spielzeughafte Figuren sind ein absloutes "No-Go"!

  9. Cockpitausstattung:
    Ein maßstäbliches Steuerrad (in der Regel 15" Vorbildgrösse = 63,5 mm Modellgrösse) muss im Modell enthalten sein. Die Nachbildung eines Handgashebels ist gerne gesehen, aber nicht Pflicht. Ein Fahrersitz ist grundsätzlich nie vorhanden. Die Nachbildung eines Kneeling Boards muss im Modell vorhanden sein. Die Boote wurden auf dem Bodenbrett kniend pilotiert; die Fahrer trugen lediglich Knieschoner. Die Nachbildung eines Knie-Kissens auf dem Kneeling Board ist gestattet. Ein Benzinkanister als externer Tank kann nachgebildet werden, sofern auch im Original ein externer Tank vorhanden war (Anm.: viele Stock Outboards und alle Racing Outboards hatten lediglich einen internen Tank).

  10. Außenborder:
    Der Modell-Außenborder kann » optisch vorbildgetreu modifiziert werden. Eine originalgetreue Haube, eine komplette Umlackierung, Rennauspuff- oder Zylinder-Attrappen - alles, was es nachweislich beim Vorbild gab, ist erlaubt. Jeder optische Umbau muss jedoch unmittelbar an einem konkreten Vorbildmotor der 30er bis 50er Jahre orientiert sein. Phantasieprodukte wie z.B. 8-Zylinder-Dragstermotoren, Turbinen und Science-Fiction-Aggregate sind nicht zulässig. Technische und mechanische Modifikationen des Modell-Außenborders sind zulässig.

  11. Finish:
    Lackierung und » Finish sind freigestellt, sollen aber dem Original entsprechen. Wenn das Originalboot z.B. farbig lackiert war oder ein stoffbespanntes Deck hatte, sollte das Modell ebenso ausgeführt werden. Die Anbringung eines (frei wählbaren) Bootsnamens ist ebenso erwünscht wie die Anbringung von Tragegriffen (Bowhandle, Transom-Handles) und anderen vorbildgetreuen Beschlägen.

  12. Startnummer:
    Die Boote müssen zur Rennteilnahme mit einer » Startnummer versehen werden. Schriftart, Farbe, Grösse und Aussehen der Startnummer sowie die Position am Rumpf sind verbindlich vorgegeben.


III. Die technische Ausrüstung der RC-Modelle

  1. Außenbord-Motor:
    Als Antrieb muss ein » funktionsfähiger, elektrischer Außenborder verwendet werden (fertig gekauft, modifiziert oder Eigenbau). Die Außenborder können mit Elektromotoren freier Wahl bestückt werden. Es wird dringend empfohlen, serienmässige Bürstenmotoren gegen Brushless-Motoren » auszutauschen. Allerdings sollte bei der Wahl des passenden Brushless-Motors immer Sachverstand und Vernunft walten, um "unfahrbare Monsterboote" und verbrannte Regler zu vermeiden.

    Glühzünder-Außenborder sind prinzipiell erlaubt, können aber nicht empfohlen werden. Sie schränken den Betrieb des 152VO-Modells insofern ein, als dass diese Antriebsart auf den meisten öffentlichen Seen und Gewässern verboten ist.

  2. Unzulässige Antriebe:
    Außenborder-Attrappen, versteckte Inboard-Motoren, Jet-Antriebe und so genannte "Z-Drives" sind nicht gestattet.

  3. Propeller:
    Die » Propeller können frei gewählt werden. Vom Graupner Kunststoff-K-Prop bis zum Octura-Metallprop ist alles erlaubt, was Spass und Sinn macht und den verwendeten Motor nicht überfordert.

  4. Yardstick:
    Um Chancengleichheit der Modelle zu gewährleisten, ist ein » Yardstick festgelegt, der die zulässige Obergrenze für Motoren und Propeller definiert. Die selbst gewählte Kombination von Motor und Propeller darf den maximal zulässigen » Yardstick nicht überschreiten.

  5. Lenkung:
    Zur Steuerung des Außenborders ist die Nachbildung einer funktionierenden Seilzug-Anlenkung Pflicht. Die Außenborder müssen über eine Steeringbar und eine Servo-Seilscheibe angelenkt werden. Der gesamte Anlenkungsstrang muss mechanisch solide (renntauglich belastbar!) ausgeführt werden. Andere Arten der Anlenkung (z.B. Anlenkung per Schubstange, Seilzugsteuerung mit Servohebel) sind nicht zulässig.

  6. Kabel und Stecker:
    Steckverbindungen sind grundsätzlich mit vergoldeten Kontakten auszuführen. Für den Fahrstrom sind Leitungen mit mindestens 2,5 mm² Querschnitt (oder mehr) und Goldkontakt-Stecker mit mindestens 3,5 mm Durchmesser (oder mehr) zu verwenden.

  7. Not-Aus-Schalter:
    Im Cockit muss ein » Not-Aus-Schalter ("Panic Switch") vorhanden sein, der den Akku vollständig vom Bordnetz trennt. Er dient gleichzeitig als "Zündschlüssel" für unsere Boote. Der Not-Aus-Schalter wird vorne rechts im Cockpit eingebaut. Er besteht aus zwei fest installierten 4 mm Goldkontakt-Buchsen, die durch eine rote Kabelschlaufe mit Goldkontaktsteckern an den beiden Enden kurzgeschlossen werden (Kurzschlußbrücke). Der Schalter muss mit den Fingern leicht erreichbar und eindeutig erkennbar sein, es darf keine Verwechslungsgefahr mit anderen Ausrüstungsgegenständen geben. 

  8. Akkus:
    Als » Akkus werden LiPos (ersatzweise LiFePo4) empfohlen. NiMh- und NiCd-Typen sind zwar gestattet, wir raten aufgrund ihres hohen Gewichts und ihrer niedrigen Energiedichte jedoch dringend davon ab.

  9. Funkfernsteuerung:
    Die Boote werden mit einer 2-kanaligen » Fernsteuerung gesteuert (Kanal 1: Gas, Kanal 2: Lenkung). Wir raten dringend zur Verwendung eines Pistolensenders. Drei- und mehrkanalige Anlagen sind zulässig, solange nur zwei Kanäle genutzt werden. Weitere Kanäle und Sonderfunktionen (z.B. ferngesteuerte Außenborder-Trimmung) sind nicht zulässig. Die Sendefrequenz beträgt 2,4 GHz (empfohlen) oder 40 MHz. 40 MHz-Sender müssen grundsätzlich mit einem gut erkennbaren Frequenwimpel an der Antennenspitze ausgestattet sein. 2,4 GHz-Sender müssen vor Beginn des Rennens an ihren Empfänger "gebunden" werden. Andere Sendefrequenzen (z.B. 27 oder 35 MHz-Anlagen) sind nicht zulässig.

  10. Fail Safe:
    Die Empfangsanlage muss mit einem 1-kanaligen » Fail Safe ausgerüstet sein, das entweder bereits im Empfänger eingebaut ist oder als Modul nachgerüstet werden kann (z.B. Ansmann Car Fail Safe). Das Failsafe ist so einzustellen, dass es den Motor bei Empfangsstörungen und Signalverlust schnellstmöglich abschaltet (= Fahrtregler auf Null). Die einwandfreie Funktion des Fail Safes wird vor einem Rennen überprüft (Modell an Land in Betrieb nehmen, Motor starten, Sender ausschalten).

