Die Aussenborder: Das Herz der 152VO-Racer

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» Marktübersicht und technische Daten aller Modell-Außenborder
» Brushless-Motoren: Prinzip und Auswahl
» AB-Modifikationen: mechanische Verbesserungen, optische Pimp-Ups, etc.
» AB-Einbau und Justierung: Aufhängung, Höhe und Tilt
» Propeller: Rennprops aus Kunststoff und Metall
» Sammlerstücke: Außenborder für die Vitrine

 

Konstruktiver Aufbau

Die erhältlichen Modell-Außenborder lassen sich konstruktiv in zwei große Gruppen gliedern:
a) Außenborder mit Kegelradantrieb und b) Außenborder mit Flexwellenantrieb.

Aussenbordmotoren: Flexwellen- vs. Kegelradantrieb

Kegelradantriebe

entsprechen in ihrer Grundkonstruktion dem "großen Vorbild": eine vom Motor senkrecht nach unten führende Antriebswelle wird über ein Pärchen Kegelrad-Zahnräder um 90° abgelenkt. Die untere, zweite Welle führt waagerecht aus der Lower Unit heraus und treibt den Propeller an.

Heute werden kaum noch Außenborder-Motoren mit Kegelradantrieb gefertigt. Aus gutem Grund: dieses Konstruktionsprinzip ist den Drehzahlen und Leistungen moderner Brushless-Motoren einfach nicht gewachsen. Zudem ist der Austausch verschlissener Kegelzahnräder mit einigem Aufwand verbunden. Daher verwenden wir generell keine Kegelradantriebe in unseren VO-Racern.

Flexwellenantriebe

benutzen - wie der Name schon sagt - keine starre Antriebswelle, sondern eine flexible Federstahlspirale. Sie wird innerhalb der Lower Unit im engem Radius gebogen (meist 90°, bei schräg stehendem Motor auch weniger). Der konstruktive Aufbau ist damit deutlich einfacher als bei den Kegelradantrieben. Dieser Vorteil wird durch eine nicht vorbildgetreue Lower Unit erkauft.

Die verbauten Flexwellen sind Verschleissteile, die ab und zu reissen können. Sie sind jedoch i.d.R. sehr einfach austauschbar. Durch den engen Biegeradius haben Flexwellenantriebe höhere Reibungsverluste. Dennoch sind sie die einzig praxistaugliche Antriebsart für unsere VO-Racer, da die Flexwellen hohe Drehzahlen und hohe Leistungen übertragen können.

 

Vor- und Nachteile

Kegelradantrieb Flexwellenantrieb
  • konstruktiv aufwändiger und teurer in der Fertigung
  • geringe Reibungsverluste durch Getriebe
  • vorbildgetreue, kompakte Lower Unit
  • lauter als Flexwellen, teilweise "kreischig"
  • Kegelräder verschleissen im Lauf der Zeit
  • Kegelräder i.d.R. schwer auszutauschen
  • kraftschlüssige Verbindung Starrwelle-Motorwelle sehr einfach herstellbar
  • Getriebe durch gekapselten Einbau i.d.R. schwierig zu warten
  • Kegelräder nicht drehzahlfest
  • nicht für die hohen Leistungen moderner BL-Motoren ausgelegt
  • eignen sich eher für größere Props bei geringeren Drehzahlen
  • konstruktiv einfacher und billiger in der Fertigung
  • i.d.R. höhere Reibungsverluste durch engen Biegeradius
  • nicht vorbildgetreu nach hinten ragende Lower Unit
  • leiser als Kegelräder
  • Flexwelle verschleisst relativ schnell
  • Flexwelle i.d.R. sehr einfach auszutauschen (Verschleißteil)
  • kraftschlüssige Verbindung der weichen Flexwelle zur Motorwelle problematischer 
  • Flexwelle durch einfaches Herausziehen i.d.R. leicht zu warten
  • Flexwelle drehzahlfest
  • vertragen die hohen Leistungen moderner BL-Motoren
  • eignen sich eher für kleinere Props bei höheren Drehzahlen

 

Elektroantrieb vs. Verbrennermotor

Im Grunde sind Verbrenner-Außenborder die denkbar schönste Antriebsart für einen waschechten 152VO-Racer: der authentische Geruch von Methanol und Rizinus, der vorbildgetreue 2-Takt-Sound, die Abgaswolke am Heck - all das lässt das Herz eines Vintage-Outboard-Rennpiloten höher schlagen. Leider macht uns hier der Gesetzgeber einen dicken roten Strich durch die Rechnung: Rennbootmodelle  mit Glühzünderantrieb sind schon seit Jahren auf fast allen öffentlichen Gewässern verboten. Nur sehr wenige Seen und ein paar Flüsse, auf denen auch die "große" Motorschifffahrt verkehrt, sind noch für Verbrennermodelle zugelassen - wobei die Flüsse aufgrund ihrer Strömung und Wellenbildung meist eh nicht gerade "rennboottauglich" sind. 

Wer an den 152VO-Rennen teilnehmen möchte, muss daher notgedrungen auf elektische Motoren setzen. Spätestens seit der » BL- und » LiPo-Technik sind diese Antriebe den Verbrennern auch gewichts- und leistungsmässig überlegen - unkomplizierter sind sie allemal. Die regelmässig notwendige Pflege und Wartung der Verbrennermotoren entfällt ebenso wie die relativ aufwändige Startprozedur. Bei wechselnden Wetterbedingungen muss der Vergaser nicht neu justiert werden. Und auch die RC-Ansteuerung der Elektro-Außenborder ist deutlich einfacher.

Trotzdem möchte vielleicht der ein oder andere Pilot wenigstens einen seiner 152VO-Racer mit einem "echten" Verbrenner ausrüsten. Die » Bauregeln (Punkt III.2.) gestatten diese Antriebsart explizit. Dabei sind vorrangig drei Punkte zu beachten:

Wer durch die bisher genannten Punkte immer noch nicht abgeschreckt ist, der mag getrost auf diese "vorbildliche" Antriebsart setzen. Bei der Teilnahme an unseren 152VO-Competitions gibt es dann jedoch ein Problem: die Gewässer, an denen unsere Rennen statt finden, sind i.d.R. nicht für Verbenner zugelassen.   

 

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