 

» weiter zum Kapitel "Der Yardstick"

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 02. April 2015 um 18:37 Uhr  
 

Der Yardstick - Chancengleichheit trotz unterschiedlicher Antriebskonzepte

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BL-Motor an einem 152VO-Utility » Die Divisions
» Der Yardstick-Index
» Yardstick Division VO-Utility
» Yardstick Division VO-Hydro
» Yardstick Division VX-Utility
» Yardstick Division VX-Hydro


Eine wichtige Bemerkung vorab:
wähle den Motor und das Setup für dein Boot stets so, dass es sicher und flipfrei läuft! Denn ein Boot, das sich im Rennen überschlägt, erhält keine Punkte!

Der Yardstick ist lediglich eine "Richtschnur", die nicht überschritten werden darf. Aber nicht jeder Bootsrumpf wird mit dem maximal erlaubten Yardstick stabil laufen. Somit liegt es in deinem ureigenen Interesse, eine vernünftige Motorisierung zu wählen, die deinem Boot und deinem Fahrstil entspricht. Ein langsameres Boot, das sicher im Ziel ankommt, hat erheblich bessere Siegeschancen als ein schnelles Boot, das an seiner physikalischen und fahrerischen Grenze läuft. Denke immer an den Grundsatz:

"In order to finish first, first you must finish!"  (übersetzt: um ein Rennen zu gewinnen, musst du es erstmal beenden!)

 

Die Divisions

In Anlehnung an das Vorbild werden die 152VO-Rennen in vier verschiedenen Divisions gefahren:

VO-Utility: Utilities mit einer Originallänge von 7'-6'' bis einschliesslich 12' (Modell 440 - 703 mm lang),

VX-Utility: Utilities mit einer Länge über 12' bis 15' (Modell 704 - 879 mm lang),

VO-Hydro: Dreipunkter und Single Steps mit einer Originallänge von 7'-6'' bis einschliesslich 10' (Modell 440 - 586 mm lang),

VX-Hydro: Dreipunkter und Single Steps mit einer Originallänge über 10' bis 15' (Modell 587 - 879 mm lang).

Um Chancengleichheit aller Boote innerhalb einer Division zu gewährleisten, ist die technische Ausrüstung (= das sog. "Setup", bestehend aus Motor, Akku und Propeller) reglementiert. Das Setup darf einen vordefinierten, "maximal erlaubten Vortrieb" nicht überschreiten! Diese Reglementierung soll gleichzeitig grösstmögliche Freiheit bei der Auswahl des eigenen Setus gewährleisten. Der "maximal erlaubte Vortrieb" wird durch eine Art Kennzahl ausgedrückt: den so genannten Yardstick Index. Diese Kennzahl ist für jede Division separat festgelegt. Aber was besagt dieser "Yardstick-Index" überhaupt?

 

Der Yardstick-Index

Jeder Rumpf hat seine eigene "Maximalgeschwindigkeit", mit der er noch sicher läuft. Fährt das Boot schneller, wird es instabil und neigt zum kentern. Da wir bei unseren Rennen einerseits vorbildgetreue Geschwindigkeiten anstreben und andererseits möglichst wenig mit dem Bergeboot unterwegs sein wollen, wird die erzielbare Modellgeschwindigkeit begrenzt. Die theoretisch erreichbare Geschwindigkeit eines Modells ergibt sich vorrangig

  • aus den Faktoren, die zum Vortrieb beitragen (Motordrehzahl, Akkuspannung, Propellergrösse und -steigung) und
  • aus den "bremsenden" Faktoren (Propellerschlupf, Rumpfwiderstand, Rumpfgrenzgeschwindigkeit).  

Der für jede Bootsklasse festgelegte Yardstick-Index ist eine dimensionslose Kennzahl, also eine "Vergleichszahl ohne Einheit". Er legt eine Obergrenze fest, welchen maximalen (theoretischen) Vortrieb ein Modell keinesfalls überschreiten darf:

Yardstick-Index = spezifische Motordrehzahl ("kV-Wert") x Akkuspannung (Volt) x Propellerdurchmesser (mm) x Propellersteigung (Steigungsfaktor)

Um zu überprüfen, ob das geplante Setup des eigenen Modells den vorgeschriebenen Yardstick-Index nicht überschreitet, ist nur eine ganz simple Rechnung erforderlich, die jeder selber vornehmen kann. Dazu multiplizierst du lediglich vier bekannte Werte:

  • die spezifische Drehzahl deines Motors ("kV-Wert" = "Umdrehungen pro Volt"), sie ist im Datenblatt deines Motors angegeben,
  • die Spannung deines Akkus (ergibt sich aus der Zellenzahl: bei LiPo-Akkus 3.7 Volt / Zelle, bei LiFePo-Akkus 3.3 Volt / Zelle),
  • den Durchmesser deines Props (geht normalerweise aus der Propbezeichnung hervor, ansonsten nachmessen) und
  • die Propsteigung (= Steigungsfaktor, siehe Herstellerangabe).

Beispiel:

Nehmen wir ein Boot mit einem 2.000-kV-Motor, einem 4-zelligen LiPo-Akku und einem 33mm Graupner K-Prop. Der Yardstick-Index ergibt sich dann aus:

Brushless-Motordrehzahl (laut Datenblatt) 2.000 kV x Akkuspannung (4-Zellen-LiPo) 14.8 V x Propdurchmesser (gemessen) 33 mm x Propsteigung (Herstellerangabe) 1,4
= 2000 x 14.8 x 33 x 1.4
= Yardstick-Index 1.367.250

Zur Berechnung des Yardstick-Index werden die Leerlaufwerte angesetzt, also "Motordrehzahl ohne Last", "Akkuspannung ohne Last". Die Verwendung eines solchen Index hat den großen Vorteil, dass in keiner Division ein konkreter Motortyp, Akku oder Propeller vorgeschrieben ist. Damit hat der 152VO-Pilot grösstmögliche Freiheiten, sein individuelles Setup zusammenzustellen. So kannst du z.B. einen größeren Propdurchmesser durch einen langsamer drehenden Motor kompensieren. Du kannst steilere oder flachere Props verwenden, mit grösserem oder kleinerem Durchmesser, zwei oder drei Blättern aus Kunststoff, Messing oder Metall. Du kannst einen schnelleren Motor an wenig Zellen oder einen langsameren Motor an vielen Zellen betrieben - ganz wie du magst und welches Setup am besten für dein Boot passt. Wichtig ist lediglich, dass der vorgeschriebene Yardstick-Index nicht überschritten wird.

Der zulässige Yardstick-Index wird für jede Bootklasse separat vorgeschrieben. Die Siegerboote eines Rennens werden unmittelbar nach Rennende darauf überprüft, ob ihr Setup den zulässigen Yardstick-Index nicht überschreitet. Zur Überprüfung ist die spezifische Motordrehzahl (= "kV-Wert") vom Bootseigner durch das entsprechende Herstellerdatenblatt nachzuweisen. Die Akkuspannung wird anhand der im Boot sichtbaren Zellen ermittelt (z.B. 2-zelliger LiPo = 7.4 Volt, 3-zelliger LiFePo = 9.9 Volt). Der Propdurchmesser wird direkt am Boot gemessen. Bei nicht gekennzeichneten oder "exotischen" Props ist die Steigung ebenfalls per Herstellerdatenblatt nachzuweisen. Bei üblichen Props mit allgemein bekannter Steigung (z.B. Graupner K-Prop = 1.4 Steigung, Octura X6xx = 1.6 Steigung) sind keine zusätzlichen Herstellerangaben erforderlich.

Überschreitet das Setup eines Bootes den zulässigen Yardstick-Index, führt dies zur Disqualifizierung des Bootes für alle Rennen der Competition. Der Fahrer des disqualifizierten Bootes kann jedoch mit einem anderen Boot an weiteren Rennen der Competition teilnehmen.

 

Yardstick Division VO-Utility

Für die Bootsklasse "VO-Utility" wird ein Yardstick-Index von 1.370.000 festgelegt. Dieser Wert darf keinesfalls überschritten werden.

Beispiele für passende Setups, die diesen Index nicht überschreiten:

  • BL-Motor 4.000 kV / Akku 7.4 Volt (2-Zellen LiPo) / Graupner K-Prop Dreiblatt 33 mm, Steigung 1.4 -> Yardstick 1.367.520
  • BL-Motor 3.800 kV / Akku 7.4 Volt (2-Zellen LiPo) / Graupner K-Prop Zweiblatt 34.5 mm, Steigung 1.4 -> Yardstick 1.358.196
  • BL-Motor 2.750 kV / Akku 11.1 Volt (3-Zellen LiPo) / Octura X432 Prop 32 mm, Steigung 1.4 -> Yardstick 1.367.520
  • BL-Motor 2.100 kV / Akku 13.2 Volt (4-Zellen LiFePo) / Octura X435 Prop 35 mm, Steigung 1.4 -> Yardstick 1.358.280
  • BL-Motor 2.000 kV / Akku 14.8 Volt (4 Zellen LiPo) / Graupner K-Prop Zweiblatt 33 mm, Steigung 1.4 -> Yardstick 1.367.520

Der Yardstick-Index von 1.370.000 ermöglicht rein theoretisch eine Modellgeschwindigkeit von ca. 57 km/h (bei angenommenen 30% Propellerschlupf). In der Praxis kann diese Geschwindigkeit jedoch aus mehreren Gründen nicht erreicht werden. Zum einen sinkt die Lastdrehzahl des Motors gegenüber der Leerlaufdrehzahl um gut 20%, weil sowohl der Propeller als auch die Reibung der eng gebogenen Flexwelle den Motor "einbremst". Zum zweiten sinkt die Spannung des Akkus unter Last. Und auch die Rümpfe der Utilities bremsen durch ihren Wasserwiderstand (benetzte Fläche) stärker als z.B. die widerstandsärmeren Dreipunkter. 

In der Praxis kann daher von maximal erzielbaren Höchstgeschwindigkeiten zwischen ca. 40 und 45 km/h ausgegangen werden. Umgerechnet auf Originalverhältnisse entspricht dies einer Vorbildgeschwindigkeit von 91 bis 102 km/h (= 57 bis 64 mph). Ein Blick auf die » 1955er Rekordgeschwindigkeiten des Vorbilds zeigt: unsere VO-Utilities sind mit einem Yardstick-Index von 1.370.000 in der Praxis bereits gute 20% schneller als die schnellsten Originale der entsprechenden Stock-Rennklassen AU/BU.  

 

Yardstick Division VO-Hydro

Noch kein verbindlicher Yardstick festgelegt. Bis entsprechende Praxiswerte verfügbar sind, wird für VO-Hydro übergangsweise ein Yardstick-Index von 1.370.000 festgelegt.

-folgt -

 

Yardstick Division VX-Utility

Noch kein verbindlicher Yardstick festgelegt. Bis entsprechende Praxiswerte verfügbar sind, wird für VX-Utility übergangsweise ein Yardstick-Index von 1.370.000 festgelegt.

-folgt -

 

Yardstick Division VX-Hydro

Noch kein verbindlicher Yardstick festgelegt. Bis entsprechende Praxiswerte verfügbar sind, wird für VX-Hydro übergangsweise ein Yardstick-Index von 1.370.000 festgelegt.

- folgt -

 

» weiter zum Kapitel "Die Rennregeln"

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 14. Mai 2013 um 12:49 Uhr  
 

Rennregeln: die richtige Taktik führt zum Ziel

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» 0. Gentlemen's Agreement
» I. Check In
» II. Qualifying
» III. Closed Course Races
» IV. Marathon Race
» V. Drag Race

Hier kannst du dir die Fahrer- bzw. Messbriefe herunterladen:

PDF-Download» Fahrerbrief + Messbrief / Driver sheet + measurement report (718 kB)

 

0. Gentlemen's Agreement

Das Wichtigste zuerst: 152VO-Rennen werden in freundschaftlicher Rücksichtnahme ausgetragen. Sicherheit kommt vor Top-Speed.

  1. "In order to finish first, first you must finish!"  Übersetzt: um ein Rennen zu gewinnen, musst du das Rennen erst einmal beenden! Denn ein übermotorisiertes, unstabiles oder schlecht laufendes Boot, das sich während des Rennens überschlägt, kommt nicht ins Ziel. Hier ist Köpfchen und Taktik angesagt: treffe eine kluge Entscheidung, welches Setup zu deinem Boot und deinem fahrerischen Können passt, um sicher über die Ziellinie zu kommen!
  2. Der Gemeinschaftsgedanke steht über dem Wettkampfgedanken. Ein freundschaftlicher, hilfsbereiter und respektvoller Umgang miteinander und der Spass im Team sind grundlegende Voraussetzung.
  3. Wettbewerb: ja, Konkurrenzkampf: nein!
  4. Jeder hilft jedem, so gut er kann.
  5. Beim Rennen hat die gegenseitige Rücksichtnahme und Sicherheit der Piloten oberste Priorität.
  6. Die Unversehrtheit der anderen Boote hat höhere Priorität als die Unversehrtheit des eigenen Bootes - fahre entsprechend rücksichtsvoll!

Wir alle zusammen sind ein Team! Dabei sein ist alles, die Freude an gemeinsam ausgetragenen Rennen steht im Vordergrund, der Sieg ist Nebensache. Wir möchten zusammen die Kultur des Vintage Outboard Racings zelebrieren. Grob unsportliches Verhalten wird deshalb im Interesse aller Beteiligten mit Disqualifikation geahndet.

 

I. Check In

Das Check In ist der Beginn jeder 152VO-Competition. Hier melden die Fahrer ihre Boote zum Rennen an.


  1. Teilnahmevoraussetzungen:
    Voraussetzung für die Teilnahme an einer 152VO-Competition sind:

    • deine Anmeldung für die Competition auf dem 152VO-Portal (» Anmeldeformular)
    • ein » regelkonform gebautes Boot (mit » Not-Aus, Failsafe, fest angebrachter » Startnummer) und ein mitgeführtes Registration Certificate,
    • der Nachweis über den verwendeten Motortyp (kV) und Propeller (Durchmesser / Steigung),
    • der Nachweis einer abgeschlossenen » Modellhalter-Haftpflichtversicherung oder Privat-Haftpflicht, die explizit RC-Rennboote beinhaltet. (Achtung: einige private Haftpflichtversicherungen decken nur langsame Bootsmodelle ab!),
    • ein ausgedruckter Fahrerbrief sowie für jedes deiner mitgebrachten Boote ein ausgedruckte Messbrief. Die PDF-Downloads findest du oben, am Anfang dieser Seite.

  2. Check In auf der 152VO-Competition:
    Sobald du im Fahrerlager angekommen bist und ausgiebig die Rennatmosphäre geschnuppert hast,

    • gehst du mit deinem Boot und dem Messbrief erst einmal zur technischen Abnahme. Dort wird dein Boot vermessen, Not-Aus und Failsafe überprüft und die Einhaltung des Yardsticks kontrolliert.
      Zur Kontrolle muss der Akku gut sichtbar sein und ein technisches Merkblatt über den verwendeten Motor vorliegen, aus dem die spezifische Drehzahl (= der "kV-Wert") eindeutig hervor geht. Der Propdurchmesser wird gemessen, die Steigung muss bei unbekannten Propellertypen nachgewiesen werden. Bei bekannten Props (z.B. TFL, Octura X4xx / X6xx, Graupner K-Prop, etc.) kann die Steigung als bekannt vorausgesetzt werden. Eine Überschreitung des zulässigen Yardsticks führt zur Disqualifikation des Boots.
    • kommst dann mit deinem Fahrerbrief und Messbrief zum Pavillon der Rennleitung,
    • entrichtest dort die Startgebühr,
    • wirst du mit deinen Booten in die Rennsoftware eingetragen,
    • erhältst du deinen Check-In-Stempel und das Jahresbadge der Competition... und schon kannst du zum Qualifying antreten!


 

II. Qualifying

Läuft dein Racer eigenstabil und flipfrei? Und bist du fit für 2 x 3 sicher gefahrene Runden ohne Regelverstösse?

Bevor dein Boot im Closed-Course- oder Marathon-Rennen antreten darf, muss es ein erfolgreiches Qualifying absolviert haben.



  1. Zweck des Qualifyings:
    Jedes Boot muss zuerst ein erfolgreiches Qualifying absolviert haben, bevor es zu den Rennen zugelassen wird. Mit dem Qualifying weist du nach, dass du dein Boot fahrerisch beherrschst, dass das Boot sicher und eigenstabil läuft und keine Gefahr für andere Teilnehmer darstellt.

  2. Durchführung:
    • Der Fahrer hat maximal vier Qualifying-Versuche, von denen er zwei erfolgreich beenden muss.
    • Das Qualifying wird auf dem Quartermile-Rundkurs (siehe II.1) ausgetragen. Es treten jeweils 4 Boote gegeneinander an.
    • Gestartet wird mit stehendem Start an der Startlinie. Die Startuhr gibt einen 5-Sekunden-Countdown vor.
    • Gefahren werden drei Runden (= ca. 530 Meter), die innerhalb von 120 Sekunden beendet werden müssen.
    • Gemessen wird die Zeit vom Startsignal bis zum Beenden der dritten Runde.

  3. Fahrregeln:
    Die Fahrregeln entsprechen denen im Closed-Course-Rennen (siehe Punkt II.9)

  4. Penalities:
    Ein Qualifying gilt als nicht bestanden,
    • wenn drei von vier Qualifying-Versuchen nicht beendet wurden ("DNF" = did not finish),
    • wenn die drei Runden nicht in 120 Sekunden beendet wurden,
    • wenn die Startlinie vor Ertönen des Startsignals überfahren wird (Frühstart),
    • wenn eine Boje ausgelassen wurde (= links vorbei fahren an der Boje),
    • wenn sich dein Boot während der drei Runden überschlägt,
    • wenn dein Boot wegen leerer Akus oder technischer Defekte liegen bleibt.

    Regelverstösse werden wie im Closed-Course-Rennen geahndet (siehe Punkt II.12).

  5. Havarie:
    Das Qualifying wird bei einer Havarie nicht unterbrochen. Gekenterte Boote werden erst nach Beendigung des Qualifying-Laufs geborgen.

  6. Wertung:
    Die schnellere Zeit deiner beiden erfolgreichen Qualifying-Läufe wird gewertet. Die langsamere Zeit wird gestrichen.

 

III. Closed Course Race

Das Quartermile-Rennen: wer geht nach 15 Runden als Erster durchs Ziel? Und wer schafft die 15 Runden ohne Flip und Ausfall?

Das Closed Course Race führt über 15 Runden (Laps). Gefahren wird gegen den Uhrzeigersinn (links herum). Es werden insgesamt 2 Heats (Durchgänge) absolviert. Einen Heat gewonnen hat derjenige, der nach 15 Runden als Erster die Start-/Ziellinie überquert. Aber Vorsicht: bei einem Flip ist das Rennen für dich beendet - wer die 15 Runden nicht schafft, erhält keine Punkte! Sichere Bootsbeherrschung und die richtige Fahrtaktik führen zum Ziel. Gesamtsieger beim Closed Course Race wird derjenige, der das beste Punktergebnis aus zwei Heats erzielt hat.


  1. Rennkurs:
    Gefahren wird im Ovalkurs von 60 x 18 Metern = 176,55 Meter Gesamtlänge pro Lap. Die beiden Kehren (9 Meter Radius) werden durch jeweils drei rot-gelbe Bojen definiert. Die Starteruhr befindet sich auf der Mitte der Start-Ziel-Geraden. Die Start-Ziel-Linie (und die Mittellinie der Gegengeraden) wird durch gelb-grüne Bojen und die Starteruhr definiert. Die Start-Ziel-Linie ist 5 Meter breit. Die Uferrandzone (Sicherheitszone) beträgt min. 10 Meter. Der Kurs ist unterteilt in sechs Sechstel: jeweils 2 x 30 Meter Gerade, 2 x 30 Meter Gegengerade und 2 Kurven á 28,27 Meter.

    152VO Quartermile Closed Course

    Die Rundkurs-Gesamtlänge von 176,55 m entspricht einem originalen Quartermile-Rundkurs (1/4 mile = 402,33 Meter). Umgerechnet auf 152VO-Grösse ergibt das: Originallänge / [Wurzel aus Maßstabsnenner] = 402,33 Meter / 2,28 = 176,50 Meter.

  2. Renndauer:
    Es werden 15 Runden ("Laps") gefahren. Die Rundenzeiten betragen etwa 14 Sekunden (bei 45 km/h) bis 21 Sekunden (bei 30 km/h). 15 Runden entsprechen also einer Fahrzeit von ca. 3,5 bis 5,5 Minuten.

    Ein Closed-Course-Rennen besteht aus zwei Durchgängen ("Heats"). Es werden also insgesamt 2 x 15 Runden gefahren. Zwischen den beiden Heats liegen mindestens 20 Minuten Pause (Akkuwechsel, etc.). Zum unterbrechungsfreien Ablauf der Competition sollte jedes Boot über mindestens einen Reserveakku verfügen.

  3. Gruppenaufteilung:
    Es treten nur 152VO-Racer der gleichen » Division gegeneinander an (VO-Utility, VO-Hydro, VX-Utility, VX-Hydro). Gefahren wird möglichst mit 5 Booten. Sind mehr als 5 Boote pro Division zum Rennen gemeldet, werden sie in gleichgroße Gruppen aufgeteilt (bis zu 6 Boote pro Gruppe, maximal 1 Boot Unterschied zwischen den Gruppen).

    Du kannst in jeder Division mit einem eigenen Boot antreten. Sprich: wenn du ein VO-Utility, ein VX-Utility, ein VO-Hydro und ein VX-Hydro besitzt, kannst du alle 4 Closed Course Races mitfahren. Dein bestes Rennergebnis kommt in die End-Wertung. Anders ausgedrückt: du kannst nicht mit zwei Booten in der gleichen Division antreten!

  4. Rennleiter:
    Jedes Rennen wird durch zwei Rennleiter überwacht. Ihren Anweisungen ist diskussionslos zu folgen. Die Rennleiter bedienen die Startuhr, notieren Frühstarter, überwachen Havarien, entscheiden über Rennunterbrechungen und Bergebooteinsätze und sprechen Verwarnungen bzw. Disqualifikationen aus.

  5. Tally Counter:
    Jedem Fahrer steht ein Helfer ("Tally Counter") zur Seite. Er zählt unparteiisch und objektiv die gefahrenen Runden und Strafrunden "seines" Fahrers. Der Tally Counter ruft außerdem Verwarnungen ("VO-123, Achtung!") und Havarien seines Fahrers ("VO-123, Havarie bei drei Sechstel") aus.

  6. Preparation Phase:
    Sobald die Signalhupe der Starteruhr ertönt, beginnt die zweiminütige Startphase ("Preparation Phase", auch signalisiert durch zwei weiße Leuchten an der Startuhr). In dieser Zeit bereiten die Fahrer ihre Boote vor, überprüfen die Funktion ihrer RC-Steuerung, sichern die Akkus gegen Verrutschen, kleben evtl. ihre Rumpfdeckel ab, etc. 

  7. Crucial Phase:
    Die letzte Minute vor dem Start wird durch ein weiteres Hupsignal angekündigt ("Crucial Phase", auch signalisiert durch die gelbe Leuchte an der Startuhr). Die Fahrer setzen ihre Boote aufs Wasser und fahren in den Rennkurs ein. Sie absolvieren dort eine oder mehrere Runden in normaler Renngeschwindigkeit. Starkes Abbremsen oder Stehenbleiben vor der Startlinie, absichtliches Stehenbleiben auf dem Kurs, Fahren in Gegenrichtung oder "Abkürzen" zwischen den Bojen wird mit sofortiger Disqualifizierung geahndet. Die letzten 5 Sekunden vor dem Start werden durch 5 einzelne Huptöne der Starteruhr signalisiert. Der Rennstart erfolgt fliegend, also mit Vollgas. Die richtige Fahrtaktik während der "crucial phase" besteht also darin, die Startlinie so schnell wie möglich nach Ertönen des Startsignals zu überqueren - aber keinen Moment früher!

  8. Start:
    Die Startfreigabe wird durch durch zwei grüne Leuchten und einen langen Hupton der Startuhr signalisiert. Der Tally Counter drückt seine Stoppuhr exakt beim Signalton (nicht erst dann, wenn sein Boot die Startlinie überquert!). Er zählt die Rundenanzahl ("Laps") seines Fahres. Ein Überqueren der Startlinie vor Ertönen des Signaltons gilt als Frühstart ("JTG" / "Jumping the gun"). Bei einem Frühstart hat der entsprechende Fahrer eine zusätzliche Strafrunde zu fahren. Das Rennen wird bei Frühstart nicht abgebrochen.

  9. Fahrregeln:
    Folgende Fahrregeln sind einzuhalten:
    • Gefahren wird ausschliesslich auf geraden, gleichmässigen Bahnen. "Schlangenlinien" sind verboten.
    • Havarierte Boote sind in einem Sicherheitsabstand von mindestens 5 Metern zu umfahren.
    • Das Bergeboot hat prinzipiell Vorfahrt und muss in mindestens 5 Meter Abstand umfahren werden.
    • Als unsportliches Verhalten (= Verwarnung) gilt:
      - das Weiterfahren bei einer Rennunterbrechung durch den Rennleiter,
      - das Umfahren des Bergeboots oder eines havarierten Rennboots in weniger als 5 Meter Abstand.
    • Als grob unsportliches Verhalten (= Disqualifikation) gilt:
      - grundlose Schlangenlinien oder "Zickzack" fahren (Ausnahme: notwendige Ausweichmanöver bei Gefahr),
      - vorsätzliches Abdrängen oder Rammen eines anderen Bootes (Anm.: versehentliche Bootsberührungen während des normalen Rennverlaufs werden nicht als Abdrängen / Rammen gewertet),
      - Rammen des Bergebootes,
      - Rammen / Überfahren eines Havariebootes.

  10. Havarie:
    Im Havariefall ruft der Tally Counter sofort die Bootsnummer und die Position seines Bootes im Kurs aus ("VO-123, Havarie bei drei Sechstel"). Nur der Rennleiter entscheidet, ob das Rennen unterbrochen und das Boot geborgen wird. Ein gekentertes Boot, das weder eine Gefahr für die anderen Boote darstellt noch zu versinken droht, wird erst nach Ende des Rennens geborgen. Ein abgetriebenes oder deutlich außerhalb des Kurses gekentertes Boot kann ohne Rennunterbrechung geborgen werden. Im Fall einer Rennunterbrechung hat der Tally Counter darauf zu achten, dass sein Fahrer nicht weiterfährt, sondern zur Unterbrechungs-Position zurückkehrt. Von dieser Position aus wird das Rennen mit stehendem Start fortgesetzt, der Neustart wird vom Rennleiter ausgerufen ("3, 2, 1 - go!").

  11. Penalties:
    Die folgenden Strafen ("Penalties") hat der Tally Counter während des Rennens zu registrieren / zu notieren:
    • eine Boje verfehlen (schneiden, auslassen, "abkürzen") führt zu einer zusätzlichen Strafrunde.
    • Frühstart ("JTG") wird vom Tally Counter auf dem Rennbrief vermerkt. Der Fahrer muss eine zusätzliche Strafrunde absolvieren.
    • Ein Boot, das die 15 Runden nicht beendet hat (z.B. wegen Flip, Technikausfall oder leeren Akkus), wird vom Tally Counter als DNF ("did not finish") eingetragen. Das Boot erhält in diesem Heat keine Punkte.

  12. Disqualifikation:
    • Unsportliches Verhalten führt beim ersten Mal zur Verwarnung ("VO-123 Achtung!"). Bei der zweiten Verwarnung erfolgt die Disqualifikation des Fahrers.
    • Grob unsportliches Verhalten führt zur sofortigen Disqualifikation des Fahrers ("VO-123 disqualifiziert!").

  13. Ende eines Heats / Ergebnisse:
    Gewonnen hat derjenige Fahrer, der nach 15 Runden (zuzüglich eventueller Strafrunden) als Erster die Ziellinie überquert. Die Tally Counter tragen die gefahrene Zeit und die Platzierung "ihres" Fahrers auf den Messbriefen ein.

  14. Punktwertung:
    Closed-Course-Gruppensieger wird der Fahrer mit dem besten Gesamtergebnis aus zwei Heats. Die Punktwertung erfolgt nach APBA-Tabelle von 1953. Ein DNF-Boot ("did not finish") erhält für diesen Heat keine Punkte.
     
  15. Widerspruchsrecht:
    Die Rennergebnisse werden am Rennleitungs-Pavillion ausgehängt. Wenn ein Fahrer eine Unstimmigkeit in den Ergebnissen feststellen sollte, kann er bis spätestens 19:00 h des jeweiligen Renntages Widerspruch einlegen. Der Widerspruch wird von der Rennleitung geprüft. Im Fall eines berechtigten Widerspruchs wird das Rennergebnis korrigiert.

APBA Punktetabelle von 1953

 

IV. Marathon Race

Das Langstreckenrennen für Team-Taktiker: wer sich verzockt, ist draussen. Hat dein Team die richtige Strategie?

Beim Marathon-Rennen treten 5 Teams gegeneinander an. Jedes Team besteht aus 3 - 4 Fahrern, die abwechselnd fahren. Das Rennen führt über stolze 96 Runden (= 16,95 km). Sieger wird das Team, das den Marathon in der kürzesten Zeit beendet hat, ohne vorher auszufallen.

  1. Rennkurs:
    Gefahren wird im Ovalkurs von 60 x 18 Metern = 176,55 Meter Gesamtlänge pro Lap (Quartermile-Kurs). Der Kurs entspricht dem Closed-Course-Kurs (siehe II.1).
    (Anm.: die 152VO-Marathon-Distanz von 16,95 km entspricht einem originalen Marathonrennen von 88 km = 55 Meilen).

  2. Zulässige Marathon-Boote:
    Genau wie beim Original werden Marathonrennen nur mit Utilities ausgetragen. Beim Marathon fahren VO- und VX-Utilities gemeinsam im gleichen Rennen. Boote der beiden Hydro-Divisions (VO-Hydro / VX-Hydro) sind im Marathonrennen nicht zugelassen.

  3. Renndauer:
    Bei mittlerer Durchschnittsgeschwindigkeit betragen die Rundenzeiten ca. 20-25 Sekunden. 96 Runden ("Laps") entsprechen also ca. 32 bis 40 Minuten Fahrzeit.

  4. Teamaufteilung:
    jedes Marathon-Team besteht aus 3 bis 4 Fahrern. Die Teamaufteilung wird durch die Rennsoftware vorgegeben. Die Software berechnet gleich schnelle Teams auf Basis der Qualifying-Ergebnisse. Die Teams bestehen jeweils aus einem langsamen, einem schnellen und 1 oder 2 mittelschnellen Booten. Ein Marathon wird i.d.R. mit 5 Teams gefahren (nicht weniger als 4 Teams / nicht mehr als 6 Teams).

  5. Rennablauf:
    Vor dem Start beraten sich die Teammitglieder über ihre Renntaktik. Die Startreihenfolge der Boote ist euch überlassen. Wie viele Runden jedes Boot fährt und wann gewechselt wird, entscheidet ihr ebenfalls selber. Wichtig für die richtige Taktik ist:
    • es darf kein Boot wegen technischem Defekt oder leerem Akku ausfallen, sonst ist das Rennen für das gesamte Team verloren. 
    • wenn ein Boot wegen Flip ausfällt, ist das Rennen nur für diesen einen Fahrer beendet. 
    • Das nachfolgende Boot muss die letzte Runde des ausgefallenen Bootes wiederholen.

  6. Rennleiter:
    Das Rennen wird durch zwei Rennleiter überwacht. Ihren Anweisungen ist ohne Diskussion zu folgen.

  7. Tally Counter:
    Pro Team steht ein "Tally Counter" (Rundenzähler) bereit. Er dient als unparteiischer Zähler für die gefahrenen Runden und Strafrunden "seines" Teams. Der Tally Counter ruft außerdem Verwarnungen ("VO-123, Achtung!") und Havarien seines Fahrer ("VO-123, Havarie bei drei Sechstel") aus.

  8. Preparation Phase:
    Sobald die Signalhupe der Starteruhr ertönt, beginnt die zweiminütige Startphase ("Preparation Phase", auch signalisiert durch zwei weiße Leuchten an der Startuhr). In dieser Zeit bereiten die Fahrer ihre Boote vor, überprüfen die Funktion ihrer RC-Steuerung, sichern die Akkus gegen Verrutschen, kleben evtl. ihre Rumpfdeckel ab, etc.

  9. Crucial Phase:
    Die letzte Minute vor dem Start wird durch ein weiteres Hupsignal angekündigt ("Crucial Phase", auch signalisiert durch die gelbe Leuchte). In dieser zweiten Startphase setzen die Fahrer ihre eingeschalteten Boote direkt am Uferrand aufs Wasser und halten sie fest. Der Mindestabstand zwischen zwei Booten / Fahrern beträgt 1,5 Meter. Bis zum Startsignal wird das Boot am Heck festgehalten. Die letzten 5 Sekunden vor dem Start werden durch 5 einzelne Huptöne der Starteruhr signalisiert.

    Startaufstellung des Marathon-Rennens

  10. Start:
    Der Start erfolgt als stehender Start vom Ufer aus. Er wird durch einen langen Hupton (auch signalisiert durch zwei grüne Leuchten) indiziert.
    • Beim Startsignal lässt der Fahrer das Heck seines Bootes los und gibt Gas. Ab der ersten Startlinien-Überquerung laufen die 96 Runden des Heats.
    • Der Tally Counter startet die Stoppuhr beim ersten Überqueren der Startlinie. Gleichzeitig beginnt er damit, die gefahrenen Runden (Laps) seines Teams zu zählen.
    • Der Rennleiter und die Tally Counter überwachen gemeinsam den ordnungsgemässen Start der Boote. Frühstart ("JTG") führt zu einer Strafrunde für das entsprechende Team.

  11. Fahrregeln:
    Die Fahrregeln sind identisch mit den Closed-Course-Regeln unter Punkt II.9. Zusätzlich gilt:
    • beim Bootswechsel darf das einfahrende / ausfahrende Boot kein anderes Boot im Rennkurs behindern. Eine solche Behinderung wird als unsportliches Verhalten (= Verwarnung) gewertet.

  12. Bootswechsel:
    • Die Wechsel zwischen zwei Booten erfolgen fliegend. Das zweite (einfahrende) Boot darf die Start-/Ziellinie erst dann überqueren, nachdem das erste (ausfahrende) Boot die Start-Ziellinie überquert hat (siehe Grafik).
    • Falls das zweite Boot die Startlinie zu früh überquert, muss es eine zusätzliche Strafrunde fahren (= seine erste Runde wird vom Tally Counter nicht mitgezählt).
    • Beim Einfahren in den Kurs ist dringend darauf zu achten, dass die Boote im Kurs immer Vorfahrt haben!
    • Die Wechsel müssen immer auf der Außenspur erfolgen.
    • Das ausfahrende Boot muss den Rundkurs auf kürzestem Weg im Rechtsbogen zur Wechselzone verlassen.


    Bootswechsel im Marathontrennen

  13. Akkuwechsel:
    Während das zweite (dritte, vierte) Boot im Rennkurs fährt, werden beim ersten (zweiten, dritten) Boot die Akkus gewechselt. Jedes Boot muss während eines Marathon-Heats mindestens zweimal fahren (= min. 2 Läufe oder "Runs") und muss mindestens einen Akkuwechsel vornehmen.

  14. Havarie:
    Die Havarieregeln entsprechen den Regeln im Closed-Course-Rennen (siehe II.10). Im Havariefall ruft der Tally Counter sofort die Bootsnummer und die Position seines Bootes im Kurs aus ("VO-123, Havarie bei drei Sechstel"). Nur der Rennleiter entscheidet, ob das Rennen unterbrochen und das Boot geborgen wird. Ein gekentertes Boot, das keine Gefahr für die anderen Boote darstellt und nicht zu versinken droht, muss nicht sofort geborgen werden. Ein abgetriebenes oder deutlich außerhalb des Kurses gekentertes Boot kann ohne Rennunterbrechung geborgen werden.

    Falls ein gekentertes Boot zu versinken droht oder aufgrund seiner Position im Kurs eine Gefährdung für die anderen Boote darstellt, muss der Rennleiter den Heat unterbrechen. Im Fall einer Rennunterbrechung hat der Tally Counter darauf zu achten, dass das Boot seines Teams nicht weiterfährt, sondern zu der Unterbrechungs-Position zurückkehrt. Von dieser Position aus wird das Rennen mit stehendem Start fortgesetzt. Der Neustart wird vom Rennleiter ausgerufen ("3, 2, 1 - go!").

  15. Penalties / DNF / dead:
    Die folgenden Strafen ("Penalties") hat der Tally Counter während des Rennens zu registrieren / zu notieren:
    • Eine Boje verfehlen (schneiden, auslassen, "abkürzen") führt zu einer zusätzlichen Strafrunde.
    • Frühstart oder Fehlwechsel (= Boot B überquert die Startlinie schon vor Boot A) führt zu einer zusätzlichen Strafrunde. Das Rennen wird bei einem Frühstarter nicht abgebrochen.
    • Wenn ein Boot nicht mindestens zwei Runs (bzw. mindestens einen Akkuwechsel) absolviert hat, gilt es als "DNF" (did not finish).
    • Wenn ein Boot flippt, gilt es ebenfalls als "DNF". Bei einem DNF dürfen die anderen Fahrer des Teams das Rennen fortführen. Für den Fahrer des DNF-Bootes ist das Rennen jedoch beendet.
    • Wenn ein Boot mit technischem Defekt oder leeren Akkus liegen bleibt, gilt es als "dead". Für das gesamte Team ist das Rennen beendet.
     
  16. Disqualifikation:
    • Unsportliches Verhalten führt beim ersten Mal zur Verwarnung durch den Tally Counter ("VO-123 Achtung!"). Bei der zweiten Verwarnung erfolgt die Disqualifikation des Fahrers.
    • Grob unsportliches Verhalten führt zur sofortigen Disqualifikation des Fahrers durch den Rennleiter ("VO-123 disqualifiziert!").
    • Auch wenn ein Boot disqualifiziert wird, dürfen die restlichen Fahrer des Teams das Rennen fortführen.

  17. Ende eines Heats / Ermittlung der gefahrenen Teamzeit:
    Nach 96 Runden (plus evtl. Strafrunden) wird die Gesamtzeit des Teams beim Durchfahren der Ziellinie gestoppt. Die Gesamtzeit und die Platzierung trägt der Tally Counter in den Marathonbogen ein.

  18. Punktwertung:
    Sieger wird das Team mit der besten Gesamtzeit (inkl. Strafrunden). Die Punktwertung erfolgt nach APBA-Tabelle von 1953 (siehe II.14).
    • Jeder Fahrer eines Teams erhält die gleichen Punkte gutgeschrieben.
    • Ein Fahrer mit DNF-Boot ("did not finish") erhält keine Punkte.
    • Ein Team mit "dead"-Boot (Akku leer / technischer Defekt) erhält keine Punkte.

  19. Widerspruchsrecht:
    Die Rennergebnisse werden am Rennleitungs-Pavillion ausgehängt. Wenn ein Fahrer eine Unstimmigkeit in den Ergebnissen feststellen sollte, kann er bis spätestens 19:00 h des jeweiligen Renntages Widerspruch einlegen. Der Widerspruch wird von der Rennleitung geprüft. Im Fall eines berechtigten Widerspruchs wird das Rennergebnis korrigiert.

 


V. Drag Race

  • Zweck:
    Falls es am Ende einer Competition zu einem Punktgleichstand von zwei Teilnehmern kommen sollte, wird ein Drag Race (Beschleunigungsrennen) gefahren.

  • Durchführung:
    Ein Drag Race besteht aus einer Runde Closed Course (Quartermile-Kurs) mit stehendem Start an der Startlinie. Entscheidend ist einzig und allein, welches Boot als erstes die Ziellinie überquert.

  • zugelassene Drag Boats:
    Die beiden Fahrer können frei entscheiden, welches ihrer (eigenen) Boote sie zum Drag Race antreten lassen. Das Drag-Boot muss nicht vorher im Closed Course oder im Marathon-Race gelaufen sein, es muss lediglich zu Beginn der Competition ein erfolgreiches Qualifying absolviert haben.

  •  

    » weiter zum Kapitel "Die Votings"

    Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 13. April 2018 um 13:40 Uhr  
     

    Die Votings - nicht der Schnellste gewinnt!

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    152VO ist anders als andere Rennklassen. "Schnell sein" alleine reicht nicht zum Gesamtsieg. Den Pokal des "High-Point-Winners" trägt derjenige nach Hause, der in seiner Renngruppe mit dem schönsten Boot am besten gefahren ist. Dadurch ist es möglich, dass auch ein "langsamerer" 152VO-Pilot zu Siegesruhm gelangt.

    Wie funktioniert das? Ganz einfach:

    Neben den Rennpunkten kann jeder 152VO-Pilot bei den "Votings" weitere Punkte für sein Gesamtergebnis sammeln. Es werden 5 verschiedene Bau-Kategorien gewertet:

     

    Die Baukategorien der 152VO-Votings

    Auf jeder Competition werden die fünf besten Teilnehmer in den folgenden 5 Kategorien gewählt:

    1. Best of the Show (das schönste und vorbildlichste Boot)
    2. Best Finish (alles, was auf der "Außenhaut" passiert: Lackierung, Fittings, Bootsname, Details, etc.)
    3. Best Mill (der beste, schönste oder vorbildlichste Außenborder)
    4. Best Cockpit (das schönste, vorbildlichste Cockpit)
    5. Sexiest Pilot alive (die vorbildlichste Pilotenfigur)

     

    Wie wird gevoted?

    a) Die Jury

    seid ihr selber! Genauer gesagt: jeder 152VO-Pilot, der an einer Competition teilnimmt, ist stimmberechtigt. Dazu ist im "Competition Sheet" (= Fahrerbrief / Meßbrief) bereits ein Stimmzettel enthalten. Ihr wertet in jeder der 5 Voting-Kategorien jeweils drei Boote, die ihr am vorbildgetreusten und schönsten findet. Diese Entscheidungen sind nicht anfechtbar und müssen nicht begründet werden. Die ausgefüllten Stimmzettel werden bis Samstag Nachmittag 15:00 h an die Rennleitung zurückgegeben.


    b) Welche / wie viele Boote können gevoted werden?

    Prinzipiell kann jedes registrierte 152VO-Modell gevoted werden, das
    a) auf der Competition anwesend ist und
    b) die technische Abnahme bestanden hat.
    Das gevotete Boot muss also kein Qualifying und kein Rennen absolviert haben! Jeder Fahrer kann so viele eigene Boote ins Voting schicken, wie er möchte bzw. besitzt.

    Aber: Eigenlob stinkt! Kein 152VO-Pilot darf sein eigenes Boot voten! Stimmabgaben für eigene Boote sind daher ungültig.


    c) Die Punktevergabe

    orientiert sich an den Wertungstabellen in den "APBA Racing Rules" von 1953. Nachdem ihr eure Stimmzettel abgegeben habt, werden die Punkte automatisch von der Rennsoftware ermittelt:

    • 400 Punkte für den Sieger einer Voting-Kategorie
    • 225 Punkte für den Zweitplatzierten einer Voting-Kategorie
    • 127 Punkte für den Drittplatzierten einer Voting-Kategorie
    • 71 Punkte für den Viertplatzierten einer Voting-Kategorie
    • 40 Punkte für den Fünftplatzierten einer Voting-Kategorie
    • Das "Best of the Show"-Voting wird doppelt gewertet (= 800 / 450 / 254 / 142 / 80 Punkte)

    Bei der Punktvergabe gilt es zwei Dinge zu beachten:

    1. Teilnehmer mit mehreren Booten können nicht mehrmals in der gleichen Voting-Kategorie punkten. Angenommen, dass zwei deiner Boote beim "Best of the Show"-Voting auf Platz 1 und 3 landen. Dann erhältst du die Punkte für das bessere Boot (in diesem Beispiel also Platz 1). Die Punkte von Platz 3 werden aus der Wertung gestrichen. Die nachfolgend Platzierten rücken nicht nach.

    2. Erbauer und Besitzer des Bootes müssen identisch sein, nur dann gibt es Baupunkte! Ein Fahrer, der sein Boot nicht selber gebaut hat (z.B. ausgeliehenes oder gekauftes Boot), bekommt logischerweise keine Baupunkte. Ein Erbauer, der sein Boot bereits verkauft hat, kann ebenfalls keine Baupunkte mehr bekommen.

    Theoretisch kann der High-Point-Winner einer 152VO-Competition somit maximal 4.000 Punkte erzielen:
    2 x 800 = 1600 Punkte aus den beiden besten Rennen, 800 Punkte aus dem "Best of the Show"-Voting, 4 x 400 Punkte aus den übrigen 4 Voting-Kategorien.


    d) Die Bewertungskriterien im Detail

    1. Best of the Show (Punkte zählen doppelt!): hier muss einfach alles an deinem Racer stimmen! Prämiert werden die besten "Eyecatcher" unter den Modellen, sprich: die vorbildlichsten, schönsten, detailliertesten, aufwändigsten, ungewöhnlichsten oder spektakulärsten 152VO-Racer. Entscheidungskriterien sind: sauberste bauliche Ausführung des Modells und aller vorhandener Details, baulicher Aufwand, außergewöhnliche Erscheinung, gute Gesamtpräsentation, hoher "Wow!-Faktor". Hier könnten z.B. auch solche 152VO-Racer prämiert werden, die auf einem maßstäblichen Trailer mit Zugmaschine präsentiert werden, mit einem hervoragenden "Weathering" (= vorbildliche Alterungsspuren) versehen sind oder auf andere Art durch eine überzeugende Gesamterscheinung glänzen. The Show must go on - zeig' dein ganzes Können!

    2. Best Finish: hier prämiert die Jury die gekonnte Ausführung und Detaillierung der "Außenhaut" eines 152VO-Racers. Entscheidungskriterien sind: eine besonders saubere und / oder aufwändige Lackierung, filigrane Griffe und Beschlagteile, gute Decals / Logos, schöne Schriftzüge, eine vorbildliche Persenning auf dem vorderen Cockpit, etc.pp. Moderne Werbebotschaften solltest du allerdings lieber weglassen - die gab es auf den Rennbooten der 50er Jahre noch nicht! Ein meisterliches Finish bedeutet viel Arbeit - hier wird der Aufwand gewürdigt!

    3. Best Mill: die originalen Außenborder wurden im Fahrerjargon der 50er Jahre häufig als "Mill" (Mühle) bezeichnet. Hier wird die technische und optische Ausführung der besten Modell-Außenborder prämiert. Entscheidungskriterien sind z.B. vorbildgetreue Motorhauben, perfektes / originalgetreues Finish, hervorragende technische Detaillösungen, vollständige Eigenkonstruktionen, etc. Selbstverständlich muss der Motor auch vorbildgetreu zum Boot passen - ein dicker Class-D-Motor an einem zierlichen Class-A-Boot ist sicher keine gute Idee! Die Außenborder sind das Herz und das Alleinstellungskriterium unserer Rennklasse - besondere Sorgfalt wird hier honoriert!

    4. Best Cockpit: dieser Punkt ist nahezu selbsterklärend. Prämiert wird das optisch schönste, vorbildgetreue Cockpit. Die Fahrerfigur wird hierbei jedoch nicht berücksichtigt! Entscheidungskriterien sind: vorbildgetreuer Gesamteindruck, Ausführung der Details (Lenker, Handgashebel, Kneeling Board, Steering Board, evtl. vorhandene Instrumente, evtl. vorhandener Tank). Da nicht alle Original-Boote mit Instrumenten und Tank ausgerüstet waren, führt ein Fehlen dieser Teile nicht zur Abwertung! Das Sieger-Cockpit muss also nicht etwa möglichst reichhaltig ausgestattet sein, sondern einen möglichst realistischen, vorbildgetreuen Eindruck vermitteln. Allerdings haben moderne Alu-Lenkräder und Phantasie-Gashebel nichts in einem vorbildlichen Cockpit verloren. Das Cockpit ist der Arbeitsplatz unserer 1:6-Piloten - tobe dich an der vorbildlichen Detaillierung aus!

    5. Sexiest Pilot alive: eine Prämierung besonders realistisch aussehender und vorbildlich gekleideter Pilotenfiguren. Die Pilotenfigur beeinflusst maßgeblich die Gesamtoptik deines Racers, darum lass' ihr besondere Sorgfalt angedeihen. Entscheidungskriterien sind: besonders "echt" aussehende Pilotenfigur, realistisches Gesicht / Hände, vorbildgetreue Schwimmweste und Helm, vorbildliche und zeitgemässe Kleidung im Stil der 30er bis 50er Jahre, leichte Schuhe, möglichst unauffällige Befestigung der Figur im Cockpit, etc. Barbies im Sommerkleid und Kens in Ausgeh-Garderobe haben hier nichts verloren und kommen auf den Grill! In einen 152VO-Racer gehört ein standesgemässer Vintage-Pilot - keine Chance für spielzeughafte Püppchen!


    Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 17. August 2018 um 11:08 Uhr  
     

    Sicherheitsregeln: Safety first!

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    - folgt -


    - Checkliste für die Modelle am Start (Kanalbelegung, Reichweitentest, Akku geladen, Steuerseile fest, allg. Funktionskontrolle, etc.)

    - Checkliste für die Rennveranstaltung (Rettungsboot, Verantwortlicher, ...)

    - Verhaltensregeln (Rücksichtnahme, Havariefall, ...)

    Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 01. November 2012 um 20:12 Uhr